Heute geht es erst einmal 7 Kilometer recht flach und angenehm auf einem herrlichen Gebirgspfad dahin, um dann in das atemberaubend schöne Nahal Yemin (Yemin Canyon abszusteigen). Das Ende der Etappe ist die Quelle Ein Yorkeam bzw. der Schlafplatz bei der Oron Factory.
… und dann stehe ich urplötzlich vor dieser gigantischen Kulisse. Direkt vor mir geht es 200 Meter senkrecht ab in das Nahal Yemin!
Hier sitze ich am Abgrund und Blicke in das Nahal Yemin
Blick in das Nahal Yemin
Der Canyon ist Teil des Shvil Israel
Akazien mitten in der Wüste
Ein Bogen aus Akazien
Hiking-Partner Tsur Vimer ist heute mit dabei. Vollgepackt und auf der Suche nach ein wenig Schatten. Der weisse Fleck oben im Bild ist übrigens kein Bildfehler, sondern eine unbemannte Überwachungs-Drohne. Unweit des Valleys befindet sich das Negev Nuclear Research Center, auf das ich beim Anstieg aus der Ferne einen Blick werfen konnte.
Tsur: Wandern in der Wüste Negev, hier der Einstieg in das Nahal Yemin
Abstieg bei 47 Grad Celsius
Wanderweg INT zwischen Makthesh Katan un Oron
Sand unter den Füßen, INT
Felsklippen am Abgrund
Der spektakuläre Pfad vom Nahal Yemin nach Ein Yorkeam
Der Aufstieg aus dem Valley Nahal Yemin verläuft kurz und schmerzlos. Will heissen: Falllinie senkrecht nach oben. Und da, wo Beduinen meinten, hier werde miemals ein Mensch den Fels erklimmen, geht es mit einer Leiter weiter in der Senkrechten.
Erschöpft, wenig im Magen und über 20 Kilogramm am Rücken für mich definitv grenzwertig. Ich bin froh, als ich diese Passagen hinter mir habe und kann ehrlich gesagt mit der wunderbaren Quelle Meizad Yorkeam, die dann folgt, nichts mehr anfangen.
Eine Quelle/ Oase mitten in der Negevwüste. Ein Yorkeam nahe der Oron Factory
Eine kleine Leseprobe aus dem Buch Israel Trail mit Herz:
Noch einen Schritt vorwärts und dann tut sich eine Hölle für mich auf: Ich bin nicht schwindelfrei! Unter meinen Füßen ist buchstäblich nichts mehr. Mit einem Schlag pocht mein Herz wie wild. Wie weit mag es da vor mir völlig senkrecht hinuntergehen? Ich gehe einige Schritte nach hinten krieche nun auf dem Hosenboden wieder hierher. Puh! Angsterregend, aber atemberaubend schön! Tief unter mir liegt etwas, was man am ehesten mit den Worten „Grand Canyon“ beschreiben kann. Das Loch, welches die Erosion hier in die Erde gerissen hat, ist schier gigantisch. Der Wind heult durch den engen Kamin und macht Geräusche wie in einem schlechten Cowboyfilm.
Die Idee, hier mit dem Zeitauslöser ein Selfie zu machen, war keine gute Idee. Ich habe mich fast nicht mehr zurückgetraut. Jedenfalls wollte ich für ein Foto meine Füße in der Luft baumeln lassen und verspürte dabei dann plötzlich Todesangst. Ich krallte meine Fingernägel in den Fels, legte mich ganz langsam auf den Rücken und zog mich dann nach hinten. Exakt hier wäre wohl der ideale Hotspot für einen Basejumper. Mit einem coolen Rückwärtssalto würde es abgehen in die Tiefe. Vielleicht könnte man hier mit einem Wingsuit (Flügelanzug) direkt in den Canyon fliegen. Mein Puls beruhigt sich erst, als ich einen Rastplatz weg von der Kante gewählt habe. Der Platz hier ist einer der beeindruckendsten, den ich in meinen 47 Jahren gesehen habe.
