39 Mizpe Ramon – Saharonim Night Camp

Sonnenaufgang in Mitzpe Ramon/ Shvil Israel/ INT

Sonnenaufgang in Mitzpe Ramon/ Shvil Israel/ INT

Mitzpe Ramon liegt oberhalb von mir

Mitzpe Ramon liegt oberhalb von mir

Hier unten wandert man im Ramon Krater

Hier unten wandert man mitten im Ramon Krater

In aller Früh geht es von Mizpe Ramon aus los, hinein in den Ramom Krater. Ein paar Fotografen waren hier, um mit riesigen Teleobjektiven auf den Sonnenaufgang zu warten Hihi, Wolken. Mir war’s ganz recht. Und während die alle sehr enttäuscht blickten, wurde ich richtig fröhlich und hhabe sie alle angestrahlt. Ja, heute ist mein Tag!

 

israel national trail

Ab in den Ramon Krater.

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Im Ramon Krater am Israel Trail

 

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Im Ramon Krater am Israel Trail

 

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Im Ramon Krater am Israel Trail

 

Aus dem Buch Israel Trail mit Herz:

Sind es die Gedanken und Gefühle, die der Ramon Makhtesh meinem Gehirn gerade live eingibt? Sind es Vorahnungen und Bewegungsabläufe, die seit Jahrtausenden tief in uns schlummern, und die uns mit wahrhaftigen Glücksgefühlen belohnen, wenn wir uns ihrer wieder erinnern? Sind wir Menschen vielleicht viel mehr in unseren Urahnen und in unserer Vergangenheit verwurzelt, als wir denken? Sind wir daran mehr gebunden als an dumme Kreditverträge und schäbige Arbeitgeber? Und leben wir wirklich das Leben, von dem wir träumen? Oder sind wir meilenweit davon entfernt und entfernen uns mit jedem Atemzug weiter von dem, was wir als Kind einmal zu träumen gewagt haben? Glück ist – ein Moment, so wie jetzt. Ein zerbrechlicher Augenblick, den man nicht heranzoomen kann. Denn dann, ja dann ist es so wie bei den Touristen mit ihren Teleobjektiven. Je näher dran, desto weiter entfernt vom Glück und freier Reinheit.

Seit einer guten halben Stunde gehe ich wieder. Ich scheine zu fliegen, und das mit völlig ungeeigneten, leichten Schuhen auf schwierigem Terrain. Ich habe nicht bemerkt, dass mein Träumen in echte Bewegung übergegangen ist. Wie kann ich so etwas beschreiben? Jeder Schritt geschieht wie in Trance, wie in Zeitlupe. Ich spüre den roten Staub, den jeder Fuß beim Abheben vom festen Boden aufwirbelt. Es fühlt sich an, als könne mein Geist in irrsinniger Zeitlupe meinen Füßen beim Abheben zusehen und noch viele andere Dinge spüren, wie er das noch nie getan hat.

Mein Oberkörper weitet sich seit einiger Zeit, mein jetziger Atemzug begleitet meinen Ereignishorizont, als wäre die Zeit völlig zum Erliegen gekommen. Meine Arme breiten sich aus, als wenn ich davonfliegen könnte vor lauter Glück. Ich spüre den steigenden Luftdruck in meinem Trommelfell und befreie mich so, wie ein Taucher es beim Abstieg in die Tiefe macht. Vor Glück bin ich gerade in die Luft gesprungen. Weil es so steil bergab geht und meine Zeit stehengeblieben ist, befinde ich mich schwerelos in einem Zustand der Ekstase.

Schlagartig beendet der Mandelkern meines Gehirns mein isoliertes Zeitfenster und schießt eine gehörige Portion Adrenalin in meine Blutbahn. Wie viel Zeit wird mir noch verbleiben, bis mich die Gravitation und der Impulserhaltungssatz mit der Masse des Ramon-Kraters kollidieren lässt? Noch immer spüre ich einen verlangsamten Zeitablauf, ich habe also genug Zeit, um die Dinge von ihrer schönsten Seite zu sehen. Rote Erde unter mir, ein ganzes Hirn voll Krater, dazu die Frage: Sieht der Huygens-Krater auf dem Mars genauso aus? Was würde passieren, wenn ich dort im Raumanzug aufschlage und schwer verletzt auf dem Marsboden zu liegen komme? Wird gleich mein Sauerstoff entweichen? Irgendwie höre ich es schon zischen. Mein letztes Zischen.

