Der Israel National Trail führt Wanderer vielfach durch eine atemberaubend schöne und unberührte Natur. Dabei dringt er jedoch immer auch tief in das natürliche Revier zahlreicher Wildtiere ein, die vom Menschen in aller Regel Abstand halten. Doch das ist nicht immer so: Jüngste Vorkommnisse mit Wölfen zeigen, dass der Mensch z.B. mit Wüsten-Barbeques und achtlos weggeworfenen Lebensmitteln manchmal eine Verhaltensänderung einzelner Tiere hervorruft, die ihn letztlich selbst in Gefahr bringt.
Was man wissen sollte, wenn man zum Israel-Trail aufbricht und im Freien übernachten möchte, verrät uns Johannes Guagnin, Forstingenieur und Generaldelegierter des JNF-KKL, Israels größter grüner Organisation.
Eine Sichtung des Arabischen Wolfs (Canis lupus arabis) in der Wüste Negev hat Seltenheitswert
Christian
Johannes, in vielen Foren geht plötzlich die Angst um! Wölfe sollen in einigen Fällen Menschen angegrifen haben. Wie gefährlich ist es, durch Israel zu wandern und im Freien zu übernachten? Begibt man sich nun in akute Lebensgefahr?
Johannes
Eine direkte Gefahr für Wanderer in Israel durch Wildtiere gibt es nicht. Wildtiere sind von Natur aus Scheu und meiden den Menschen, eine akute Lebensgefahr gibt es nicht. Natürlich gibt es bei Wildtieren Individuen, die gestört sind und ein aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen zeigen.
Christian
Haim Berger ist einer der ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet. Er warnt die Behörden vor wenigen – aber im Verhalten gestörten – Wölfen. Er meint, wir Menschen tragen durch unser sorgloses Verhalten eine hohe Mitverantwortung dafür, dass diese sich nun Menschen ohne größere Ängste nähern.
Was sollte man tun, wenn man tatsächlich einem Wolf begegnet, der scheinbar seine natürliche Scheu vor dem Menschen verloren hat? Oder einer Hyäne? Oder…
Johannes
Das wichtigste ist wohl, sich ruhig zu verhalten und sich langsam zurückzuziehen, und vor allem das Tier genau beobachten wie es sich verhält. Ich selbst bin vor einigen Jahren während einer morgendlichen Radtour drei Wölfen begegnet, die mich begutachtet haben. Ich stieg natürlich sofort vom Rad und beobachtete sie aus sicherer Entfernung.
Ich habe die Angewohnheit, bei Begegnungen mit Wildtieren, aber auch mit freilaufenden Hunden zuerst nach zwei, drei handgroßen Steinen Ausschau zu halten. Im Zweifel kann man das Tier so einschüchtern.
Christian
Wie groß ist das Risiko für einen erwachsenen Wanderer, in Israel einem gefährlichen Raubtier zum Opfer zu fallen?
Johannes
Das Risiko, einem Raubtier zum Opfer zu fallen ist so gut wie nicht existent. Begegnungen sind eher Glücksfälle und sollten mit aller Vorsicht und aus sicherer Entfernung als Erlebnis betrachtet werden.
Christian
Fangen wir von ganz vorne an. Eigentlich sind Tiere ja etwas ganz Wunderbares. Welche Wildtiere gibt es in Israel zu sehen und wie hoch sind die Chancen, dass man ihnen tatsächlich begegnet?
Johannes
Israel hat eine reiche Tierwelt, neben großen Säugetieren wie Wildschwein, Wölfe und Hyänen gibt es auch Rehe, Gazellen, Wildesel, Dachse, Füchse, viele Nager und Reptilien, aber auch viele Vögel, wie Schlangenadler, Bussarde und vieles mehr.
Was Jacob Saar (Hike the Land of Israel) zum Thema Wölfe im Negev sagt:
„It’s only in the area of Ein Gedi far from the INT. And ONLY 5 incidents were reported here. How did they make it 10?