Alles erscheint mir ein wenig abstrakt. Ich empfinde es als surreal, dass hier weit und breit kein Busparkplatz ist, und dass es hier keine doppelt und dreifach gesicherten Absperrungen gibt. Keine Kasse, kein Eintritt, nicht einmal Warnschilder gibt es hier. Dabei könnte man hier völlig berechtigt überlebensgroße gelbe Tafeln mit einem in die tiefe stürzenden Männchen anbringen. Israel hat sich hier aber einfach auf das Wesentliche beschränkt: Die Natur zu erhalten, wie sie ist, und den Weg ordentlich mit Markierungen zu versehen.
Wer es also „echt“ möchte, der ist hier richtig. Und wer nicht schwindelfrei ist, der kann sich hier auch einmal vor Angst in die Hose machen, oder einfach von der Kante wegbleiben. Aber dann versäumt man etwas! Die gewaltigen Felsmassive, die den Canyon begrenzen, sind spektakulär. Sie sind allesamt waagrecht geschichtet und von der Erosion zerfurcht. Es gibt Bänder mit nahezu senkrechten Felswänden, die sich wie die Cremeschicht einer Torte durch den gesamten Canyon ziehen. Unter den senkrechten Abschnitten türmen sich steile Schutthänge auf, die ebenfalls als lange Bänder in der Waagrechten entlanglaufen, darunter wiederum die nächste Senkrechte und so weiter. Ein wenig erinnert das an die Konstruktion einer gigantischen Stufenpyramide, deren waagrechte Treppen halb mit Geröll aufgeschüttet sind.
Hier irgendwo ansteigen oder gar aufsteigen zu können, erscheint mir völlig abwegig. In einiger Entfernung höre ich einen Steinschlag, der wie ein Donner im Canyon grollt. (…)
Einmal quer durch Israel – Ohne Geld. Unmöglich?
Hier auf dieser Etappe ist der Videobeitrag von ARD Nahostkorrespondenten Markus Rosch entstanden.
Im Buch Israel Trail mit Herz erzähle ich Euch viel über die Begegnungen mit den Menschen. Es ist definitiv auch ein Buch für Nichtwanderer. Aber natürlich auch eins für Wanderer. Ich wünsche Euch – wenn ihr möchtet – eine schöne Lektüre!
Buch und Poster gibt es hier:
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Textauszug Israel-Trail.com 33 Makthesh Katan – Nahal Yemin – Oron
Heute geht es erst einmal 7 Kilometer recht flach und angenehm auf einem herrlichen Gebirgspfad dahin, um dann in das atemberaubend schöne Nahal Yemin (Yemin Canyon abszusteigen). Das Ende der Etappe ist die Quelle Ein Yorkeam bzw. der Schlafplatz bei der Oron Factory.
... und dann stehe ich urplötzlich vor dieser gigantischen Kulisse. Direkt vor mir geht es 200 Meter senkrecht ab in das Nahal Yemin!
Hiking-Partner Tsur Vimer ist heute mit dabei. Vollgepackt und auf der Suche nach ein wenig Schatten. Der weisse Fleck oben im Bild ist übrigens kein Bildfehler, sondern eine unbemannte Überwachungs-Drohne. Unweit des Valleys befindet sich das Negev Nuclear Research Center, auf das ich beim Anstieg aus der Ferne einen Blick werfen konnte.
Der Aufstieg aus dem Valley Nahal Yemin verläuft kurz und schmerzlos. Will heissen: Falllinie senkrecht nach oben. Und da, wo Beduinen meinten, hier werde miemals ein Mensch den Fels erklimmen, geht es mit einer Leiter weiter in der Senkrechten.
Erschöpft, wenig im Magen und über 20 Kilogramm am Rücken für mich definitv grenzwertig. Ich bin froh, als ich diese Passagen hinter mir habe und kann ehrlich gesagt mit der wunderbaren Quelle Meizad Yorkeam, die dann folgt, nichts mehr anfangen.
