Heute mache ich zwei Etappen hintereinander, also Shaharut nach Timna Park. Und weiter in das Raham-Etek Night Camp.
Der Israel National Tail gleich hinter Shaharut Richtung Timna Park, hier sogar mit fast Vollmond
Lichtspiele in der Wüste Negev. Nur einer der Trampelpfade ist der Richtige. Man muß aufüassen!
Negev Wüste, israel national trail
Unter mir die Sonne und die Arava
Ein Blick auf die Wolkendecke über der Arava und das Rote Meer
Update von Manfred: Khan Shaharut hat einen neuen Besitzer. Es ist ein junges, ganz freundliches Paar. Die Übernachtung für Shivilistim ist kostenlos. Wasser ist vorhanden, inklusive Bio WC.
Als Option:
Ich empfehle Euch, doch das Angebot für 50 NIS wahrzunehmen.
Darin enthalten sind ein winddichtes Zelt und Ihr könnt die Dusche benutzen (warm Wasser inklusive). Ihr unterstütz damit das Ehepaar.
Achtung: Momentan ist kein Strom vorhanden, der Netz-Empfang ist nicht vorhanden ( Irgendwo auf dem Hügel soll es aber gehen ). Wenn Ihr das Handy oder Euren Akku-Pack aufladen möchtet, gebt diesen dem Besitzerpaar. Sie werden dann über Nacht in Ihrem Haus aufgeladen.
Shalom Manfred
PS: Das helle Zelt rechts ist das Shivilistim Zelt
Khan Shaharut, Foto (c) Manfred Hungerland
Ein Update von Manfred Hungerland vom 12.02.2017
Zum ersten Mal sehe ich hinten das Rote Meer!
Zum ersten Mal sehe das Rote Meer
Foto: u.l. Timna Park, u.r. Alex vom Restaurant in Timna Park
Timna (Negev)
Timna ist der Name eines Nationalparks in Israel. Auch das benachbarte aktuelle Kupferbergwerk trägt denselben Namen. Es wurde 1955 eröffnet, 1976 geschlossen und 1980 wiedereröffnet. Der 60 km² große Nationalpark befindet sich etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Eilat. Der archäologische Timna-Nationalpark mit antiken Kupferbergwerken und den Überresten einer Stadt (Hurvat Timna) befindet sich westlich des heutigen Bergwerks im Wadi Arabah, unweit des Golfes von Akaba am Rande der Negev-Wüste.
Die Kupfervorkommen von Timna wurden etwa 5500 v. Chr. entdeckt und waren Gegenstand ägyptischer Bergwerksexpeditionen. Diese ägyptischen Bergwerke sind die ältesten Metallbergwerke der Welt. Auch die Ruinen der Schmelzanlagen zählen zu den ältesten der Welt. Die Bergwerke wurden nicht kontinuierlich, sondern mit großen Unterbrechungen betrieben (Saisonbergbau). Wilsdorf macht hierfür u.a. Holzmangel verantwortlich. Gegen 4500 v. Chr. erlosch der Bergbau von Timna für drei Jahrtausende, um gegen 1300 v. Chr. durch die Ägypter wiederbelebt zu werden.
Etwa 50 v. Chr. nahmen die Römer den alten Bergbau wieder auf.
Wohl die beeindruckendste und interessanteste Gesteinsformation im Timna Nationalpark stellen die sogenannten Salomonischen Säulen dar. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Timna_(Negev)
In der Wüste kommt man sich sehr nahe!
Aus meinem Buch:
In der Dämmerung kommen mir zwei moderne und nagelneue Pickups entgegen. Es sind Städter, die ihr Pessach mit einem schönen Barbecue in der Wüste verbracht haben. Ich halte sie an, um zu fragen, wie weit es noch zum Night Camp sei.
„Gleich dahinten“, meint Alon, der Fahrer. Sofort steigt er aus und fragt mich, ob ich noch genügend Wasser habe. Dann erzählen sich zwei ihre Lebensgeschichte, während die anderen noch im Wagen sitzen. Als ich Alon sage, dass ich aus der Nähe von Dachau komme sagt er ganz langsam: „Kein guter Name“ und dann laufen ihm die Tränen aus den Augen. Alon ist ein gestandenes Mannsbild, gut 1,90 Meter groß und ungefähr 60 Jahre alt. Mir schießen nun auch Tränen in die Augen. Alon und ich bringen kein einziges Wort heraus. Mittlerweile sind die beiden Familien aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen, aber sie stehen respektvoll am hinteren Wagen. Das Schlimmste für mich ist der Körperkontakt zu Alon. Er hat beide Hände auf meine Oberarme gelegt und ich kann nicht wirklich deuten, wie ich gerade fühlen soll. Dann nimmt Alon seine Arme von mir und sagt: „Oh my good, I’m so sorry – das tut mir so leid.“
Hätte ich noch einen Funken Kraft in mir, würde ich jetzt laufen, so weit meine Füße mich tragen und dann an einem einsamen Platz zusammenbrechen. Hauptsache allein! Weit weg von jedem, der hier noch seinen Senf dazugeben möchte. Dann beginnt Alon zu stottern. Ob i-ich v-von i-ihm?
