Der Israel National Trail im Vergleich zum Jakobsweg
Beide Trails sind auf ihre Weise schön. Und beide habe ich selbst schon gemacht. Im Folgenden möchte ich einige grundlegende Faktoren (noch ungeordnet) der beiden Fernwanderwege gegenüberstellen, um Wanderern die Entscheidung für ihr nächstes Projekt zu erleichtern. Zum Vergleich ziehe ich den Camino de la Costa, also den Küstenweg heran und ergänze wesentliche Unterschiede zum Camino Frances.
Dennoch: Meine Ausführungen sind subjektiv, andere Meinungen sind herzlich willkommen und werden hier auch gerne veröffentlicht. Ich hoffe einfach, dass ich Euch hier mit meiner Übersicht ein wenig helfen kann.
Kurz gesagt: Der Israel National Trail ist eine Herausforderung und Alternative für alle, die schon einmal den Jakobsweg gegangen sind. Der Israel Trail ist näher „an der Natur“. Etwa mehr Kondition und Wandererfahrung sind hier nicht schlecht, allerdings gewinnt man beides ja auch in der Praxis.
Der Jakobsweg ist – was die Versorgung mit Wasser und Nahrung anbelangt, zweifellos die bequemere Variante. Wer ein absolut unverfälschtes Naturerlebnis und eine extrem abwechslungsreiche Natur sucht, ist am Israel Trail optimal aufgehoben. Wüstenerfahrung gibt es ohnehin nur hier.
Beide Trails kann man auf ganz brutal einfach machen, oder eben ein klein wenig Luxus mitnehmen. In Sachen Sicherheit ist beides m. E, absolut sicher. Konkret: Man braucht weder die ETA im Baskenland noch irgendwelche Probleme in Israel fürchten!
Immer wieder werde ich auch gefragt: Kann man als Frau dort reisen/ allein reisen. Beides unterschreibe ich definitiv mit einem dicken Ja.
Jakobsweg versus Israel National Trail: Hier der Jakobsweg an der Küstenweg
Tabelle: Israel Trail vs. Jakobsweg: Die Wege im Vergleich
Spanien, Zubringer auch in Frankreich, Portugal, Deutschland u.v.m
Israel
Streckenbeschreibung
Der Küstenweg durchquert ie spanischen Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien. Auf dem galicischen Teilstück ab der Brücke in Ribadeo, wo er nur noch ein kurzes Stück entlang der Küste führt, wird der Weg auch als Camino del Norte bezeichnet. In Arzúa trifft er auf den Camino Francés, die Hauptroute des Jakobsweges. Der Camino Francés beginnt an den Pyrenäenpässen von Somport (Aragón) oder von Roncesvalles (Navarra), von wo zwei Stränge nach Puente la Reina (Navarra) führen. Im ersten Fall, dem des Camino Aragonés, führt der Weg über Jaca, Sangüesa (Navarra), Monreal (Navarra) und Eunate, im zweiten Fall über Pamplona. Beide Stränge vereinigen sich in Puente la Reina, von wo die Pilger dem Weg weiter folgen über Estella (Navarra), Viana, Logroño (La Rioja), Nájera, Santo Domingo de la Calzada, Belorado, San Juan de Ortega und Burgos. Dort stößt eine Nebenroute von Bayonne über Tolosa (Guipúzcoa), Vitoria, Miranda de Ebro und Briviesca hinzu.
Der Israel National Trail verläuft von Kibbuz Dan aus westlich bis Kirjat Schmona, von dort auf der Höhe der Ramim-Berge nach Süden an Safed vorbei an den See Genezareth bei Tiberias. Weiter nach Westen über den Berg Tabor, an Nazareth vorüber und südöstlich von Haifa auf das Karmel-Gebirge.
Entlang der Westflanke des Karmel geht es nach Süden bis Zichron Ja’akow und von dort nach Westen.Bei Jisr a-Zarka erreicht der Trail das Mittelmeer und verläuft in Küstennähe bis Tel Aviv. Über Ramla und Latrun verläuft er in östlicher Richtung bis zu den westlichen Jerusalemer Vororten, dann wieder nach südwest bis Kirjat Gat.
Von hier in südöstlicher Richtung nach Arad, und in den Negev an den Kratern Machtesch Hagadol und Machtesch Ramon vorbei, am Rand der Arava-Senke entlang bis nach Eilat.