They had few wolves approach people, one of them bit a child. Nothing to worry about. Wolves have been here for decades. Don’t leave food outside the tent at night. It’s like bears in the US..“ 2017/10/10
Christian
Gibt es wilde und womöglich gefährliche Tiere nur in der Wüste oder auch in den Wäldern des Nordens?
Johannes
Wildtiere sind in allen Teilen Israels zu finden, in den Wäldern des Nordens gibt es Schakale, Wildschweine, Füchse und Wölfe. In der Wüste finden sich auch Wildesel, Gazellen und Steinböcke.
Ein Schakal in der Wüste Negev
Der Goldschakal ist zwischen 80 und 95 cm lang. Er wiegt ungefähr 8 bis 10 kg. Zur Nahrung des Goldschakals zählen Insekten, Nagetiere, Vögel, Amphibien und junge Gazellen. Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Goldschakal
Christian
Schlangenbiss? Skorpionbiss? Alles immer wieder Themen, die einen Israelneuling absolut interessieren. Wie viel Respekt sollte man haben? Und was sollte man tun, wenn man tatsächlich gebissen oder gestochen wird?
Johannes
Leider gibt es jedes Jahr Todesfälle infolge von Schlangenbissen, wobei die meisten tötlichen Bisse von der israelischen Kreuzotter stammen – der Vipera palaestina – wie sie wissenschaftich heisst, oder Tzefa auf hebraeisch. Sie ist zwar nicht die giftigste der ca. 40 Schlangenarten, aber die am häufigsten vorkommende, oft auch in Nähe des Menschen.
Nach einem Schlangenbiss ist es das wichtigste, Ruhe zu bewahren und schnellstmöglich ein Krankenhaus aufzusuchen. Ein Foto der Schlange, oder eine genaue Beschreibung hilft den Ärzten enorm, wenn notwendig ein passendes Gegengift zu verabreichen. Von den 40 Schlangenarten Israels sind immerhin acht giftig, und von diesen acht führen die Bisse dreier Arten regelmässig zu Todesfällen.
Es gibt in Israel auch giftige Skorpione, ich habe aber noch von keinen Fällen gehört, in denen ein Stich zum Tode geführt hätte. In den israelischen Medien liest man aber tatsächlich des öfteren von Fällen, in denen Kinder nach Skorpionstichen behandelt werden müssen.
Als Wanderer in Israel, beim Picknick oder bei der Gartenarbeit ist Vorsicht auf jeden Fall geboten, also Hände nicht in Felsspalten stecken, unter Steinen immer nachsehen und bei Campen immer ein offenes Auge haben.
Unscheinbar: Eine Kreuzotter zwischen den heissen Steinen
Christian
Viele Mitarbeiter des KKL sind ja von Haus aus den ganzen Tag in der freien Natur, pflanzen z.B. Bäume an und legen Wasserreservoirs an. Gibt es da in der täglichen Arbeit ein Bewusstsein für gefährliche Tiere oder Ängste?
Johannes
Meine Kollegen vom KKL und ich selbst haben ein stetes Risikobewusstsein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen werden da schon ergriffen. Auch wenn es sehr oft zu Begegnungen mit wilden Tieren kommt, sind Zwischenfälle äußerst selten, aktuell kenne ich nur den Fall eines Kollegen aus dem Süddistrikt, der aber von einem freilaufenden Hund gebissen wurde, als er dessen Besitzer besuchte. Auch das kommt vor.
Christian
Johannes, jetzt haben wir viel über wilde Tiere gesprochen. Auf was ein Wanderer in Israel auf jeden Fall stoßen wird, sind die Wälder und die vielen Holztafeln des „JNF-KKL“. Wer es noch nicht so genau weiß, was ist der KKL und was macht er?
Johannes
Der KKL-JNF ist in Israel für die Bewirtschaftung von fast 200.000 Hektar Land verantwortlich, von denen 160.000 Hektar Wald sind. Die meisten dieser Wälder wurden erst in den letzten 115 Jahren gepflanzt, nämlich durch den JNF-KKL. Darüber hinaus engagiert sich der JNF-KKL in unzähligen sozialen Projekten, deren Ziel es ist, auch benachteiligten Bevölkerungsgruppen die Umwelt zugänglich zu machen: Behindertengerechte Waldpfade oder Bildungsprogramme für Jugendliche aus sozial schwachen Familien sind nur zwei Beispiele hierfür.
