Martina ist eine Wiederholungstäterin. Sie war schon mehrfach in Israel und hat immer wieder abseits touristischer Pfade Israel auch von der ganz individuellen Seite erlebt. Auch als Wanderin. Was Sie erlebt hat und wie sie über das Heilige Land, die aktuellen Waldbrände und die Menschen denkt, erfahrt ihr hier im Interview.
München. Christian Seebauer im Gespräch mit Martina Klecha.
Martina im Nahal Arugot/ Israel
For each tree that was burnt, we plant two new ones.
Christian
Martina, gerade eben brannten die Wälder in Israel. Was empfindest Du dabei, wenn Du das in den Deutschen Medien mitbekommt?
Martina
Eine Mischung aus Trauer und Wut. Trauer wegen der Zerstörung der Natur und des Hab und Gut vieler Menschen und Wut auf die Brandstifter, die nichts als Zerstörung im Sinn haben.
Zum Glück arbeite ich fürs Radio und konnte gleich meinen Teil dazu beitragen, indem ich ein Interview mit Katja Tsafrir gemacht habe, der Delegierten des JNF-KKL in München. Außerdem hatte ich Kontakt zu einer KKL-Reisegruppe, die zur Zeit in Israel ist und die Wälder besucht hat. Ich finde es einfach beruhigend, wenn man etwas tun kann und nicht auf den Gefühlen der Machtlosigkeit sitzen bleibt.
(Anm. d. Red: JNF-KKL ist Israels größte Umweltorganisation “Keren Kayemeth LeIsrael”)
Christian
Ich selbst bin 2014 durch die ehemaligen Waldbrandgebiete der Karmelwälder und Karmelberge gewandert. Fast drei Tage lang haben mich die tiefen Narben des Feuers von 2010 als Fußgänger begleitet. Es geht unter die Haut, die Asche zu riechen und über verbrannte Erde zu laufen. Und doch habe ich so eine Art Israelischen Optimismus gespürt. Man pflanzt wieder an. Gibt es so eine Art Israelischen Optimismus? Wie erlebst Du selbst die Menschen dort?
Martina
Der Präsident von KKL hat Danny Atar hat gesagt: For each tree that was burnt, we plant two new ones. Das ist eine Mischung zwischen Optimismus und „jetzt erst recht.“ Das beeindruckt mich sehr und ich wünschte, ich hätte mehr davon in meinem eigenen Leben.
Christian
Man spricht schnell von Brandstiftung und Terrorismus. Nun aber haben sich ausgerechnet palästinensische Feuerwehren zum Hilfseinsatz in Israel aufgemacht und Premierminister Netanjahu hat dafür gedankt. Nur eine Schlagzeile, oder auch ein stiller Traum der Hoffnung?
Martina
Ja, es ist halt wie immer. Viele „Palästinenser“ sind nicht radikal und wünschen sich ein gutes Zusammenleben, gehen gerne in die Wälder des KKL zum Entspannen oder an die Strände. Stellt sich schon mal die Frage, wer ist ein Palästinenser… .Und dann gibt es halt immer wieder die Brandstifter, im übertragenen Sinn und im wahrsten Sinne des Wortes. Und die haben nichts als Zerstörung im Sinn.
Ein frisch gepflanzter Baum in Israel bei Tiberias/ oberhalb des See Genezareth/ JNF-KKL
Für etwa 20 Euro kann man einen Baum in Israel pflanzen (lassen). Auch von Deutschland aus. Dafür bekommt man sogar eine schöne Urkunde mit namentlicher Inschrift.
Die Beseitigung der Schäden wird Jahre dauern. JNF-KKL Weltpräsident Danny Atar: „Für jeden verbrannten Baum werden wir zwei neue pflanzen“. Wenn Du Israel in dieser Krisensituation nach den verheerenden Bränden unterstützen willst, kannst Du hier spenden: Jüdischer Nationalfonds e.V. – Bank für Sozialwirtschaft AG – DE50 3702 0500 0000 0170 80 – Stichwort „Israel on fire“ oder online über www.jnf-kkl.de
Ein neuer Baum wird gepflanzt
Eine Anpflanzung des JNF-KKL
Ziel sind heimische Baumarten
Denkmal “Wald der Deutschen Länder”
In Israel bekommt man Kontakt zu den Menschen
Nirgendwo auf der Welt komme ich so schnell und intensiv in Kontakt mit den Menschen wir in Israel
Christian
Viele sagen: Wer einmal in Israel war, kehrt immer wieder dorthin zurück. Einige meiner Freunde haben aber eher eine negative Meinung zu Israel und würden dort niemals hinfliegen. Was würdest Du meinen Freunden sagen?