Streckensystem
Schema Camino de Santiago
Alle Strecken/ Varianten laufen auf einen Punkt zu: Santiago de Compostela
Verlauf von Nord nach Süd oder Süd nach Nord. Ergänzende Trails (z.B. nach Jerusalem)
Richtung
I.r.R nach Santiago de Compostela. (Umgekehrt seltener und schlechter markiert)
Je nach Jahreszeit: Im Frühjahr von Süd nach Nord,
Im Herbst: Von Nord nach Süd, Der Hitze “entrinnen”
Jahreszeit
Ganzjährig, Winter ist regnerisch kalt
Februar bis Ende max. Mai (Süd nach Nord) und September bis Anfang Dezember (Nord nach Süd). Im Winter mgl, aber kalt. Im Sommer NICHT möglich.
Orange, blau weiß. Für die Südrichtung steht der orange Streifen über, für die Nordrichtung der weiße
Länge:
875 km (Camino de la Costa + Camino del Norte), bis nach Finisterre: 978 km.769 km (Camino Frances)
1.020 km
Höhenmeter gesamt
Camino Frances: ca. 14.000 HM Gesamthöhenanstieg, Camino de la Costa und Nordweg mehr.
20.000 HM Gesamthöhenanstieg
Tage kompetter Trail
ca. 35
ca. 50
Körperliche Anforderungen
normale körperliche Fitness
Im Norden Israels sind eine normale körperliche Fitness in den kühleren Monaten sicher ausreichend. Vieles von Kibbuz Dan bis hin nach Arad ist mit den Anforderungen an div. Jakobswege vergleichbar.
Die Durchquerung der Wüste Negev beschreiben viele Jakobswegspilger im Vergleich zu den verschiedenen Jakobswegen als deutlich oder sogar als wesentlich härter. Besonders für einen Start in Eilat wird eine hervorragende körperliche Fitness und Akklimatisierung unbedingt vorausgesetzt. Es geht sofort auf langen Etappen in die Berge des Eilat Massivs.
Schwierigkeitsgrad
alles von sehr einfach bis hin zu anstrengeren Etappen, flach bis gebirgig, Regen und Hitze.
Kaum/keine Kletterstellen.
alles von einfachen Etappen (oft im Norden) bis hin zu wesentlich härteren Etappen (oft im Negev), als es Jakobswege zu bieten haben.
Am Israel Trail gibt es immer wieder auch kleinere Kletterstellen, die nicht ganz so ohne sind. Diese sind zwar i.d.R. gut gesichert (Haken, Metalleitern, Metallgriffe etc.), erfodern aber mindestens ein wenig Schwindelfreiheit, und gute Trittsicherheit. Manche Stellen darf man durchaus als „alpin“ bezeichnen.
Bei oder nach Regen sind Auf- und Abstiege (z.B. Mt. Karbolet, Arbel, Hod Akev etc.) anspruchsvoll und nicht ungefährlich.
Waterpits (Gumpen, Wasserlöcher), die man durchschwimmen oder durchwaten muß (z.B. Barak Canyon, Verdit Canyon etc.) gibt es am Jakobsweg in dieser Form nicht.
So sieht es am Küstenweg aus:
Oben: Bilder vom Jakobsweg an der Küste. Pilgerherbergen gibt es am Israel National Trail nicht. (Ausnahmen).
Israel Trail vs. Jakobsweg: Ausrüstung im Vergleich
Verfügbarkeit von Wasser
i.d.R. Mehrmals täglich. Für viele Etappen kann schon ein Wasservorrat von 1 1/2 – 2 Litern ausreichend sein. Dieser kann nachgefüllt werden.
Im Norden relativ gut, i.d.R täglich. Im Süden (Negev) oft mehrere Tage kein Wasser! Planen! Siehe Watercaching
Wasserverbrauch (zum Trinken)
individuell verschieden, bei kühlen Temperaturen 2 L ggf. ausreichend.
individuell verschieden, in der Wüste 5-7 L nur für d, Tagesbedarf ggf. höher. Bei Temperaturen oberhalb 30 Grad auch 10-12 L (!), Siehe Watercaching
Gewicht Wasser
< 2 kg
> 5-7 kg
Leitungswasser
i.d.R. überall unbehandelt trinkbar, oft stark gechlort
i.d.R. überall unbehandelt trinkbar. (Kein Wasser aus der Landwirtschaft trinken.)
Lebensmittel
Es genügt “Brotzeit”. Lebensmittel mehrmals tägl. Verfügbar. Oft Pilgermenüs, Einkaufen i.d.R. überall mgl.