Durch die schwierigen Bedingung in Israel, also die große Hitze und die Trockenheit hat sich der JNF-KKL ein großes Wissen angeeignet, wie der Ausbreitung der Wüsten Einhalt geboten werden kann und er ist sozusagen nun der Spezialist für das Begrünen der Wüste!
Christian
Der KKL ist eine gemeinnützige Organisation, die lebt ja von Spenden lebt …
Johannes
Das ist richtig. Mit der Hilfe der Spenden, die wir bekommen, haben wir schon großartige Projekte verwirklicht, wie zum Beispiel die Errichtung eines Wasserreservoirs, aber auch die Anpflanzung von Wäldern im Süden Israels, z.B. dem Wald der Deutschen Länder. Aktuell sammeln wir Spenden für die Unterhaltung des Lahav-Waldes, zu dem auch der Wald der Deutschen Länder gehört. Die Anpflanzung der Wälder ist eine sehr wichtige Aufgabe, daher ist die weitere Unterhaltung der Wälder ebenso wichtig, also das Anlegen von Feuerschneisen, die Instandhaltung von Waldwegen und Picknickplätzen. Außerdem verfügt der Lahav-Wald über viele Schätze, wie Brunnen und einen Taubenschlag aus byzantinischer Zeit, Weinpressen und die Grundmauern einer byzantinischen Kirche, die wir den Besuchern zugänglich machen wollen. Der Lahav-Wald bietet neben seinen großartigen Beständen auch ein spannendes Mosaik an geschichtlichen Zeugnissen von vor mehr als 1.500 Jahren!
Für Spenden für diese kostenintensive Arbeit sind wir sehr dankbar!
Christian
Johannes, was bedeuten für Dich persönlich Natur, Pflanzen und „wilde Tiere“? Welchen Rat gibst Du Menschen mit auf den Weg, die zwar in Israel wandern möchten, aber wegen wilden Tieren womöglich noch ein wenig verunsichert sind?
Johannes
Ich habe ja Forstwirtschaft studiert, um möglichst viel über die Natur zu lernen und um möglichst viel in der Natur zu sein, und hatte auch das große Glück, dass ich fünf Jahre in der Forstabteilung des JNF-KKL Israel arbeiten konnte. Natürlich hat so eine Arbeit auch viele Bürotage, aber bei jeder Gelegenheit war ich im Wald. Heute als Hauptdelegierter des JNF-KKL in Deutschland bin ich jede freie Minute in der Natur, und die Weiten der Wüste und der Geruch der Pinienwälder fehlen mir schon!
Wer Israel erwandern möchte, muss sich meiner Einschätzung nach wegen wilder Tiere keine Sorgen machen. Die einzige Gefahr, die lauert, ist es, dem Zauber und der Schönheit diesen kleinen Landes Israel zu erliegen.
Der Israel Trail folgt vom Mount Amasa nach Arad einer alten Römerstraße. Hier beginnt langsam die Wüste. Im Hintergrund (rechts): Be’er Scheba
Über Johannes Guagnin:
Geboren in Deutschland, Studium der Forstwirtschaft in Deutschland, Wüstenforschung in Israel.
Seit 2012 beim KKL, bis 2017 in der Forstabteilung, seit August 2017 JNF-KKL Gesandter in Deutschland
Einen richtig guten und informativen Beitrag zu diesem Thema findet Ihre hier bei Aron Kamphausen auf IsraelAbenteurer.de
„Ein Wort an den kleinen Arabischen Wolf von mir.“
„Ziehe kleiner Canis lupus arabs in den Schatten der Nachhals, verstecke dich unter den Akazien und den Felsen des Negev. Nur in den Weiten der Wüste bist du sicher. Meide die bequeme Nahrungssuche im Abfall der Menschen auf den Nightcamps. Nicht du sondern ein rücksichtsloser Mensch ist das gefährlichste Raubtier in den Wüsten Israels“.