Martina
Das begegnet mir auch oft und ich sage dann immer: Du musst da nicht hinfliegen.
Aber sie tun mir leid, dass Ihnen so ein schönes, spannendes und spirituelles Land entgeht ;-)
Christian
Vorurteile über Vorurteile. Legen wir sie einfach einmal beiseite. Was fasziniert Dich ganz persönlich an Israel und seinen Menschen?
Martina
Die Vielfalt des Landes, die verschiedenen Landschaften vom Toten Meer über Tel Aviv bis ins grüne Galiläa. Das Wetter, die Meere (3), die Wüste – ich könnte Romane schreiben. Und es ist nur 4 Flugstunden weg und im November kann man noch baden.
Auch bei den Menschen die Vielfalt, von Leuten, die ausschauen wie aus dem Shtetl im letzten Jahrhundert bis hin zu den High-Tech und überhaupt Freaks in Tel Aviv. Und was ich am meisten liebe: dieses Land ist Beziehung. Nirgendwo auf der Welt komme ich so schnell und intensiv in Kontakt mit den Menschen wir in Israel. Und da macht mich satt und reich.
Christian
Ich selbst hatte keinerlei Vorstellungen darüber, was mich im Heiligen Land erwarten würde. Die Hilfsbereitschaft der Menschen dort und die mir gegenüber gelebte Nächstenliebe hat mich oft sprachlos und demütig gemacht. Sind die Menschen dort anders, als bei uns?
Martina
Also wenn man sich mal an ihre raue, oft sehr unhöfliche Art gewöhnt hat, sind sie herzlicher und verbindlicher, finde ich, und sehr ehrlich. Was manchmal ein bisschen unangenehm ist, aber ich letztendlich sehr schätze.
Martina, Du bist – so wie ich – in Israel auch einfach einmal selbst gewandert. Du hast also mit Deinen eigenen Füßen ganz bewusst den Boden betreten. Was empfindet man, wenn man einen kleinen Teil „seines Weges“ zu Fuß zurücklegt?
Martina
Eine große Nähe zur Erde, eine intensive Verbindung zu Wetter, Landschaft zu den Mächten der Natur, sag ich mal. Und es ist eine Herausforderung, die eigenen Grenzen zu testen , zu überwinden und danach stolz zu sein, auf das, was man geschafft hat. Denn viele Wanderungen sind eine sportliche Herausforderung, für mich wenigstens, was israelische Freunde dann mit einem Lächeln abtun. Aber ich denke, sie haben in der Armeezeit diesbezüglich ganz schön viel erlebt und geübt…..
Christian
Darf ich Dir eine sehr persönliche Frage stellen? Spielt Gott in Deinen Leben eine Rolle? Viele tun sich damit ja schwer …
Martina
Ich bin religiös aufgewachsen und habe mich in unserer Gemeinde sehr zuhause und geborgen gefühlt. Als Teenager musste ich dann ein paar Dinge ausprobieren, die dazu nicht gepasst haben. Nach meinem Theologiestudium und schon diversen Israelaufenthalten wurde mir klar, wie grundlegend wichtig die jüdische Religion ist der ich mich sehr nahe fühle. Denn Jesus war von Geburt bis zu seinem Tod Jude und hat als solcher gelebt, die Gebote gehalten etc. Gott bin ich mal näher mal weiter weg, wie das halt so ist im Leben. Aber für mich existiert er.
Christian
Gott habe ich in meinem eigenen Leben immer wieder einmal aus den Augen verloren. In Israel wollte ich ihn wieder finden. Muß man sich schämen, wenn man seinen Gott aus den Augen verloren hat?