Im Süden oft mehrere Tage (bis zu 6 Tage) keine Lebensmittel verfügbar. Deshalb ggf. mehrere Tagesrationen mitnehmen.
Gewicht Lebensmittel
< 0,5 kg
> 1-2 kg
“Geschäfte geschlossen”
an Sonntagen und Feiertagen
an Samstagen (Shabbat) und Feiertagen, Freitag oft früh geschlossen.
Supermärkte
häufig
selten
Zelt
nicht nötig, Pilgerherbergen
im Norden hilfreich
Schlafsack
leichter Schlafsack
fester Schlafsack, Nachttemperaturen kalt!
Isomatte
nicht zwingend nötig
sinnvoll
Schlafen im Freien
kaum
je nach Durchführung: Häufig
Mgl. Gesamtgewicht Rucksack
7,5 – 9 kg
15-20 kg
Untergrund
Feldwege aber oft auch Asphalt. Gutes Schuhwerk vor allem am Küstenweg (hohe Trekkingschuhe)
so gut wie nie Asphalt, reine Natur. Gutes Schuhwerk, oft gebirgig, hartes Gestein.
Pilgermenüs gibt es am Israel National Trail nicht.
Israel Trail vs. Jakobsweg: Infrastruktur im Vergleich
am Küstenweg übernachten mit z.B. 5-20 anderen, am Camino Frances mit z.B. 30-100 anderen.Küstenweg: ruhig aber besuchtHauptweg: durchaus lebhaft besucht bis hin zu überlaufen
0-5, eher einsam, man kann Tagelang kaum Menschen treffen, allein schlafen.
Anzahl Pilger
2013: 215.880 (ganz oder mindestens die letzten 100 km zurückgelegt)
Anzahl Wanderer, die 2013 mehr als 100 km am Israel Trail zurücklegen < 5.000 (eigene Schätzungen)
Pilgerherbergen
ja, kostenpflichtig, aber i.d.R. günstig
nein (Ausnahmen: Hütten von KKL),
Trailangels (beherbergen Wanderer auf Anfrage kostenfrei)
nein
ja, i.d.R. kostenfrei
B&B, Hotels, Pensionen
fast überall möglich
im Norden zwischendrin gut möglich, aber auch im Süden hin- und wieder möglich. Nicht ganz billig.
Medizinische Versorgung
sehr gut
sehr gut
Sprachen
spanisch, man kommt gut ohne spanisch zurecht, englisch häufig
hebräisch, man kommt gut ohne hebräisch zurecht, englisch nahezu überall, öfter auch russisch, französisch, deutsch
Handynetz
95%, fast überall
häufig, zur Not muss man mal ein paar Meter auf einen Hügel steigen. In manchen Night Camps kein Netz. In Wadis, Tälern, Canyons kein Netz.
Prepaid Karten
günstig
sehr günstig, schon ab 20 Euro p.m., inkl. Internet,
Handy notwendig?
sinnvoll. Kann i.d.R täglich aufgeladen werden,
Unbedigt notwendig z.B. für Trailangels. Kann nicht täglich geladen werden!!! Altes Handy mit langer Akkulaufzeit und bei starker Sonneneinstrahlung lesbaren Display als Backup sinnvoll.
Reiseführer
zahlreich
(noch) kaum vorhanden, Reiseführer Jacob Saar (zZ nur engl.)
z.B. Bombardierung von Guernika. Trotzdem: Deutsche absolut herzlich willkommen.
Holocaust. Auch hier: Als Deutsche absolut herzlich willkommen. Man wird nirgendwo unangenehm mit der Vergangenheit konfrontiert!
Sicherheit
sicher. Von Kleindiebstähenl am Camino Frances wird berichtet
sicher. Von seltenen Einzelfälle Kleindiebstahl wie Kochgeschirr wird berichtet
Wandern allein
sicher.
Wandern und Übernachten im Freien sehr sicher.
Wandern als Frau allein
sicher. Mit Belästigungen kaum zu rechnen
Sehr sicher. Mit keinen Belästigungen zu rechnen
Publikum
jung bis alt
1. Junge Menschen nach Abschluß des Militärdienstes (mehrere Wochen am Stück üblich, oft komplett) 2. Ältere Menschen und Familien i.d.R nur in Gruppen und nur Tagestouren
Falscher Eindruck: Wer in Google nach Fotos vom Israel National Trail surft, gewinnt schnell den Eindruck, dieser sei total überlaufen mit großen Reisegruppen. Warum? Viele Israelis machen den Israel Trail in kleinen Etappen, z.B. 4x im Jahr und brauchen so Jahre, um den Weg zu vollenden. Hin und wieder trifft man so also auch (gerne) mal auf solche Gruppen. Denn: Nach einer solchen Gruppe war’s das dann auch wieder. Ausser im Internet: Da sieht man eben fast nur solche Gruppenbilder.