Alon öffnet seinen Kofferraum. Jetzt, wo er etwas in der Hand hat, fällt es ihm leichter, zu sprechen. „Darf ich dir für heute Abend etwas zu essen mitgeben? Ich meine… w-würdest du es von mir annehmen?“ Nun folgt ein langes Schweigen. Natürlich hätte ich bei klarem Verstand sofort ein verlautbares „Ja“ von mir gegeben, aber die Gefühle würgen mir gerade jedes Wort ab.
Alon sieht, dass ich weine und tief betroffen bin. Dass er da einen mit einer einzigen Silbe in den freien Fall bewegt und Mitgefühl gar keiner Fremdsprache bedarf, erschüttert ihn. Seine Frau Dorit kommt Alon zu Hilfe und sagt: „Das tut mir so leid. Ich habe Alon noch niemals weinen sehen. Er kann seine Gefühle normalerweise nicht teilen. Er kann es einfach nie aussprechen.“
„Es ist okay“, sage ich zu Dorit „es ist okay“
Alon hat sich wieder ein wenig gefasst und klopft mir auf die Schulter. Er fragt mich nun über den Israel Trail, so, als wenn er einen guten Freund fragen würde. Er möchte ihn in den nächsten Jahren auch fertig begehen. Ob ich von Juden gut behandelt worden sei, fragt er mich. Ich nicke ganz still und kämpfe sofort wieder mit den Tränen.
„Ja, Alon! Ich habe hier mehr Gefühle erlebt, als in meinem ganzen Leben zuvor. Und was ich erlebt habe, das sind echte Gefühle. So wie jetzt. Das sind Momente, die es im richtigen Leben nur ganz selten gibt, und ich bin dafür sehr dankbar.“
Alon und seine Familie „überschütten“ mich förmlich mit übergebliebenen Leckereien ihres Wüstentages. All das passt nicht mehr in meinen Rucksack. Ich werde es verschenken müssen. Jetzt aber nehme ich es dankbar an und wandere mit Rucksack und zwei vollen Plastiktüten dem Night Camp entgegen. Ich bin Alon dankbar für diese echten Gefühle. Das was ich gerade erlebt habe, kann man mit Worten sowieso nicht ausdrücken und ich weiß auch nicht, was ich da in mein Tagebuch schreiben werde. Gefühle zu schreiben ist unedlich schöner, als noch so schöne Worte.
Was ich gesehen habe, war nicht nur Erinnerung und Schmerz, sondern auch eine Art Befreiung. Alleine schon, die Gefühle zeigen zu können, ja, sie zulassen zu können, ist ein hoffnungsvoller Blick nach vorne, ohne das Geschehene je zu vergessen. Es ist kein historischer Moment, sondern nur der zweier Menschen, die sich rein zufällig begegnet sind. Oder, unser Gott wollte einfach, dass es so geschieht, damit diese beiden Menschen nun etwas anderes vor sich sehen, an das sie glauben können.
„Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?“ (Jeremia 14,8)
Was da in der Bibel steht, kann ich vielleicht erst in vielen Jahren begreifen. (..)
Buch und Poster gibt es hier:
-
Textauszug Israel-Trail.com 46 Shaharut – Timna Park – Raham-Etek Night Camp
Heute mache ich zwei Etappen hintereinander, also Shaharut nach Timna Park. Und weiter in das Raham-Etek Night Camp.
Negev Wüste, israel national trail
Update von Manfred: Khan Shaharut hat einen neuen Besitzer. Es ist ein junges, ganz freundliches Paar. Die Übernachtung für Shivilistim ist kostenlos. Wasser ist vorhanden, inklusive Bio WC.
Als Option:
Ich empfehle Euch, doch das Angebot für 50 NIS wahrzunehmen.