Meine Beine habe ich während all der Gedanken dem Autopiloten überlassen. Sie sind noch immer in der Luft. Drei, zwei, eins und: Bodenkontakt. Während mein linker Fußballen gerade die sensorischen Daten zur weiteren Auswertung nach oben funkt, macht sich meine rechte Schulter auf den zweiten und wesentlich heftigeren Bodenkontakt gefasst. Mit dem neu hinzugewonnenen Drehimpuls bewege ich mich nun wie eine Bowlingkugel gegen eine feststehende Kulisse. Und der Krater kennt nur einen Weg: nach unten. Immerhin gingen die letzten Meter recht schnell vonstatten und eine erste Schadensbilanz fällt positiv aus. Es ist noch alles dran an mir.

Mein Rucksack hat wohl Schlimmeres verhindert. Und auch, dass ich mich gegen den Sturz mit einigen Überschlägen nicht gedanklich gewehrt habe, war wohl von Vorteil. Nun liege ich gut fünfzehn Meter weiter unten mit dem Gesicht am Boden. Direkt vor meinen Augen liegt ein ausgebleichter rosafarbener Einwegrasierer. Zum Spaß sage ich „Marke Venus“ halblaut vor mich hin. Ich stecke ihn ein. Heute Nachmittag werde ich mich damit rasieren. Glück gehabt. Aber ich humple stark und habe Schmerzen. „Geht schon“, sage ich mir. Nach dem Abstieg in den Krater ist die Temperatur schlagartig gestiegen. Die Sonne zeigt ihre volle Kraft. Es ist heiß. Noch einmal bekomme ich einen Schreck. Was macht mein Wasservorrat, hat er es überlebt? Sofort nehme ich meinen Rucksack ab und überprüfe meine Wasserflaschen. Dass nichts passiert ist, grenzt schon fast an ein Wunder.

Mitten im Krater türmt sich ein kleiner, pechschwarzer Berg vor mir auf. Der Sand und die Steine unter meinen Füßen sind rötlich, bisweilen sogar violett. Entlang des Berges, der dort nicht hinzugehören scheint, ist mein Weg mit schwarzen kleinen Steinstücken übersät, so, als wenn Grillkohle am Boden liegen würde. Die Weite und das Alleinsein werden heute zu einer echten Herausforderung für mich. Ich beginne damit, Melodien im Kopf zuzulassen und sie zu summen. Singen kann ich nicht. Ich bin leider völlig unmusikalisch. Doch hier hört mich keiner.

Was macht man eigentlich den ganzen Tag, wenn man allein wandert? Solche Fragen habe ich mir zu Hause oft gestellt. Doch spätestens nach meinem Jakobsweg ist eine wahre Sehnsucht nach diesem Zustand entstanden. Ich kann das einem anderen nicht erklären. Ja, ich kenne die Angst vor dem Alleinsein, und ich kenne Zeiten, da hat mir Alleinsein eine schrecklich große Angst eingejagt. Hilflosigkeit und Panikattacken kenne ich auch sehr gut, leider.

Doch all das habe ich hier hinter mir gelassen. Allein die Erkenntnis, dass das geht, ist schon viel wert. An die Stelle von Ängsten ist ein extrem geschärftes Körpergefühl getreten. Und ich spüre inzwischen eine ganz tiefe Zufriedenheit mit Gott und der Welt.

Bei meinem Sturz habe ich nicht an das Aufgeben gedacht, weil es längst egal ist, wo ich ankomme. Der heutige Tag ist eine Etappe, die man von Mitzpe Ramon sicher auch ohne große Vorbereitung mal eben so machen kann. Aber mental ist es eine ganz andere Sache, wenn man da mit seinen Gefühlen allein mit sich ist. Man lernt sich kennen, wenn man sich nicht mehr versteckt.

