46 Shaharut – Timna Park – Raham-Etek Night Camp

Heute mache ich zwei Etappen hintereinander, also Shaharut nach Timna Park. Und weiter in das Raham-Etek Night Camp.

israel national trail bei shaharut

Der Israel National Tail gleich hinter Shaharut Richtung Timna Park, hier sogar mit fast Vollmond

Negev Wüste, israel national trail

Lichtspiele in der Wüste Negev. Nur einer der Trampelpfade ist der Richtige. Man muß aufüassen!

Negev Wüste, israel national trail

israel national trail

Unter mir die Sonne und die Arava

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Ein Blick auf die Wolkendecke über der Arava und das Rote Meer

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Update von Manfred: Khan Shaharut hat einen neuen Besitzer. Es ist ein junges, ganz freundliches Paar. Die Übernachtung für Shivilistim ist kostenlos. Wasser ist vorhanden, inklusive Bio WC.
Als Option:
Ich empfehle Euch, doch das Angebot für 50 NIS wahrzunehmen.
Darin enthalten sind ein winddichtes Zelt und Ihr könnt die Dusche benutzen (warm Wasser inklusive). Ihr unterstütz damit das Ehepaar.

Achtung: Momentan ist kein Strom vorhanden, der Netz-Empfang ist nicht vorhanden ( Irgendwo auf dem Hügel soll es aber gehen ). Wenn Ihr das Handy oder Euren Akku-Pack aufladen möchtet, gebt diesen dem Besitzerpaar. Sie werden dann über Nacht in Ihrem Haus aufgeladen.

Shalom Manfred

PS: Das helle Zelt rechts ist das Shivilistim Zelt

Khan Shaharut

Khan Shaharut, Foto (c) Manfred Hungerland

Ein Update von Manfred Hungerland vom 12.02.2017

 

 

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Zum ersten Mal sehe ich hinten das Rote Meer!

Zum ersten Mal sehe das Rote Meer

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Foto: u.l. Timna Park, u.r. Alex vom Restaurant in Timna Park

Timna (Negev)

Timna ist der Name eines Nationalparks in Israel. Auch das benachbarte aktuelle Kupferbergwerk trägt denselben Namen. Es wurde 1955 eröffnet, 1976 geschlossen und 1980 wiedereröffnet. Der 60 km² große Nationalpark befindet sich etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Eilat. Der archäologische Timna-Nationalpark mit antiken Kupferbergwerken und den Überresten einer Stadt (Hurvat Timna) befindet sich westlich des heutigen Bergwerks im Wadi Arabah, unweit des Golfes von Akaba am Rande der Negev-Wüste.

Die Kupfervorkommen von Timna wurden etwa 5500 v. Chr. entdeckt und waren Gegenstand ägyptischer Bergwerksexpeditionen. Diese ägyptischen Bergwerke sind die ältesten Metallbergwerke der Welt. Auch die Ruinen der Schmelzanlagen zählen zu den ältesten der Welt. Die Bergwerke wurden nicht kontinuierlich, sondern mit großen Unterbrechungen betrieben (Saisonbergbau). Wilsdorf macht hierfür u.a. Holzmangel verantwortlich. Gegen 4500 v. Chr. erlosch der Bergbau von Timna für drei Jahrtausende, um gegen 1300 v. Chr. durch die Ägypter wiederbelebt zu werden.
Etwa 50 v. Chr. nahmen die Römer den alten Bergbau wieder auf.

Wohl die beeindruckendste und interessanteste Gesteinsformation im Timna Nationalpark stellen die sogenannten Salomonischen Säulen dar. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Timna_(Negev)

In der Wüste kommt man sich sehr nahe!

Aus meinem Buch:

In der Dämmerung kommen mir zwei moderne und nagelneue Pickups entgegen. Es sind Städter, die ihr Pessach mit einem schönen Barbecue in der Wüste verbracht haben. Ich halte sie an, um zu fragen, wie weit es noch zum Night Camp sei.