Martina
Nein, denk an Hiob. Mit Gott diskutieren kann man auch vom jüdischen Humor lernen.
Christian
Im Heiligen Land läuft man jeden Meter über Heiliges Terrain. Gott war weit weg für mich. Als mir dann aber die Menschen immer wieder in meiner größten Not geholfen haben, habe ich angefangen, Danke zu sagen. Auch Danke an meinen lieben Gott. Für mich hat es keine Rolle gespielt, ob Gott jüdisch ist, oder ob er ein christlicher ist. Ich habe wieder angefangen, zu beten. In Israel hatte ich immer den Eindruck, die Menschen begleiten mich auf meinem eigenen Weg. Verrückt?
Martina
Ich glaube, wenn man eine Beziehung zu Gott hat, dann hat man auch mehr echte Beziehung zu den Menschen.
Ölgemälde von Christian Seebauer
Was können wir von Israel lernen? Nicht aufgeben!
Christian
Israel ist ein Land der Vielfalt und ein Land der Gegensätze. Was können wir von Israel lernen?
Martina
Nicht aufgeben!
Christian
Eine typisch deutsche Familie war schon überall, nur nicht in Israel. Was würdest du mir sagen, wenn ich diese typische Familie wäre?
Martina
Ihre Entscheidung. Ich würde erzählen, was ich erlebt habe und da kommt meist ziemlich viel rüber. Fast alle, die nicht radikal anti-israelisch eingestellt sind, wollen danach mit mir oder überhaupt nach Israel
Christian
Gut. Aber wie steht es um die Sicherheit? Man hört ja so viel?
Martina
Ich habe eigentlich keine Angst. Ich war in Tel Aviv, allein, als die Raketen aus dem Gaza-Streifen flogen. Klar war mir mulmig, aber ich war total gut aufgehoben und ein netter älterer Mann hat sich um mich gekümmert, der mir nachher wie ein Engel vorkam. Das war aber das einzige Mal von wahrscheinlich schon 20 malen, die ich in Israel war, dass ich ein bisschen Angst hatte. Ganz ehrlich: Ich habe viel mehr Respekt und Angst auf der A8, die ich fast jedes Wochenende fahren muss und wo ganz schnell was passieren kann und immer wieder passiert.
Christian
Als Mann kann man locker überall hin. Als Frau ist das leider nicht so klar. Wie steht es um das Bild der Frau in Israel? Wird man respektiert?
Martina
Ich zitiere mal nicht ganz korrekt eine Journalistin, der die Frage gestellt wurde, ob man in Israel als Frau allein auf die Straße kann, sie hat geantwortet: Wenn Sie es aushalten, umringt von vielen außergewöhnlich schönen Männern zu sein ?
Christian
Zelt aufschlagen, als Frau ganz allein? Würdest Du in Israel so was tun?
Martina
Kommt darauf an wo. Ich habe mit Freundinnen allein am Strand geschlafen.
Das war ok. Darüber müsste ich einfach nochmal nachdenken. Aber eher ja.
Upper Ein Akev. Wald mitten in der Wüste Negev
Israel Trail, eine Versuchung?
Christian
Israel ist wahnsinnig teuer. Heißt es. Kann ich selbst leider gar nicht beurteilen. Ist Israel wahnsinnig teuer?
Martina
Teuer ist relativ. München ist teuer. In Tel Aviv sind die Preise vielleicht so wie in München. Am Toten Meer sind die Kurhotels teuer, aber das sind die Wellnesshotels hier auch. Sonst finde ich es nicht teuer. Auf den Märkten kann man super einkaufen.
Christian
Ich glaube, viele haben noch nie in ihrem Leben eine Wüste selbst erlebt. Wie ist das, wenn man plötzlich selbst inmitten einer Wüste steht?
Martina
Ich finde es eine sehr spirituelle Erfahrung. Ich bin da irgendwie ganz nah bei mir und ein bisschen in einer anderen Welt. Ich kann es schlecht erklären. Es ist faszinierend, aber auch bedrohlich. Denn ohne Wasser und Schatten…..