Und: Viele stellen sich unter „Wüste“ so etwas wie Sanddünen vor. Die trifft man in Israel hingegen so gut wie gar nicht. Die Negev ist eine unglaublich vielseitige Landschaft aus Bergen, Tälern, Flussläufen – nur eben alles ausgetrocknet. Und nie langweilig. Gutes Schuhwerk wird unbedingt empfohlen.
Diese unendlichen Weiten wie hier am Israel Trail gibt es am Jakobsweg nicht.
Fragen, Anregungen, Eigene Ideen?
Dann helfe mit, diese Webseite zu verbessern. Auf Wunsch gibt es gerne einen Account für Dich!
Weiteres folgt.
Danke für die Kritik und die guten Hinweise an Klaus Dümmer!
Buch und Poster gibt es hier:
-
Textauszug Israel-Trail.com Israel Trail vs. Jakobsweg
Der Israel National Trail im Vergleich zum Jakobsweg
Beide Trails sind auf ihre Weise schön. Und beide habe ich selbst schon gemacht. Im Folgenden möchte ich einige grundlegende Faktoren (noch ungeordnet) der beiden Fernwanderwege gegenüberstellen, um Wanderern die Entscheidung für ihr nächstes Projekt zu erleichtern. Zum Vergleich ziehe ich den Camino de la Costa, also den Küstenweg heran und ergänze wesentliche Unterschiede zum Camino Frances.
Dennoch: Meine Ausführungen sind subjektiv, andere Meinungen sind herzlich willkommen und werden hier auch gerne veröffentlicht. Ich hoffe einfach, dass ich Euch hier mit meiner Übersicht ein wenig helfen kann.
Kurz gesagt: Der Israel National Trail ist eine Herausforderung und Alternative für alle, die schon einmal den Jakobsweg gegangen sind. Der Israel Trail ist näher "an der Natur". Etwa mehr Kondition und Wandererfahrung sind hier nicht schlecht, allerdings gewinnt man beides ja auch in der Praxis.
Der Jakobsweg ist - was die Versorgung mit Wasser und Nahrung anbelangt, zweifellos die bequemere Variante. Wer ein absolut unverfälschtes Naturerlebnis und eine extrem abwechslungsreiche Natur sucht, ist am Israel Trail optimal aufgehoben. Wüstenerfahrung gibt es ohnehin nur hier.
Beide Trails kann man auf ganz brutal einfach machen, oder eben ein klein wenig Luxus mitnehmen. In Sachen Sicherheit ist beides m. E, absolut sicher. Konkret: Man braucht weder die ETA im Baskenland noch irgendwelche Probleme in Israel fürchten!
Immer wieder werde ich auch gefragt: Kann man als Frau dort reisen/ allein reisen. Beides unterschreibe ich definitiv mit einem dicken Ja.
Tabelle: Israel Trail vs. Jakobsweg: Die Wege im Vergleich
Jakobsweg
Israel National Trail
Land
Spanien, Zubringer auch in Frankreich, Portugal, Deutschland u.v.m
Israel
Streckenbeschreibung
Der Küstenweg durchquert ie spanischen Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien. Auf dem galicischen Teilstück ab der Brücke in Ribadeo, wo er nur noch ein kurzes Stück entlang der Küste führt, wird der Weg auch als Camino del Norte bezeichnet. In Arzúa trifft er auf den Camino Francés, die Hauptroute des Jakobsweges. Der Camino Francés beginnt an den Pyrenäenpässen von Somport (Aragón) oder von Roncesvalles (Navarra), von wo zwei Stränge nach Puente la Reina (Navarra) führen. Im ersten Fall, dem des Camino Aragonés, führt der Weg über Jaca, Sangüesa (Navarra), Monreal (Navarra) und Eunate, im zweiten Fall über Pamplona. Beide Stränge vereinigen sich in Puente la Reina, von wo die Pilger dem Weg weiter folgen über Estella (Navarra), Viana, Logroño (La Rioja), Nájera, Santo Domingo de la Calzada, Belorado, San Juan de Ortega und Burgos. Dort stößt eine Nebenroute von Bayonne über Tolosa (Guipúzcoa), Vitoria, Miranda de Ebro und Briviesca hinzu.