„Gleich dahinten“, meint Alon, der Fahrer. Sofort steigt er aus und fragt mich, ob ich noch genügend Wasser habe. Dann erzählen sich zwei ihre Lebensgeschichte, während die anderen noch im Wagen sitzen. Als ich Alon sage, dass ich aus der Nähe von Dachau komme sagt er ganz langsam: „Kein guter Name“ und dann laufen ihm die Tränen aus den Augen. Alon ist ein gestandenes Mannsbild, gut 1,90 Meter groß und ungefähr 60 Jahre alt. Mir schießen nun auch Tränen in die Augen. Alon und ich bringen kein einziges Wort heraus. Mittlerweile sind die beiden Familien aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen, aber sie stehen respektvoll am hinteren Wagen. Das Schlimmste für mich ist der Körperkontakt zu Alon. Er hat beide Hände auf meine Oberarme gelegt und ich kann nicht wirklich deuten, wie ich gerade fühlen soll. Dann nimmt Alon seine Arme von mir und sagt: „Oh my good, I’m so sorry – das tut mir so leid.“

Hätte ich noch einen Funken Kraft in mir, würde ich jetzt laufen, so weit meine Füße mich tragen und dann an einem einsamen Platz zusammenbrechen. Hauptsache allein! Weit weg von jedem, der hier noch seinen Senf dazugeben möchte. Dann beginnt Alon zu stottern. Ob i-ich v-von i-ihm?

Alon öffnet seinen Kofferraum. Jetzt, wo er etwas in der Hand hat, fällt es ihm leichter, zu sprechen. „Darf ich dir für heute Abend etwas zu essen mitgeben? Ich meine… w-würdest du es von mir annehmen?“ Nun folgt ein langes Schweigen. Natürlich hätte ich bei klarem Verstand sofort ein verlautbares „Ja“ von mir gegeben, aber die Gefühle würgen mir gerade jedes Wort ab.

Alon sieht, dass ich weine und tief betroffen bin. Dass er da einen mit einer einzigen Silbe in den freien Fall bewegt und Mitgefühl gar keiner Fremdsprache bedarf, erschüttert ihn. Seine Frau Dorit kommt Alon zu Hilfe und sagt: „Das tut mir so leid. Ich habe Alon noch niemals weinen sehen. Er kann seine Gefühle normalerweise nicht teilen. Er kann es einfach nie aussprechen.“

„Es ist okay“, sage ich zu Dorit „es ist okay“

Alon hat sich wieder ein wenig gefasst und klopft mir auf die Schulter. Er fragt mich nun über den Israel Trail, so, als wenn er einen guten Freund fragen würde. Er möchte ihn in den nächsten Jahren auch fertig begehen. Ob ich von Juden gut behandelt worden sei, fragt er mich. Ich nicke ganz still und kämpfe sofort wieder mit den Tränen.

„Ja, Alon! Ich habe hier mehr Gefühle erlebt, als in meinem ganzen Leben zuvor. Und was ich erlebt habe, das sind echte Gefühle. So wie jetzt. Das sind Momente, die es im richtigen Leben nur ganz selten gibt, und ich bin dafür sehr dankbar.“

Alon und seine Familie „überschütten“ mich förmlich mit übergebliebenen Leckereien ihres Wüstentages. All das passt nicht mehr in meinen Rucksack. Ich werde es verschenken müssen. Jetzt aber nehme ich es dankbar an und wandere mit Rucksack und zwei vollen Plastiktüten dem Night Camp entgegen. Ich bin Alon dankbar für diese echten Gefühle. Das was ich gerade erlebt habe, kann man mit Worten sowieso nicht ausdrücken und ich weiß auch nicht, was ich da in mein Tagebuch schreiben werde. Gefühle zu schreiben ist unedlich schöner, als noch so schöne Worte.

Was ich gesehen habe, war nicht nur Erinnerung und Schmerz, sondern auch eine Art Befreiung. Alleine schon, die Gefühle zeigen zu können, ja, sie zulassen zu können, ist ein hoffnungsvoller Blick nach vorne, ohne das Geschehene je zu vergessen. Es ist kein historischer Moment, sondern nur der zweier Menschen, die sich rein zufällig begegnet sind. Oder, unser Gott wollte einfach, dass es so geschieht, damit diese beiden Menschen nun etwas anderes vor sich sehen, an das sie glauben können.

Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?“ (Jeremia 14,8)

Was da in der Bibel steht, kann ich vielleicht erst in vielen Jahren begreifen. (..)

 

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    Was andere sagen ->

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    Textauszug Israel-Trail.com 46 Shaharut – Timna Park – Raham-Etek Night Camp Heute mache ich zwei Etappen hintereinander, also Shaharut nach Timna Park. Und weiter in das Raham-Etek Night Camp. Negev Wüste, israel national trail Update von Manfred: Khan Shaharut hat einen neuen Besitzer. Es ist ein junges, ganz freundliches Paar. Die Übernachtung für Shivilistim ist kostenlos. Wasser ist vorhanden, inklusive Bio WC. Als Option: Ich empfehle Euch, doch das Angebot für 50 NIS wahrzunehmen. Darin enthalten sind ein winddichtes Zelt und Ihr könnt die Dusche benutzen (warm Wasser inklusive). Ihr unterstütz damit das Ehepaar. Achtung: Momentan ist kein Strom vorhanden, der Netz-Empfang ist nicht vorhanden ( Irgendwo auf dem Hügel soll es aber gehen ). Wenn Ihr das Handy oder Euren Akku-Pack aufladen möchtet, gebt diesen dem Besitzerpaar. Sie werden dann über Nacht in Ihrem Haus aufgeladen. Shalom Manfred PS: Das helle Zelt rechts ist das Shivilistim Zelt Ein Update von Manfred Hungerland vom 12.02.2017 Zum ersten Mal sehe das Rote Meer     Foto: u.l. Timna Park, u.r. Alex vom Restaurant in Timna Park Timna (Negev) Timna ist der Name eines Nationalparks in Israel. Auch das benachbarte aktuelle Kupferbergwerk trägt denselben Namen. Es wurde 1955 eröffnet, 1976 geschlossen und 1980 wiedereröffnet. Der 60 km² große Nationalpark befindet sich etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Eilat. Der archäologische Timna-Nationalpark mit antiken Kupferbergwerken und den Überresten einer Stadt (Hurvat Timna) befindet sich westlich des heutigen Bergwerks im Wadi Arabah, unweit des Golfes von Akaba am Rande der Negev-Wüste. Die Kupfervorkommen von Timna wurden etwa 5500 v. Chr. entdeckt und waren Gegenstand ägyptischer Bergwerksexpeditionen. Diese ägyptischen Bergwerke sind die ältesten Metallbergwerke der Welt. Auch die Ruinen der Schmelzanlagen zählen zu den ältesten der Welt. Die Bergwerke wurden nicht kontinuierlich, sondern mit großen Unterbrechungen betrieben (Saisonbergbau). Wilsdorf macht hierfür u.a. Holzmangel verantwortlich. Gegen 4500 v. Chr. erlosch der Bergbau von Timna für drei Jahrtausende, um gegen 1300 v. Chr. durch die Ägypter wiederbelebt zu werden. Etwa 50 v. Chr. nahmen die Römer den alten Bergbau wieder auf. Wohl die beeindruckendste und interessanteste Gesteinsformation im Timna Nationalpark stellen die sogenannten Salomonischen Säulen dar. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Timna_(Negev) In der Wüste kommt man sich sehr nahe! Aus meinem Buch: In der Dämmerung kommen mir zwei moderne und nagelneue Pickups entgegen. Es sind Städter, die ihr Pessach mit einem schönen Barbecue in der Wüste verbracht haben. Ich halte sie an, um zu fragen, wie weit es noch zum Night Camp sei. „Gleich dahinten“, meint Alon, der Fahrer. Sofort steigt er aus und fragt mich, ob ich noch genügend Wasser habe. Dann erzählen sich zwei ihre Lebensgeschichte, während die anderen noch im Wagen sitzen. Als ich Alon sage, dass ich aus der Nähe von Dachau komme sagt er ganz langsam: „Kein guter Name“ und dann laufen ihm die Tränen aus den Augen. Alon ist ein gestandenes Mannsbild, gut 1,90 Meter