Christian
Orange, blau, weiß: Die Wegmarkierung des Israel National Trails. Wenn Du eines Tages an einer solchen Wegmarke stehst, weißt Du, sie möchte Dich bis nach Eilat oder Kibbuz Dan bringen. Eine Versuchung?
Martina
Ja klar. Will ich unbedingt noch machen.
Christian
Sprichst Du eigentlich Hebräisch?
Martina
Ich lerne hebräisch seit ein paar Jahren, nur einmal die Woche und jetzt geht es schon ganz gut mit der Unterhaltung. Die Israelis sind begeistert, wenn sie merken, dass ich hebräisch spreche. Die meisten berührt es sehr.
Christian
Ich bin mit Händen und Füßen immer gut zurecht gekommen. Und oft haben die Israelis gelacht. Schadenfreude wegen meiner Fehler? Oder echter Humor?
Martina
Echt. Sie sind oft sehr ehrlich. Ich mag das, dann weißt du, wie du dran bist. Und ich kann das gut nehmen, es verletzt mich nicht. Warum nicht, weiß ich nicht. Aber Schadenfreude bringe ich hiermit nicht in Verbindung. Schon ein bisschen auslachen vielleicht, aber nicht böse gemeint.
Das Essen ist gesund, natürlich, oft vegetarisch bis vegan
Christian
Essen ist für mich etwas ganz Besonderes. Nur: Ausgerechnet Humus hat mir am Anfang überhaupt nicht geschmeckt. Wie kann man einem Deutschen die Israelische Küche am besten erklären?
Martina
Ich mochte das auch nicht, auch keine Falafel, weil ich Kreuzkümmel nicht mochte. Jetzt liebe ich beides. Sesammus, den dicken Quark, den Dattelhonig…
Das Essen ist gesund, natürlich, oft vegetarisch bis vegan wegen der Kosher Sache und schmeckt mir super, aber schlank macht es auch nicht ;-).
Christian
„Shabbatt Shalom“ – alles geschlossen! Was bedeutet es Dir selbst, einen Tag in der Woche zu Ruhen?
Martina
Eigentlich ist das eine tolle Idee. Man sollte wirklich mal nur ausruhen, auch nicht in die Berge gehen mit Tausenden von anderen, was auch schon wieder Stress ist…Aber ich schaffe das auch nicht. Und Schabbat hat für mich etwas sehr feierliches.
Christian
Findet man Freunde in Israel? Ich meine als Tourist?
Martina
Auf jeden Fall immer Beziehung in irgendeiner Form, wie ich vorhin schon sagte. Selbst an der Rezeption oder im Geschäft oder wo auch immer, wenn man offen auf Menschen zugeht und Ihnen in die Augen schaut….
Christian
Angenommen, Dein Mann möchte sich für sieben Wochen verabschieden und den Israel Trail machen …
Martina
Ich fände es super…. Vielleicht krieg ich ihn nochmal dazu
Fotos (c) Martina Klecha, Esther Rosenblatt, Christian Seebauer
Buch und Poster gibt es hier:
-
Textauszug Israel-Trail.com Martina erzählt über Israel
Martina ist eine Wiederholungstäterin. Sie war schon mehrfach in Israel und hat immer wieder abseits touristischer Pfade Israel auch von der ganz individuellen Seite erlebt. Auch als Wanderin. Was Sie erlebt hat und wie sie über das Heilige Land, die aktuellen Waldbrände und die Menschen denkt, erfahrt ihr hier im Interview.
München. Christian Seebauer im Gespräch mit Martina Klecha.
For each tree that was burnt, we plant two new ones.
Christian
Martina, gerade eben brannten die Wälder in Israel. Was empfindest Du dabei, wenn Du das in den Deutschen Medien mitbekommt?
Martina
Eine Mischung aus Trauer und Wut. Trauer wegen der Zerstörung der Natur und des Hab und Gut vieler Menschen und Wut auf die Brandstifter, die nichts als Zerstörung im Sinn haben.