Gerade habe ich mich gebückt und einen glitzernden Stein aufgehoben. Ich drehe und fühle ihn in meiner linken Hand. Ich greife kraftvoll zu und dann lasse ich den Druck wieder los. Doch ich werfe den Stein nicht einfach fort. Ich bücke mich und lege ihn ganz still wieder auf den Boden. Das Wandern oder Pilgern führt einen ganz nahe an sich selbst heran. Und genau dazu braucht man den eigentlichen Mut, sich selbst kennenzulernen, und sich selbst anzunehmen. Sich seiner – meiner – Schwächen bewusst zu werden, und sich bewusst zu machen, dass man zerbrechlich ist. Ein System mit vielen „Bugs“ und Fehlern sozusagen, ein System, das seinem Ende entgegengeht, so oder so. Doch ich fühle mich keineswegs allein gelassen.

(…) Weiter geht es geradeaus auf einem Sandweg. Von hier unten sieht man nicht mehr viel vom Krater. Die Ränder sind in weite Ferne gerückt. „Saharonim“ heißt mein heutiges Nachtlager. Und dorthin sind es nur noch ein paar Kilometer. (…)

 

Mitzpe Ramon from Space

Mitzpe Ramon and the Ramon Krater from Space, Machtesch Ramon oder Ramon-Krater (hebräisch מכתש רמון‎), Hava Night Camp – Mitzpe Ramon – Saharonim Night Camp

Als dies Sonne aufgeht, bekomme ich am Mount Shen Ramon (dem Zahn des Ramon) einen ersten Kaffee.

israel national trail

Kaffee am Am Shen Ramon, dem Zahn des Ramon

Der Wegweiser “Israel National Trail” mutet an, wie aus einem alten Western-Streifen mit Clint Eastwood, könnte aber natürlich auch dem Schuh des Manitou entstammen!

israel national trail

Alter Wegweiser für den Israel National Trail

 

Christian Seebauer am Trail israel national trail

Bilder aus dem Ramon Krater wie aus einer anderen Welt. Schön und fremd zugleich.

israel national trail

 

So sieht das Night Camp Saharonim (auch “Gevahim Night Camp” genannt) aus. Steinig. Harter Boden. Und natürlich ungestört allein. Am Abend trifft hier dann noch eine Familie aus Jerusalem mit Kindern zum Campen ein. Und: Ich werde eingeladen zu einem schönen Abendessen im Schein der Stirnlampe.