groß und ungefähr 60 Jahre alt. Mir schießen nun auch Tränen in die Augen. Alon und ich bringen kein einziges Wort heraus. Mittlerweile sind die beiden Familien aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen, aber sie stehen respektvoll am hinteren Wagen. Das Schlimmste für mich ist der Körperkontakt zu Alon. Er hat beide Hände auf meine Oberarme gelegt und ich kann nicht wirklich deuten, wie ich gerade fühlen soll. Dann nimmt Alon seine Arme von mir und sagt: „Oh my good, I’m so sorry – das tut mir so leid.“ Hätte ich noch einen Funken Kraft in mir, würde ich jetzt laufen, so weit meine Füße mich tragen und dann an einem einsamen Platz zusammenbrechen. Hauptsache allein! Weit weg von jedem, der hier noch seinen Senf dazugeben möchte. Dann beginnt Alon zu stottern. Ob i-ich v-von i-ihm? Alon öffnet seinen Kofferraum. Jetzt, wo er etwas in der Hand hat, fällt es ihm leichter, zu sprechen. „Darf ich dir für heute Abend etwas zu essen mitgeben? Ich meine... w-würdest du es von mir annehmen?“ Nun folgt ein langes Schweigen. Natürlich hätte ich bei klarem Verstand sofort ein verlautbares „Ja“ von mir gegeben, aber die Gefühle würgen mir gerade jedes Wort ab. Alon sieht, dass ich weine und tief betroffen bin. Dass er da einen mit einer einzigen Silbe in den freien Fall bewegt und Mitgefühl gar keiner Fremdsprache bedarf, erschüttert ihn. Seine Frau Dorit kommt Alon zu Hilfe und sagt: „Das tut mir so leid. Ich habe Alon noch niemals weinen sehen. Er kann seine Gefühle normalerweise nicht teilen. Er kann es einfach nie aussprechen.“ „Es ist okay“, sage ich zu Dorit „es ist okay“ Alon hat sich wieder ein wenig gefasst und klopft mir auf die Schulter. Er fragt mich nun über den Israel Trail, so, als wenn er einen guten Freund fragen würde. Er möchte ihn in den nächsten Jahren auch fertig begehen. Ob ich von Juden gut behandelt worden sei, fragt er mich. Ich nicke ganz still und kämpfe sofort wieder mit den Tränen. „Ja, Alon! Ich habe hier mehr Gefühle erlebt, als in meinem ganzen Leben zuvor. Und was ich erlebt habe, das sind echte Gefühle. So wie jetzt. Das sind Momente, die es im richtigen Leben nur ganz selten gibt, und ich bin dafür sehr dankbar.“ Alon und seine Familie „überschütten“ mich förmlich mit übergebliebenen Leckereien ihres Wüstentages. All das passt nicht mehr in meinen Rucksack. Ich werde es verschenken müssen. Jetzt aber nehme ich es dankbar an und wandere mit Rucksack und zwei vollen Plastiktüten dem Night Camp entgegen. Ich bin Alon dankbar für diese echten Gefühle. Das was ich gerade erlebt habe, kann man mit Worten sowieso nicht ausdrücken und ich weiß auch nicht, was ich da in mein Tagebuch schreiben werde. Gefühle zu schreiben ist unedlich schöner, als noch so schöne Worte. Was ich gesehen habe, war nicht nur Erinnerung und Schmerz, sondern auch eine Art Befreiung. Alleine schon, die Gefühle zeigen zu können, ja, sie zulassen zu können, ist ein hoffnungsvoller Blick nach vorne, ohne das Geschehene je zu vergessen. Es ist kein historischer Moment, sondern nur der zweier Menschen, die sich rein zufällig begegnet sind. Oder, unser Gott wollte einfach, dass es so geschieht, damit diese beiden Menschen nun etwas anderes vor sich sehen, an das sie glauben können. „Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?“ (Jeremia 14,8) Was da in der Bibel steht, kann ich vielleicht erst in vielen Jahren begreifen. (..) 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