Zum Glück arbeite ich fürs Radio und konnte gleich meinen Teil dazu beitragen, indem ich ein Interview mit Katja Tsafrir gemacht habe, der Delegierten des JNF-KKL in München. Außerdem hatte ich Kontakt zu einer KKL-Reisegruppe, die zur Zeit in Israel ist und die Wälder besucht hat. Ich finde es einfach beruhigend, wenn man etwas tun kann und nicht auf den Gefühlen der Machtlosigkeit sitzen bleibt.
(Anm. d. Red: JNF-KKL ist Israels größte Umweltorganisation "Keren Kayemeth LeIsrael")
Christian
Ich selbst bin 2014 durch die ehemaligen Waldbrandgebiete der Karmelwälder und Karmelberge gewandert. Fast drei Tage lang haben mich die tiefen Narben des Feuers von 2010 als Fußgänger begleitet. Es geht unter die Haut, die Asche zu riechen und über verbrannte Erde zu laufen. Und doch habe ich so eine Art Israelischen Optimismus gespürt. Man pflanzt wieder an. Gibt es so eine Art Israelischen Optimismus? Wie erlebst Du selbst die Menschen dort?
Martina
Der Präsident von KKL hat Danny Atar hat gesagt: For each tree that was burnt, we plant two new ones. Das ist eine Mischung zwischen Optimismus und „jetzt erst recht.“ Das beeindruckt mich sehr und ich wünschte, ich hätte mehr davon in meinem eigenen Leben.
Christian
Man spricht schnell von Brandstiftung und Terrorismus. Nun aber haben sich ausgerechnet palästinensische Feuerwehren zum Hilfseinsatz in Israel aufgemacht und Premierminister Netanjahu hat dafür gedankt. Nur eine Schlagzeile, oder auch ein stiller Traum der Hoffnung?
Martina
Ja, es ist halt wie immer. Viele „Palästinenser“ sind nicht radikal und wünschen sich ein gutes Zusammenleben, gehen gerne in die Wälder des KKL zum Entspannen oder an die Strände. Stellt sich schon mal die Frage, wer ist ein Palästinenser… .Und dann gibt es halt immer wieder die Brandstifter, im übertragenen Sinn und im wahrsten Sinne des Wortes. Und die haben nichts als Zerstörung im Sinn.
Für etwa 20 Euro kann man einen Baum in Israel pflanzen (lassen). Auch von Deutschland aus. Dafür bekommt man sogar eine schöne Urkunde mit namentlicher Inschrift.
Baum spenden schon für 18,00 Euro
Die Beseitigung der Schäden wird Jahre dauern. JNF-KKL Weltpräsident Danny Atar: „Für jeden verbrannten Baum werden wir zwei neue pflanzen“. Wenn Du Israel in dieser Krisensituation nach den verheerenden Bränden unterstützen willst, kannst Du hier spenden: Jüdischer Nationalfonds e.V. - Bank für Sozialwirtschaft AG - DE50 3702 0500 0000 0170 80 - Stichwort „Israel on fire“ oder online über www.jnf-kkl.de
Nirgendwo auf der Welt komme ich so schnell und intensiv in Kontakt mit den Menschen wir in Israel
Christian
Viele sagen: Wer einmal in Israel war, kehrt immer wieder dorthin zurück. Einige meiner Freunde haben aber eher eine negative Meinung zu Israel und würden dort niemals hinfliegen. Was würdest Du meinen Freunden sagen?
Martina
Das begegnet mir auch oft und ich sage dann immer: Du musst da nicht hinfliegen.
Aber sie tun mir leid, dass Ihnen so ein schönes, spannendes und spirituelles Land entgeht ;-)
Christian
Vorurteile über Vorurteile. Legen wir sie einfach einmal beiseite. Was fasziniert Dich ganz persönlich an Israel und seinen Menschen?
Martina
Die Vielfalt des Landes, die verschiedenen Landschaften vom Toten Meer über Tel Aviv bis ins grüne Galiläa. Das Wetter, die Meere (3), die Wüste – ich könnte Romane schreiben. Und es ist nur 4 Flugstunden weg und im November kann man noch baden.
Auch bei den Menschen die Vielfalt, von Leuten, die ausschauen wie aus dem Shtetl im letzten Jahrhundert bis hin zu den High-Tech und überhaupt Freaks in Tel Aviv. Und was ich am meisten liebe: dieses Land ist Beziehung. Nirgendwo auf der Welt komme ich so schnell und intensiv in Kontakt mit den Menschen wir in Israel. Und da macht mich satt und reich.