Fotos: (c) Julian Wagner, (c) fotolia paulfell
Special Thanks to StockSnap, CSalem, skeeze/ Pixabay
Buch und Poster gibt es hier:
-
Textauszug Israel-Trail.com Über wilde Tiere und Israels Natur
Der Israel National Trail führt Wanderer vielfach durch eine atemberaubend schöne und unberührte Natur. Dabei dringt er jedoch immer auch tief in das natürliche Revier zahlreicher Wildtiere ein, die vom Menschen in aller Regel Abstand halten. Doch das ist nicht immer so: Jüngste Vorkommnisse mit Wölfen zeigen, dass der Mensch z.B. mit Wüsten-Barbeques und achtlos weggeworfenen Lebensmitteln manchmal eine Verhaltensänderung einzelner Tiere hervorruft, die ihn letztlich selbst in Gefahr bringt.
Was man wissen sollte, wenn man zum Israel-Trail aufbricht und im Freien übernachten möchte, verrät uns Johannes Guagnin, Forstingenieur und Generaldelegierter des JNF-KKL, Israels größter grüner Organisation.
Christian
Johannes, in vielen Foren geht plötzlich die Angst um! Wölfe sollen in einigen Fällen Menschen angegrifen haben. Wie gefährlich ist es, durch Israel zu wandern und im Freien zu übernachten? Begibt man sich nun in akute Lebensgefahr?
Johannes
Eine direkte Gefahr für Wanderer in Israel durch Wildtiere gibt es nicht. Wildtiere sind von Natur aus Scheu und meiden den Menschen, eine akute Lebensgefahr gibt es nicht. Natürlich gibt es bei Wildtieren Individuen, die gestört sind und ein aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen zeigen.
Christian
Haim Berger ist einer der ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet. Er warnt die Behörden vor wenigen – aber im Verhalten gestörten – Wölfen. Er meint, wir Menschen tragen durch unser sorgloses Verhalten eine hohe Mitverantwortung dafür, dass diese sich nun Menschen ohne größere Ängste nähern.
Was sollte man tun, wenn man tatsächlich einem Wolf begegnet, der scheinbar seine natürliche Scheu vor dem Menschen verloren hat? Oder einer Hyäne? Oder...
Johannes
Das wichtigste ist wohl, sich ruhig zu verhalten und sich langsam zurückzuziehen, und vor allem das Tier genau beobachten wie es sich verhält. Ich selbst bin vor einigen Jahren während einer morgendlichen Radtour drei Wölfen begegnet, die mich begutachtet haben. Ich stieg natürlich sofort vom Rad und beobachtete sie aus sicherer Entfernung.
Ich habe die Angewohnheit, bei Begegnungen mit Wildtieren, aber auch mit freilaufenden Hunden zuerst nach zwei, drei handgroßen Steinen Ausschau zu halten. Im Zweifel kann man das Tier so einschüchtern.
Christian
Wie groß ist das Risiko für einen erwachsenen Wanderer, in Israel einem gefährlichen Raubtier zum Opfer zu fallen?
Johannes
Das Risiko, einem Raubtier zum Opfer zu fallen ist so gut wie nicht existent. Begegnungen sind eher Glücksfälle und sollten mit aller Vorsicht und aus sicherer Entfernung als Erlebnis betrachtet werden.
Christian
Fangen wir von ganz vorne an. Eigentlich sind Tiere ja etwas ganz Wunderbares. Welche Wildtiere gibt es in Israel zu sehen und wie hoch sind die Chancen, dass man ihnen tatsächlich begegnet?
Johannes
Israel hat eine reiche Tierwelt, neben großen Säugetieren wie Wildschwein, Wölfe und Hyänen gibt es auch Rehe, Gazellen, Wildesel, Dachse, Füchse, viele Nager und Reptilien, aber auch viele Vögel, wie Schlangenadler, Bussarde und vieles mehr.
Was Jacob Saar (Hike the Land of Israel) zum Thema Wölfe im Negev sagt:
"It's only in the area of Ein Gedi far from the INT. And ONLY 5 incidents were reported here. How did they make it 10?