Der Israel National Trail verläuft von Kibbuz Dan aus westlich bis Kirjat Schmona, von dort auf der Höhe der Ramim-Berge nach Süden an Safed vorbei an den See Genezareth bei Tiberias. Weiter nach Westen über den Berg Tabor, an Nazareth vorüber und südöstlich von Haifa auf das Karmel-Gebirge.
Entlang der Westflanke des Karmel geht es nach Süden bis Zichron Ja’akow und von dort nach Westen.Bei Jisr a-Zarka erreicht der Trail das Mittelmeer und verläuft in Küstennähe bis Tel Aviv. Über Ramla und Latrun verläuft er in östlicher Richtung bis zu den westlichen Jerusalemer Vororten, dann wieder nach südwest bis Kirjat Gat.
Von hier in südöstlicher Richtung nach Arad, und in den Negev an den Kratern Machtesch Hagadol und Machtesch Ramon vorbei, am Rand der Arava-Senke entlang bis nach Eilat.
Streckensystem
Schema Camino de Santiago
Alle Strecken/ Varianten laufen auf einen Punkt zu: Santiago de Compostela
Verlauf von Nord nach Süd oder Süd nach Nord. Ergänzende Trails (z.B. nach Jerusalem)
Richtung
I.r.R nach Santiago de Compostela. (Umgekehrt seltener und schlechter markiert)
Je nach Jahreszeit: Im Frühjahr von Süd nach Nord,
Im Herbst: Von Nord nach Süd, Der Hitze “entrinnen”
Jahreszeit
Ganzjährig, Winter ist regnerisch kalt
Februar bis Ende max. Mai (Süd nach Nord) und September bis Anfang Dezember (Nord nach Süd). Im Winter mgl, aber kalt. Im Sommer NICHT möglich.
Markierung
Jakobsmuschel: Gelb, blau, Gegenrichtung seltener, schlechter markiert
Orange, blau weiß. Für die Südrichtung steht der orange Streifen über, für die Nordrichtung der weiße
Länge:
875 km (Camino de la Costa + Camino del Norte), bis nach Finisterre: 978 km.769 km (Camino Frances)
1.020 km
Höhenmeter gesamt
Camino Frances: ca. 14.000 HM Gesamthöhenanstieg, Camino de la Costa und Nordweg mehr.
20.000 HM Gesamthöhenanstieg
Tage kompetter Trail
ca. 35
ca. 50
Körperliche Anforderungen
normale körperliche Fitness
Im Norden Israels sind eine normale körperliche Fitness in den kühleren Monaten sicher ausreichend. Vieles von Kibbuz Dan bis hin nach Arad ist mit den Anforderungen an div. Jakobswege vergleichbar.
Die Durchquerung der Wüste Negev beschreiben viele Jakobswegspilger im Vergleich zu den verschiedenen Jakobswegen als deutlich oder sogar als wesentlich härter. Besonders für einen Start in Eilat wird eine hervorragende körperliche Fitness und Akklimatisierung unbedingt vorausgesetzt. Es geht sofort auf langen Etappen in die Berge des Eilat Massivs.
Schwierigkeitsgrad
alles von sehr einfach bis hin zu anstrengeren Etappen, flach bis gebirgig, Regen und Hitze.
Kaum/keine Kletterstellen.
alles von einfachen Etappen (oft im Norden) bis hin zu wesentlich härteren Etappen (oft im Negev), als es Jakobswege zu bieten haben.
Am Israel Trail gibt es immer wieder auch kleinere Kletterstellen, die nicht ganz so ohne sind. Diese sind zwar i.d.R. gut gesichert (Haken, Metalleitern, Metallgriffe etc.), erfodern aber mindestens ein wenig Schwindelfreiheit, und gute Trittsicherheit. Manche Stellen darf man durchaus als "alpin" bezeichnen.
Bei oder nach Regen sind Auf- und Abstiege (z.B. Mt. Karbolet, Arbel, Hod Akev etc.) anspruchsvoll und nicht ungefährlich.
Waterpits (Gumpen, Wasserlöcher), die man durchschwimmen oder durchwaten muß (z.B. Barak Canyon, Verdit Canyon etc.) gibt es am Jakobsweg in dieser Form nicht.
So sieht es am Küstenweg aus:
Oben: Bilder vom Jakobsweg an der Küste. Pilgerherbergen gibt es am Israel National Trail nicht. (Ausnahmen).