Christian
Ich selbst hatte keinerlei Vorstellungen darüber, was mich im Heiligen Land erwarten würde. Die Hilfsbereitschaft der Menschen dort und die mir gegenüber gelebte Nächstenliebe hat mich oft sprachlos und demütig gemacht. Sind die Menschen dort anders, als bei uns?
Martina
Also wenn man sich mal an ihre raue, oft sehr unhöfliche Art gewöhnt hat, sind sie herzlicher und verbindlicher, finde ich, und sehr ehrlich. Was manchmal ein bisschen unangenehm ist, aber ich letztendlich sehr schätze.
Spielt Gott in Deinen Leben eine Rolle?
Baum spenden schon für 18,00 Euro
Christian
Martina, Du bist - so wie ich – in Israel auch einfach einmal selbst gewandert. Du hast also mit Deinen eigenen Füßen ganz bewusst den Boden betreten. Was empfindet man, wenn man einen kleinen Teil „seines Weges“ zu Fuß zurücklegt?
Martina
Eine große Nähe zur Erde, eine intensive Verbindung zu Wetter, Landschaft zu den Mächten der Natur, sag ich mal. Und es ist eine Herausforderung, die eigenen Grenzen zu testen , zu überwinden und danach stolz zu sein, auf das, was man geschafft hat. Denn viele Wanderungen sind eine sportliche Herausforderung, für mich wenigstens, was israelische Freunde dann mit einem Lächeln abtun. Aber ich denke, sie haben in der Armeezeit diesbezüglich ganz schön viel erlebt und geübt…..
Christian
Darf ich Dir eine sehr persönliche Frage stellen? Spielt Gott in Deinen Leben eine Rolle? Viele tun sich damit ja schwer ...
Martina
Ich bin religiös aufgewachsen und habe mich in unserer Gemeinde sehr zuhause und geborgen gefühlt. Als Teenager musste ich dann ein paar Dinge ausprobieren, die dazu nicht gepasst haben. Nach meinem Theologiestudium und schon diversen Israelaufenthalten wurde mir klar, wie grundlegend wichtig die jüdische Religion ist der ich mich sehr nahe fühle. Denn Jesus war von Geburt bis zu seinem Tod Jude und hat als solcher gelebt, die Gebote gehalten etc. Gott bin ich mal näher mal weiter weg, wie das halt so ist im Leben. Aber für mich existiert er.
Christian
Gott habe ich in meinem eigenen Leben immer wieder einmal aus den Augen verloren. In Israel wollte ich ihn wieder finden. Muß man sich schämen, wenn man seinen Gott aus den Augen verloren hat?
Martina
Nein, denk an Hiob. Mit Gott diskutieren kann man auch vom jüdischen Humor lernen.
Christian
Im Heiligen Land läuft man jeden Meter über Heiliges Terrain. Gott war weit weg für mich. Als mir dann aber die Menschen immer wieder in meiner größten Not geholfen haben, habe ich angefangen, Danke zu sagen. Auch Danke an meinen lieben Gott. Für mich hat es keine Rolle gespielt, ob Gott jüdisch ist, oder ob er ein christlicher ist. Ich habe wieder angefangen, zu beten. In Israel hatte ich immer den Eindruck, die Menschen begleiten mich auf meinem eigenen Weg. Verrückt?
Martina
Ich glaube, wenn man eine Beziehung zu Gott hat, dann hat man auch mehr echte Beziehung zu den Menschen.
Was können wir von Israel lernen? Nicht aufgeben!
Christian
Israel ist ein Land der Vielfalt und ein Land der Gegensätze. Was können wir von Israel lernen?
Martina
Nicht aufgeben!
Christian
Eine typisch deutsche Familie war schon überall, nur nicht in Israel. Was würdest du mir sagen, wenn ich diese typische Familie wäre?