They had few wolves approach people, one of them bit a child. Nothing to worry about. Wolves have been here for decades. Don't leave food outside the tent at night. It's like bears in the US.." 2017/10/10
Christian
Gibt es wilde und womöglich gefährliche Tiere nur in der Wüste oder auch in den Wäldern des Nordens?
Johannes
Wildtiere sind in allen Teilen Israels zu finden, in den Wäldern des Nordens gibt es Schakale, Wildschweine, Füchse und Wölfe. In der Wüste finden sich auch Wildesel, Gazellen und Steinböcke.
Der Goldschakal ist zwischen 80 und 95 cm lang. Er wiegt ungefähr 8 bis 10 kg. Zur Nahrung des Goldschakals zählen Insekten, Nagetiere, Vögel, Amphibien und junge Gazellen. Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Goldschakal
Christian
Schlangenbiss? Skorpionbiss? Alles immer wieder Themen, die einen Israelneuling absolut interessieren. Wie viel Respekt sollte man haben? Und was sollte man tun, wenn man tatsächlich gebissen oder gestochen wird?
Johannes
Leider gibt es jedes Jahr Todesfälle infolge von Schlangenbissen, wobei die meisten tötlichen Bisse von der israelischen Kreuzotter stammen - der Vipera palaestina – wie sie wissenschaftich heisst, oder Tzefa auf hebraeisch. Sie ist zwar nicht die giftigste der ca. 40 Schlangenarten, aber die am häufigsten vorkommende, oft auch in Nähe des Menschen.
Nach einem Schlangenbiss ist es das wichtigste, Ruhe zu bewahren und schnellstmöglich ein Krankenhaus aufzusuchen. Ein Foto der Schlange, oder eine genaue Beschreibung hilft den Ärzten enorm, wenn notwendig ein passendes Gegengift zu verabreichen. Von den 40 Schlangenarten Israels sind immerhin acht giftig, und von diesen acht führen die Bisse dreier Arten regelmässig zu Todesfällen.
Es gibt in Israel auch giftige Skorpione, ich habe aber noch von keinen Fällen gehört, in denen ein Stich zum Tode geführt hätte. In den israelischen Medien liest man aber tatsächlich des öfteren von Fällen, in denen Kinder nach Skorpionstichen behandelt werden müssen.
Als Wanderer in Israel, beim Picknick oder bei der Gartenarbeit ist Vorsicht auf jeden Fall geboten, also Hände nicht in Felsspalten stecken, unter Steinen immer nachsehen und bei Campen immer ein offenes Auge haben.
Christian
Viele Mitarbeiter des KKL sind ja von Haus aus den ganzen Tag in der freien Natur, pflanzen z.B. Bäume an und legen Wasserreservoirs an. Gibt es da in der täglichen Arbeit ein Bewusstsein für gefährliche Tiere oder Ängste?
Johannes
Meine Kollegen vom KKL und ich selbst haben ein stetes Risikobewusstsein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen werden da schon ergriffen. Auch wenn es sehr oft zu Begegnungen mit wilden Tieren kommt, sind Zwischenfälle äußerst selten, aktuell kenne ich nur den Fall eines Kollegen aus dem Süddistrikt, der aber von einem freilaufenden Hund gebissen wurde, als er dessen Besitzer besuchte. Auch das kommt vor.
Christian
Johannes, jetzt haben wir viel über wilde Tiere gesprochen. Auf was ein Wanderer in Israel auf jeden Fall stoßen wird, sind die Wälder und die vielen Holztafeln des „JNF-KKL“. Wer es noch nicht so genau weiß, was ist der KKL und was macht er?
Johannes
Der KKL-JNF ist in Israel für die Bewirtschaftung von fast 200.000 Hektar Land verantwortlich, von denen 160.000 Hektar Wald sind. Die meisten dieser Wälder wurden erst in den letzten 115 Jahren gepflanzt, nämlich durch den JNF-KKL. Darüber hinaus engagiert sich der JNF-KKL in unzähligen sozialen Projekten, deren Ziel es ist, auch benachteiligten Bevölkerungsgruppen die Umwelt zugänglich zu machen: Behindertengerechte Waldpfade oder Bildungsprogramme für Jugendliche aus sozial schwachen Familien sind nur zwei Beispiele hierfür.