mitzpe ramon am israel trail, hier kannst du kommentieren und schreiben

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    Textauszug Israel-Trail.com 39 Mizpe Ramon – Saharonim Night Camp In aller Früh geht es von Mizpe Ramon aus los, hinein in den Ramom Krater. Ein paar Fotografen waren hier, um mit riesigen Teleobjektiven auf den Sonnenaufgang zu warten Hihi, Wolken. Mir war's ganz recht. Und während die alle sehr enttäuscht blickten, wurde ich richtig fröhlich und hhabe sie alle angestrahlt. Ja, heute ist mein Tag! Ab in den Ramon Krater. Aus dem Buch Israel Trail mit Herz: Sind es die Gedanken und Gefühle, die der Ramon Makhtesh meinem Gehirn gerade live eingibt? Sind es Vorahnungen und Bewegungsabläufe, die seit Jahrtausenden tief in uns schlummern, und die uns mit wahrhaftigen Glücksgefühlen belohnen, wenn wir uns ihrer wieder erinnern? Sind wir Menschen vielleicht viel mehr in unseren Urahnen und in unserer Vergangenheit verwurzelt, als wir denken? Sind wir daran mehr gebunden als an dumme Kreditverträge und schäbige Arbeitgeber? Und leben wir wirklich das Leben, von dem wir träumen? Oder sind wir meilenweit davon entfernt und entfernen uns mit jedem Atemzug weiter von dem, was wir als Kind einmal zu träumen gewagt haben? Glück ist – ein Moment, so wie jetzt. Ein zerbrechlicher Augenblick, den man nicht heranzoomen kann. Denn dann, ja dann ist es so wie bei den Touristen mit ihren Teleobjektiven. Je näher dran, desto weiter entfernt vom Glück und freier Reinheit. Seit einer guten halben Stunde gehe ich wieder. Ich scheine zu fliegen, und das mit völlig ungeeigneten, leichten Schuhen auf schwierigem Terrain. Ich habe nicht bemerkt, dass mein Träumen in echte Bewegung übergegangen ist. Wie kann ich so etwas beschreiben? Jeder Schritt geschieht wie in Trance, wie in Zeitlupe. Ich spüre den roten Staub, den jeder Fuß beim Abheben vom festen Boden aufwirbelt. Es fühlt sich an, als könne mein Geist in irrsinniger Zeitlupe meinen Füßen beim Abheben zusehen und noch viele andere Dinge spüren, wie er das noch nie getan hat. Mein Oberkörper weitet sich seit einiger Zeit, mein jetziger Atemzug begleitet meinen Ereignishorizont, als wäre die Zeit völlig zum Erliegen gekommen. Meine Arme breiten sich aus, als wenn ich davonfliegen könnte vor lauter Glück. Ich spüre den steigenden Luftdruck in meinem Trommelfell und befreie mich so, wie ein Taucher es beim Abstieg in die Tiefe macht. Vor Glück bin ich gerade in die Luft gesprungen. Weil es so steil bergab geht und meine Zeit stehengeblieben ist, befinde ich mich schwerelos in einem Zustand der Ekstase. Schlagartig beendet der Mandelkern meines Gehirns mein isoliertes Zeitfenster und schießt eine gehörige Portion Adrenalin in meine Blutbahn. Wie viel Zeit wird mir noch verbleiben, bis mich die Gravitation und der Impulserhaltungssatz mit der Masse des Ramon-Kraters kollidieren lässt? Noch immer spüre ich einen verlangsamten Zeitablauf, ich habe also genug Zeit, um die Dinge von ihrer schönsten Seite zu sehen. Rote Erde unter mir, ein ganzes Hirn voll Krater, dazu die Frage: Sieht der Huygens-Krater auf dem Mars genauso aus? Was würde passieren, wenn ich dort im Raumanzug aufschlage und schwer verletzt auf dem Marsboden zu liegen komme? Wird gleich mein Sauerstoff entweichen? Irgendwie höre ich es schon zischen. Mein letztes Zischen. Meine Beine habe ich während all der Gedanken dem Autopiloten überlassen. Sie sind noch immer in der Luft. Drei, zwei, eins und: Bodenkontakt. Während mein linker Fußballen gerade die sensorischen Daten zur weiteren Auswertung nach oben funkt, macht sich meine rechte Schulter auf den zweiten und wesentlich heftigeren Bodenkontakt gefasst. Mit dem neu hinzugewonnenen Drehimpuls bewege ich mich nun wie eine Bowlingkugel gegen eine feststehende Kulisse. Und der Krater kennt nur einen Weg: nach unten. Immerhin gingen die letzten Meter recht schnell vonstatten und eine erste Schadensbilanz fällt positiv aus. Es ist noch alles dran an mir. Mein Rucksack hat wohl Schlimmeres verhindert. Und auch, dass ich mich gegen den Sturz mit einigen Überschlägen nicht gedanklich gewehrt habe, war wohl von Vorteil. Nun liege ich gut