Darin enthalten sind ein winddichtes Zelt und Ihr könnt die Dusche benutzen (warm Wasser inklusive). Ihr unterstütz damit das Ehepaar.
Achtung: Momentan ist kein Strom vorhanden, der Netz-Empfang ist nicht vorhanden ( Irgendwo auf dem Hügel soll es aber gehen ). Wenn Ihr das Handy oder Euren Akku-Pack aufladen möchtet, gebt diesen dem Besitzerpaar. Sie werden dann über Nacht in Ihrem Haus aufgeladen.
Shalom Manfred
PS: Das helle Zelt rechts ist das Shivilistim Zelt
Ein Update von Manfred Hungerland vom 12.02.2017
Zum ersten Mal sehe das Rote Meer
Foto: u.l. Timna Park, u.r. Alex vom Restaurant in Timna Park
Timna (Negev)
Timna ist der Name eines Nationalparks in Israel. Auch das benachbarte aktuelle Kupferbergwerk trägt denselben Namen. Es wurde 1955 eröffnet, 1976 geschlossen und 1980 wiedereröffnet. Der 60 km² große Nationalpark befindet sich etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Eilat. Der archäologische Timna-Nationalpark mit antiken Kupferbergwerken und den Überresten einer Stadt (Hurvat Timna) befindet sich westlich des heutigen Bergwerks im Wadi Arabah, unweit des Golfes von Akaba am Rande der Negev-Wüste.
Die Kupfervorkommen von Timna wurden etwa 5500 v. Chr. entdeckt und waren Gegenstand ägyptischer Bergwerksexpeditionen. Diese ägyptischen Bergwerke sind die ältesten Metallbergwerke der Welt. Auch die Ruinen der Schmelzanlagen zählen zu den ältesten der Welt. Die Bergwerke wurden nicht kontinuierlich, sondern mit großen Unterbrechungen betrieben (Saisonbergbau). Wilsdorf macht hierfür u.a. Holzmangel verantwortlich. Gegen 4500 v. Chr. erlosch der Bergbau von Timna für drei Jahrtausende, um gegen 1300 v. Chr. durch die Ägypter wiederbelebt zu werden.
Etwa 50 v. Chr. nahmen die Römer den alten Bergbau wieder auf.
Wohl die beeindruckendste und interessanteste Gesteinsformation im Timna Nationalpark stellen die sogenannten Salomonischen Säulen dar. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Timna_(Negev)
In der Wüste kommt man sich sehr nahe!
Aus meinem Buch:
In der Dämmerung kommen mir zwei moderne und nagelneue Pickups entgegen. Es sind Städter, die ihr Pessach mit einem schönen Barbecue in der Wüste verbracht haben. Ich halte sie an, um zu fragen, wie weit es noch zum Night Camp sei.
„Gleich dahinten“, meint Alon, der Fahrer. Sofort steigt er aus und fragt mich, ob ich noch genügend Wasser habe. Dann erzählen sich zwei ihre Lebensgeschichte, während die anderen noch im Wagen sitzen. Als ich Alon sage, dass ich aus der Nähe von Dachau komme sagt er ganz langsam: „Kein guter Name“ und dann laufen ihm die Tränen aus den Augen. Alon ist ein gestandenes Mannsbild, gut 1,90 Meter groß und ungefähr 60 Jahre alt. Mir schießen nun auch Tränen in die Augen. Alon und ich bringen kein einziges Wort heraus. Mittlerweile sind die beiden Familien aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen, aber sie stehen respektvoll am hinteren Wagen. Das Schlimmste für mich ist der Körperkontakt zu Alon. Er hat beide Hände auf meine Oberarme gelegt und ich kann nicht wirklich deuten, wie ich gerade fühlen soll. Dann nimmt Alon seine Arme von mir und sagt: „Oh my good, I’m so sorry – das tut mir so leid.“
Hätte ich noch einen Funken Kraft in mir, würde ich jetzt laufen, so weit meine Füße mich tragen und dann an einem einsamen Platz zusammenbrechen. Hauptsache allein! Weit weg von jedem, der hier noch seinen Senf dazugeben möchte. Dann beginnt Alon zu stottern. Ob i-ich v-von i-ihm?
Alon öffnet seinen Kofferraum. Jetzt, wo er etwas in der Hand hat, fällt es ihm leichter, zu sprechen. „Darf ich dir für heute Abend etwas zu essen mitgeben? Ich meine... w-würdest du es von mir annehmen?“ Nun folgt ein langes Schweigen. Natürlich hätte ich bei klarem Verstand sofort ein verlautbares „Ja“ von mir gegeben, aber die Gefühle würgen mir gerade jedes Wort ab.