Durch die schwierigen Bedingung in Israel, also die große Hitze und die Trockenheit hat sich der JNF-KKL ein großes Wissen angeeignet, wie der Ausbreitung der Wüsten Einhalt geboten werden kann und er ist sozusagen nun der Spezialist für das Begrünen der Wüste!
Christian
Der KKL ist eine gemeinnützige Organisation, die lebt ja von Spenden lebt ...
Johannes
Das ist richtig. Mit der Hilfe der Spenden, die wir bekommen, haben wir schon großartige Projekte verwirklicht, wie zum Beispiel die Errichtung eines Wasserreservoirs, aber auch die Anpflanzung von Wäldern im Süden Israels, z.B. dem Wald der Deutschen Länder. Aktuell sammeln wir Spenden für die Unterhaltung des Lahav-Waldes, zu dem auch der Wald der Deutschen Länder gehört. Die Anpflanzung der Wälder ist eine sehr wichtige Aufgabe, daher ist die weitere Unterhaltung der Wälder ebenso wichtig, also das Anlegen von Feuerschneisen, die Instandhaltung von Waldwegen und Picknickplätzen. Außerdem verfügt der Lahav-Wald über viele Schätze, wie Brunnen und einen Taubenschlag aus byzantinischer Zeit, Weinpressen und die Grundmauern einer byzantinischen Kirche, die wir den Besuchern zugänglich machen wollen. Der Lahav-Wald bietet neben seinen großartigen Beständen auch ein spannendes Mosaik an geschichtlichen Zeugnissen von vor mehr als 1.500 Jahren!
Für Spenden für diese kostenintensive Arbeit sind wir sehr dankbar!
Christian
Johannes, was bedeuten für Dich persönlich Natur, Pflanzen und „wilde Tiere“? Welchen Rat gibst Du Menschen mit auf den Weg, die zwar in Israel wandern möchten, aber wegen wilden Tieren womöglich noch ein wenig verunsichert sind?
Johannes
Ich habe ja Forstwirtschaft studiert, um möglichst viel über die Natur zu lernen und um möglichst viel in der Natur zu sein, und hatte auch das große Glück, dass ich fünf Jahre in der Forstabteilung des JNF-KKL Israel arbeiten konnte. Natürlich hat so eine Arbeit auch viele Bürotage, aber bei jeder Gelegenheit war ich im Wald. Heute als Hauptdelegierter des JNF-KKL in Deutschland bin ich jede freie Minute in der Natur, und die Weiten der Wüste und der Geruch der Pinienwälder fehlen mir schon!
Wer Israel erwandern möchte, muss sich meiner Einschätzung nach wegen wilder Tiere keine Sorgen machen. Die einzige Gefahr, die lauert, ist es, dem Zauber und der Schönheit diesen kleinen Landes Israel zu erliegen.
Über Johannes Guagnin:
Geboren in Deutschland, Studium der Forstwirtschaft in Deutschland, Wüstenforschung in Israel.
Seit 2012 beim KKL, bis 2017 in der Forstabteilung, seit August 2017 JNF-KKL Gesandter in Deutschland
Kontakt:
Über unser Berliner Büro: berlin@jnf-kkl.de
Lesenswert:
Einen richtig guten und informativen Beitrag zu diesem Thema findet Ihre hier bei Aron Kamphausen auf IsraelAbenteurer.de
"Ein Wort an den kleinen Arabischen Wolf von mir."