Martina
Ihre Entscheidung. Ich würde erzählen, was ich erlebt habe und da kommt meist ziemlich viel rüber. Fast alle, die nicht radikal anti-israelisch eingestellt sind, wollen danach mit mir oder überhaupt nach Israel
Christian
Gut. Aber wie steht es um die Sicherheit? Man hört ja so viel?
Martina
Ich habe eigentlich keine Angst. Ich war in Tel Aviv, allein, als die Raketen aus dem Gaza-Streifen flogen. Klar war mir mulmig, aber ich war total gut aufgehoben und ein netter älterer Mann hat sich um mich gekümmert, der mir nachher wie ein Engel vorkam. Das war aber das einzige Mal von wahrscheinlich schon 20 malen, die ich in Israel war, dass ich ein bisschen Angst hatte. Ganz ehrlich: Ich habe viel mehr Respekt und Angst auf der A8, die ich fast jedes Wochenende fahren muss und wo ganz schnell was passieren kann und immer wieder passiert.
Christian
Als Mann kann man locker überall hin. Als Frau ist das leider nicht so klar. Wie steht es um das Bild der Frau in Israel? Wird man respektiert?
Martina
Ich zitiere mal nicht ganz korrekt eine Journalistin, der die Frage gestellt wurde, ob man in Israel als Frau allein auf die Straße kann, sie hat geantwortet: Wenn Sie es aushalten, umringt von vielen außergewöhnlich schönen Männern zu sein ?
Christian
Zelt aufschlagen, als Frau ganz allein? Würdest Du in Israel so was tun?
Martina
Kommt darauf an wo. Ich habe mit Freundinnen allein am Strand geschlafen.
Das war ok. Darüber müsste ich einfach nochmal nachdenken. Aber eher ja.
Israel Trail, eine Versuchung?
Christian
Israel ist wahnsinnig teuer. Heißt es. Kann ich selbst leider gar nicht beurteilen. Ist Israel wahnsinnig teuer?
Martina
Teuer ist relativ. München ist teuer. In Tel Aviv sind die Preise vielleicht so wie in München. Am Toten Meer sind die Kurhotels teuer, aber das sind die Wellnesshotels hier auch. Sonst finde ich es nicht teuer. Auf den Märkten kann man super einkaufen.
Christian
Ich glaube, viele haben noch nie in ihrem Leben eine Wüste selbst erlebt. Wie ist das, wenn man plötzlich selbst inmitten einer Wüste steht?
Martina
Ich finde es eine sehr spirituelle Erfahrung. Ich bin da irgendwie ganz nah bei mir und ein bisschen in einer anderen Welt. Ich kann es schlecht erklären. Es ist faszinierend, aber auch bedrohlich. Denn ohne Wasser und Schatten…..
Christian
Orange, blau, weiß: Die Wegmarkierung des Israel National Trails. Wenn Du eines Tages an einer solchen Wegmarke stehst, weißt Du, sie möchte Dich bis nach Eilat oder Kibbuz Dan bringen. Eine Versuchung?
Martina
Ja klar. Will ich unbedingt noch machen.
Christian
Sprichst Du eigentlich Hebräisch?
Martina
Ich lerne hebräisch seit ein paar Jahren, nur einmal die Woche und jetzt geht es schon ganz gut mit der Unterhaltung. Die Israelis sind begeistert, wenn sie merken, dass ich hebräisch spreche. Die meisten berührt es sehr.
Christian
Ich bin mit Händen und Füßen immer gut zurecht gekommen. Und oft haben die Israelis gelacht. Schadenfreude wegen meiner Fehler? Oder echter Humor?
Martina
Echt. Sie sind oft sehr ehrlich. Ich mag das, dann weißt du, wie du dran bist. Und ich kann das gut nehmen, es verletzt mich nicht. Warum nicht, weiß ich nicht. Aber Schadenfreude bringe ich hiermit nicht in Verbindung. Schon ein bisschen auslachen vielleicht, aber nicht böse gemeint.
Das Essen ist gesund, natürlich, oft vegetarisch bis vegan
Christian
Essen ist für mich etwas ganz Besonderes. Nur: Ausgerechnet Humus hat mir am Anfang überhaupt nicht geschmeckt. Wie kann man einem Deutschen die Israelische Küche am besten erklären?