fünfzehn Meter weiter unten mit dem Gesicht am Boden. Direkt vor meinen Augen liegt ein ausgebleichter rosafarbener Einwegrasierer. Zum Spaß sage ich „Marke Venus“ halblaut vor mich hin. Ich stecke ihn ein. Heute Nachmittag werde ich mich damit rasieren. Glück gehabt. Aber ich humple stark und habe Schmerzen. „Geht schon“, sage ich mir. Nach dem Abstieg in den Krater ist die Temperatur schlagartig gestiegen. Die Sonne zeigt ihre volle Kraft. Es ist heiß. Noch einmal bekomme ich einen Schreck. Was macht mein Wasservorrat, hat er es überlebt? Sofort nehme ich meinen Rucksack ab und überprüfe meine Wasserflaschen. Dass nichts passiert ist, grenzt schon fast an ein Wunder. Mitten im Krater türmt sich ein kleiner, pechschwarzer Berg vor mir auf. Der Sand und die Steine unter meinen Füßen sind rötlich, bisweilen sogar violett. Entlang des Berges, der dort nicht hinzugehören scheint, ist mein Weg mit schwarzen kleinen Steinstücken übersät, so, als wenn Grillkohle am Boden liegen würde. Die Weite und das Alleinsein werden heute zu einer echten Herausforderung für mich. Ich beginne damit, Melodien im Kopf zuzulassen und sie zu summen. Singen kann ich nicht. Ich bin leider völlig unmusikalisch. Doch hier hört mich keiner. Was macht man eigentlich den ganzen Tag, wenn man allein wandert? Solche Fragen habe ich mir zu Hause oft gestellt. Doch spätestens nach meinem Jakobsweg ist eine wahre Sehnsucht nach diesem Zustand entstanden. Ich kann das einem anderen nicht erklären. Ja, ich kenne die Angst vor dem Alleinsein, und ich kenne Zeiten, da hat mir Alleinsein eine schrecklich große Angst eingejagt. Hilflosigkeit und Panikattacken kenne ich auch sehr gut, leider. Doch all das habe ich hier hinter mir gelassen. Allein die Erkenntnis, dass das geht, ist schon viel wert. An die Stelle von Ängsten ist ein extrem geschärftes Körpergefühl getreten. Und ich spüre inzwischen eine ganz tiefe Zufriedenheit mit Gott und der Welt. Bei meinem Sturz habe ich nicht an das Aufgeben gedacht, weil es längst egal ist, wo ich ankomme. Der heutige Tag ist eine Etappe, die man von Mitzpe Ramon sicher auch ohne große Vorbereitung mal eben so machen kann. Aber mental ist es eine ganz andere Sache, wenn man da mit seinen Gefühlen allein mit sich ist. Man lernt sich kennen, wenn man sich nicht mehr versteckt. Gerade habe ich mich gebückt und einen glitzernden Stein aufgehoben. Ich drehe und fühle ihn in meiner linken Hand. Ich greife kraftvoll zu und dann lasse ich den Druck wieder los. Doch ich werfe den Stein nicht einfach fort. Ich bücke mich und lege ihn ganz still wieder auf den Boden. Das Wandern oder Pilgern führt einen ganz nahe an sich selbst heran. Und genau dazu braucht man den eigentlichen Mut, sich selbst kennenzulernen, und sich selbst anzunehmen. Sich seiner – meiner – Schwächen bewusst zu werden, und sich bewusst zu machen, dass man zerbrechlich ist. Ein System mit vielen „Bugs“ und Fehlern sozusagen, ein System, das seinem Ende entgegengeht, so oder so. Doch ich fühle mich keineswegs allein gelassen. (...) Weiter geht es geradeaus auf einem Sandweg. Von hier unten sieht man nicht mehr viel vom Krater. Die Ränder sind in weite Ferne gerückt. „Saharonim“ heißt mein heutiges Nachtlager. Und dorthin sind es nur noch ein paar Kilometer. (...) Als dies Sonne aufgeht, bekomme ich am Mount Shen Ramon (dem Zahn des Ramon) einen ersten Kaffee. Der Wegweiser "Israel National Trail" mutet an, wie aus einem alten Western-Streifen mit Clint Eastwood, könnte aber natürlich auch dem Schuh des Manitou entstammen! Bilder aus dem Ramon Krater wie aus einer anderen Welt. Schön und fremd zugleich. So sieht das Night Camp Saharonim (auch "Gevahim Night Camp" genannt) aus. Steinig. Harter Boden. Und natürlich ungestört allein. Am Abend trifft hier dann noch eine Familie aus Jerusalem mit Kindern zum Campen ein. Und: Ich werde eingeladen zu einem schönen Abendessen im Schein der Stirnlampe. Israel-Trail Post H1 Headlines 39 Mizpe Ramon – Saharonim Night Camp Array ( ) H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag Array ( ) Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:

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