"Ziehe kleiner Canis lupus arabs in den Schatten der Nachhals, verstecke dich unter den Akazien und den Felsen des Negev. Nur in den Weiten der Wüste bist du sicher. Meide die bequeme Nahrungssuche im Abfall der Menschen auf den Nightcamps. Nicht du sondern ein rücksichtsloser Mensch ist das gefährlichste Raubtier in den Wüsten Israels".
http://israelabenteurer.de/enzyklopaedie/arabische-wolf/
Interessante KKL-Quellen:
KKL Israel: http://www.kkl-jnf.org/ english
Bäume in Israel: http://www.wildflowers.co.il/kkl/english/ englisch
Schlangen bestimmen: www.snake-id.com hebraeisch
Fotos:
(c) Julian Wagner, (c) fotolia paulfell
Special Thanks to StockSnap, CSalem, skeeze/ Pixabay
Israel-Trail Post H1 Headlines
Über wilde Tiere und Israels Natur
Array
(
)
H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
Array
(
[0] => Lesenswert:
[1] => Einen richtig guten und informativen Beitrag zu diesem Thema findet Ihre hier bei Aron Kamphausen auf IsraelAbenteurer.de
)
Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Israel ist eine echte Alternative, sagt Andy Eggert, Vorstand der Allgäuer Israelfreunde und Initiator einer der größten deutschen Israelgruppe auf ...
Wenn eine erfolgreiche Unternehmens-Saniererin aus dem Berufsleben aussteigt und fortan 49.000 Kilometer zu Fuß zurücklegt, ist das für viele einfach ...
Früh aufstehen, lange Märsche, planen und absprechen in der Gruppe, einkaufen, Trailangel anrufen, persönliche Interessen zurückstecken. Ab Arad kann man ...
Buchbesprechung: In Israel sprechen die Steine/ Hanna Klenk Eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land Eine Buchbesprechung von Extremwanderer Christian ...
SEVEN WEEKS: Walking through Israel see original post: http://www.kkl.org.il/eng/about-kkl-jnf/green-israel-news/february-2016/israel-trail-christian/ SEVEN WEEKS: Walking through Israel Monday, February 22, 2016 Alone in ...
Team-Survival - Die autarke Durchquerung der Negev Wüste in Israel Ein Reisebericht von Ronny Schmidt und Daniel Meier auf http://www.team-survival.de/2014-autark-durch-die-wueste-negev.html ...
Israelliebhaber und Förderer können mit dem Erwerb des einzigartig schönen und weltbekannten Israel-Ölgemäldes "Beautiful Negev" (Öl auf Leinwand, 100 x ...
Hier geht es zur Wanderreise 2019: https://www.israel-trail.com/int2019/ Aus dem Archiv: Auf den Spuren von Israel Trail mit Herz: Wüstenwandern in ...
Hier geht es zur Wanderreise 2019: https://www.israel-trail.com/int2019/ Aus dem Archiv: Einfache und kurze Tageswanderungen am Israel Trail, (z.B. 2 -3 ...
Der Jüdische Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael (JNF-KKL) ist Israels größte, politisch unabhängige und gemeinnützige Grüne Organisation. Am Israel National ...
Auszug aus dem Kongress Magazin "Natürlich für Israel" anlässlich 50 Jahre diplomatischer Beziehungen Israel-Deutschland Sieben Wochen zu Fuß durch Israel ...
Eine geführte Wanderreise am Israel-National-Trail ist natürlich keine Alleinwanderung. Dennoch ist sie im Gegensatz zu normale Kulturreisen in Israel eine ...
Zum 50sten Jubiläum Deutsch-Israelischer diplomatischer Beziehungen veranstaltete Israels größte Grüne Organisation, der Keren Kayemeth LeIsrael einen Kongress in Stuttgart / ...
Vortrag Israel Trail und Vernissage in Oberschleißheim am 21.02.15 Vernissage und Israel Trail im ORBIS als pdf: vernissage_orbis christian seebauer ...
Besondere Wanderung: 1.014 Kilometer durch Israel Der Jakobsweg ist Europas bekanntester Pilgerweg. Unzählige Reiseführer, Bücher und Filme zeugen davon, abgesehen ...
Wir bloggen hier in unserer Freizeit für Dich. Wenn Du darin einen Nutzen siehst, freut sich die Redaktion über einen Kaffee:
Möchtest Du der Redaktion einen Kaffee ausgeben?
Wir schreiben hier in unserer Freizeit und freuen uns über Deine Anerkennung.
Möchtest Du anderen Deine Fotos zeigen? Gute Tipps weitergeben? Oder eigene Berichte schreiben? Dann mach einfach mit auf Facebook oder hier auf Israel-Trail.com!