Martina
Ich mochte das auch nicht, auch keine Falafel, weil ich Kreuzkümmel nicht mochte. Jetzt liebe ich beides. Sesammus, den dicken Quark, den Dattelhonig…
Das Essen ist gesund, natürlich, oft vegetarisch bis vegan wegen der Kosher Sache und schmeckt mir super, aber schlank macht es auch nicht ;-).
Christian
„Shabbatt Shalom“ – alles geschlossen! Was bedeutet es Dir selbst, einen Tag in der Woche zu Ruhen?
Martina
Eigentlich ist das eine tolle Idee. Man sollte wirklich mal nur ausruhen, auch nicht in die Berge gehen mit Tausenden von anderen, was auch schon wieder Stress ist…Aber ich schaffe das auch nicht. Und Schabbat hat für mich etwas sehr feierliches.
Christian
Findet man Freunde in Israel? Ich meine als Tourist?
Martina
Auf jeden Fall immer Beziehung in irgendeiner Form, wie ich vorhin schon sagte. Selbst an der Rezeption oder im Geschäft oder wo auch immer, wenn man offen auf Menschen zugeht und Ihnen in die Augen schaut….
Christian
Angenommen, Dein Mann möchte sich für sieben Wochen verabschieden und den Israel Trail machen ...
Martina
Ich fände es super…. Vielleicht krieg ich ihn nochmal dazu
Fotos (c) Martina Klecha, Esther Rosenblatt, Christian Seebauer
Israel-Trail Post H1 Headlines
Martina erzählt über Israel
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[0] => For each tree that was burnt, we plant two new ones.
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[5] => Israel Trail, eine Versuchung?
[6] => Das Essen ist gesund, natürlich, oft vegetarisch bis vegan
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
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Möchtest Du anderen Deine Fotos zeigen? Gute Tipps weitergeben? Oder eigene Berichte schreiben? Dann mach einfach mit auf Facebook oder hier auf Israel-Trail.com!
von dem Jüdischen Nationfonds KKL habe ich schon öfter mal was gehört aber ich wusste nicht, dass das was mit den ganzen Wäldern zu tun hat. Finde ich gut, habe auch gleich was gespendet und bin nun echt mal gespannt, ob ich so eine schöne Urkunde kriege. Ist nämlich für meine Enkelin. Toller Artikel liebe Martina! Violle Zustimmung, deckt sich mit meinen eigenen Israelerfahrungen.
Hallo alle, Danke für diesen wunderbaren Beitrag und die tolle Webseite! Ich bin seit vielen Jahren Israelfan(in), war aber noch nie am Israeltrail wandern. Das werde ich nun machen, zumindest einige Stücke. Als Frau hatte ich immer großen Respekt aber die Erfahrungen hier ermuntern mich das auch zu machen. War gerade auch mal auf der empfohlenen Seite von KKL. Auch für mich nicht ganz neu, habe aber noch nie was gespendet. Ich denke, ein paar Bäume werde ich nun zu Weihnachten “Verschenken”, LG Petra aus Frankfurt
von dem Jüdischen Nationfonds KKL habe ich schon öfter mal was gehört aber ich wusste nicht, dass das was mit den ganzen Wäldern zu tun hat. Finde ich gut, habe auch gleich was gespendet und bin nun echt mal gespannt, ob ich so eine schöne Urkunde kriege. Ist nämlich für meine Enkelin. Toller Artikel liebe Martina! Violle Zustimmung, deckt sich mit meinen eigenen Israelerfahrungen.
Hallo alle, Danke für diesen wunderbaren Beitrag und die tolle Webseite! Ich bin seit vielen Jahren Israelfan(in), war aber noch nie am Israeltrail wandern. Das werde ich nun machen, zumindest einige Stücke. Als Frau hatte ich immer großen Respekt aber die Erfahrungen hier ermuntern mich das auch zu machen. War gerade auch mal auf der empfohlenen Seite von KKL. Auch für mich nicht ganz neu, habe aber noch nie was gespendet. Ich denke, ein paar Bäume werde ich nun zu Weihnachten “Verschenken”, LG Petra aus Frankfurt