Alon sieht, dass ich weine und tief betroffen bin. Dass er da einen mit einer einzigen Silbe in den freien Fall bewegt und Mitgefühl gar keiner Fremdsprache bedarf, erschüttert ihn. Seine Frau Dorit kommt Alon zu Hilfe und sagt: „Das tut mir so leid. Ich habe Alon noch niemals weinen sehen. Er kann seine Gefühle normalerweise nicht teilen. Er kann es einfach nie aussprechen.“
„Es ist okay“, sage ich zu Dorit „es ist okay“
Alon hat sich wieder ein wenig gefasst und klopft mir auf die Schulter. Er fragt mich nun über den Israel Trail, so, als wenn er einen guten Freund fragen würde. Er möchte ihn in den nächsten Jahren auch fertig begehen. Ob ich von Juden gut behandelt worden sei, fragt er mich. Ich nicke ganz still und kämpfe sofort wieder mit den Tränen.
„Ja, Alon! Ich habe hier mehr Gefühle erlebt, als in meinem ganzen Leben zuvor. Und was ich erlebt habe, das sind echte Gefühle. So wie jetzt. Das sind Momente, die es im richtigen Leben nur ganz selten gibt, und ich bin dafür sehr dankbar.“
Alon und seine Familie „überschütten“ mich förmlich mit übergebliebenen Leckereien ihres Wüstentages. All das passt nicht mehr in meinen Rucksack. Ich werde es verschenken müssen. Jetzt aber nehme ich es dankbar an und wandere mit Rucksack und zwei vollen Plastiktüten dem Night Camp entgegen. Ich bin Alon dankbar für diese echten Gefühle. Das was ich gerade erlebt habe, kann man mit Worten sowieso nicht ausdrücken und ich weiß auch nicht, was ich da in mein Tagebuch schreiben werde. Gefühle zu schreiben ist unedlich schöner, als noch so schöne Worte.
Was ich gesehen habe, war nicht nur Erinnerung und Schmerz, sondern auch eine Art Befreiung. Alleine schon, die Gefühle zeigen zu können, ja, sie zulassen zu können, ist ein hoffnungsvoller Blick nach vorne, ohne das Geschehene je zu vergessen. Es ist kein historischer Moment, sondern nur der zweier Menschen, die sich rein zufällig begegnet sind. Oder, unser Gott wollte einfach, dass es so geschieht, damit diese beiden Menschen nun etwas anderes vor sich sehen, an das sie glauben können.
„Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?“ (Jeremia 14,8)
Was da in der Bibel steht, kann ich vielleicht erst in vielen Jahren begreifen. (..)
Israel-Trail Post H1 Headlines
46 Shaharut – Timna Park – Raham-Etek Night Camp
Array
(
[0] => Zum ersten Mal sehe das Rote Meer
[1] => In der Wüste kommt man sich sehr nahe!
)
H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
Array
(
)
Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Israel-Trail, Alternative Jakobsweg, arava, Barak Canyon, be'er ora, Dachau, Desert, Eilat, Eilat Massiv, eilat massive nature reservat, elifaz, Israel, Kasui san dune, Khan Sharaut, ma'ale milhan, mount timna, nahal alakhson, nahal mangan, nahal metek, nahal nehushtan, nahal raman, nahal uvda, Negev, nelson glueck, neot semadar, Neot Semedar, Raham NC, Raham-Etek Night Camp, rotes meer, saharut, sandstone, Shaharut, Shizafon, solomons pillars, Timna Parc, Timna Park, timna valley, timnapark, Trail, tzukei timna, uvda-shaharut, Wandern in Israel, Wüstenwandern, Yehoram NC, yotvata, Zu Fuß durch Israel
Die Tour durch den Barak Canyon und den Verdit Canyon zählt sicherlich zu den absoluten Highlights am Israel Trail. Leseprobe ...
Wir bloggen hier in unserer Freizeit für Dich. Wenn Du darin einen Nutzen siehst, freut sich die Redaktion über einen Kaffee:
Möchtest Du der Redaktion einen Kaffee ausgeben?
Wir schreiben hier in unserer Freizeit und freuen uns über Deine Anerkennung.
Möchtest Du anderen Deine Fotos zeigen? Gute Tipps weitergeben? Oder eigene Berichte schreiben? Dann mach einfach mit auf Facebook oder hier auf Israel-Trail.com!