Eine kleine Leseprobe aus dem Buch Israel Trail mit Herz:
Noch einen Schritt vorwärts und dann tut sich eine Hölle für mich auf: Ich bin nicht schwindelfrei! Unter meinen Füßen ist buchstäblich nichts mehr. Mit einem Schlag pocht mein Herz wie wild. Wie weit mag es da vor mir völlig senkrecht hinuntergehen? Ich gehe einige Schritte nach hinten krieche nun auf dem Hosenboden wieder hierher. Puh! Angsterregend, aber atemberaubend schön! Tief unter mir liegt etwas, was man am ehesten mit den Worten „Grand Canyon“ beschreiben kann. Das Loch, welches die Erosion hier in die Erde gerissen hat, ist schier gigantisch. Der Wind heult durch den engen Kamin und macht Geräusche wie in einem schlechten Cowboyfilm.
Die Idee, hier mit dem Zeitauslöser ein Selfie zu machen, war keine gute Idee. Ich habe mich fast nicht mehr zurückgetraut. Jedenfalls wollte ich für ein Foto meine Füße in der Luft baumeln lassen und verspürte dabei dann plötzlich Todesangst. Ich krallte meine Fingernägel in den Fels, legte mich ganz langsam auf den Rücken und zog mich dann nach hinten. Exakt hier wäre wohl der ideale Hotspot für einen Basejumper. Mit einem coolen Rückwärtssalto würde es abgehen in die Tiefe. Vielleicht könnte man hier mit einem Wingsuit (Flügelanzug) direkt in den Canyon fliegen. Mein Puls beruhigt sich erst, als ich einen Rastplatz weg von der Kante gewählt habe. Der Platz hier ist einer der beeindruckendsten, den ich in meinen 47 Jahren gesehen habe.
Alles erscheint mir ein wenig abstrakt. Ich empfinde es als surreal, dass hier weit und breit kein Busparkplatz ist, und dass es hier keine doppelt und dreifach gesicherten Absperrungen gibt. Keine Kasse, kein Eintritt, nicht einmal Warnschilder gibt es hier. Dabei könnte man hier völlig berechtigt überlebensgroße gelbe Tafeln mit einem in die tiefe stürzenden Männchen anbringen. Israel hat sich hier aber einfach auf das Wesentliche beschränkt: Die Natur zu erhalten, wie sie ist, und den Weg ordentlich mit Markierungen zu versehen.
Wer es also „echt“ möchte, der ist hier richtig. Und wer nicht schwindelfrei ist, der kann sich hier auch einmal vor Angst in die Hose machen, oder einfach von der Kante wegbleiben. Aber dann versäumt man etwas! Die gewaltigen Felsmassive, die den Canyon begrenzen, sind spektakulär. Sie sind allesamt waagrecht geschichtet und von der Erosion zerfurcht. Es gibt Bänder mit nahezu senkrechten Felswänden, die sich wie die Cremeschicht einer Torte durch den gesamten Canyon ziehen. Unter den senkrechten Abschnitten türmen sich steile Schutthänge auf, die ebenfalls als lange Bänder in der Waagrechten entlanglaufen, darunter wiederum die nächste Senkrechte und so weiter. Ein wenig erinnert das an die Konstruktion einer gigantischen Stufenpyramide, deren waagrechte Treppen halb mit Geröll aufgeschüttet sind.
Hier irgendwo ansteigen oder gar aufsteigen zu können, erscheint mir völlig abwegig. In einiger Entfernung höre ich einen Steinschlag, der wie ein Donner im Canyon grollt. (...)
Einmal quer durch Israel – Ohne Geld. Unmöglich?
Hier auf dieser Etappe ist der Videobeitrag von ARD Nahostkorrespondenten Markus Rosch entstanden.
Im Buch Israel Trail mit Herz erzähle ich Euch viel über die Begegnungen mit den Menschen. Es ist definitiv auch ein Buch für Nichtwanderer. Aber natürlich auch eins für Wanderer. Ich wünsche Euch - wenn ihr möchtet - eine schöne Lektüre!Israel-Trail Post H1 Headlines
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Wer sich für den Israel National Trail (INT) interessiert, stößt unweigerlich auf den wunderbaren Reiseführer „Hike the Land of Israel ...
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