Israel Trail vs. Jakobsweg: Ausrüstung im Vergleich
Verfügbarkeit von Wasser
i.d.R. Mehrmals täglich. Für viele Etappen kann schon ein Wasservorrat von 1 1/2 – 2 Litern ausreichend sein. Dieser kann nachgefüllt werden.
Im Norden relativ gut, i.d.R täglich. Im Süden (Negev) oft mehrere Tage kein Wasser! Planen! Siehe Watercaching
Wasserverbrauch (zum Trinken)
individuell verschieden, bei kühlen Temperaturen 2 L ggf. ausreichend.
individuell verschieden, in der Wüste 5-7 L nur für d, Tagesbedarf ggf. höher. Bei Temperaturen oberhalb 30 Grad auch 10-12 L (!), Siehe Watercaching
Gewicht Wasser
< 2 kg
> 5-7 kg
Leitungswasser
i.d.R. überall unbehandelt trinkbar, oft stark gechlort
i.d.R. überall unbehandelt trinkbar. (Kein Wasser aus der Landwirtschaft trinken.)
Lebensmittel
Es genügt “Brotzeit”. Lebensmittel mehrmals tägl. Verfügbar. Oft Pilgermenüs, Einkaufen i.d.R. überall mgl.
Im Süden oft mehrere Tage (bis zu 6 Tage) keine Lebensmittel verfügbar. Deshalb ggf. mehrere Tagesrationen mitnehmen.
Gewicht Lebensmittel
< 0,5 kg
> 1-2 kg
“Geschäfte geschlossen”
an Sonntagen und Feiertagen
an Samstagen (Shabbat) und Feiertagen, Freitag oft früh geschlossen.
Supermärkte
häufig
selten
Zelt
nicht nötig, Pilgerherbergen
im Norden hilfreich
Schlafsack
leichter Schlafsack
fester Schlafsack, Nachttemperaturen kalt!
Isomatte
nicht zwingend nötig
sinnvoll
Schlafen im Freien
kaum
je nach Durchführung: Häufig
Mgl. Gesamtgewicht Rucksack
7,5 – 9 kg
15-20 kg
Untergrund
Feldwege aber oft auch Asphalt. Gutes Schuhwerk vor allem am Küstenweg (hohe Trekkingschuhe)
so gut wie nie Asphalt, reine Natur. Gutes Schuhwerk, oft gebirgig, hartes Gestein.
Pilgermenüs gibt es am Israel National Trail nicht.
Israel Trail vs. Jakobsweg: Infrastruktur im Vergleich
Jakobsweg
Israel National Trail
Traffic
am Küstenweg übernachten mit z.B. 5-20 anderen, am Camino Frances mit z.B. 30-100 anderen.Küstenweg: ruhig aber besuchtHauptweg: durchaus lebhaft besucht bis hin zu überlaufen
0-5, eher einsam, man kann Tagelang kaum Menschen treffen, allein schlafen.
Anzahl Pilger
2013: 215.880 (ganz oder mindestens die letzten 100 km zurückgelegt)
Anzahl Wanderer, die 2013 mehr als 100 km am Israel Trail zurücklegen < 5.000 (eigene Schätzungen)
Pilgerherbergen
ja, kostenpflichtig, aber i.d.R. günstig
nein (Ausnahmen: Hütten von KKL),
Trailangels (beherbergen Wanderer auf Anfrage kostenfrei)
nein
ja, i.d.R. kostenfrei
B&B, Hotels, Pensionen
fast überall möglich
im Norden zwischendrin gut möglich, aber auch im Süden hin- und wieder möglich. Nicht ganz billig.
Medizinische Versorgung
sehr gut
sehr gut
Sprachen
spanisch, man kommt gut ohne spanisch zurecht, englisch häufig
hebräisch, man kommt gut ohne hebräisch zurecht, englisch nahezu überall, öfter auch russisch, französisch, deutsch
Handynetz
95%, fast überall
häufig, zur Not muss man mal ein paar Meter auf einen Hügel steigen. In manchen Night Camps kein Netz. In Wadis, Tälern, Canyons kein Netz.
Prepaid Karten
günstig
sehr günstig, schon ab 20 Euro p.m., inkl. Internet,
Handy notwendig?
sinnvoll. Kann i.d.R täglich aufgeladen werden,
Unbedigt notwendig z.B. für Trailangels. Kann nicht täglich geladen werden!!! Altes Handy mit langer Akkulaufzeit und bei starker Sonneneinstrahlung lesbaren Display als Backup sinnvoll.
Reiseführer
zahlreich
(noch) kaum vorhanden, Reiseführer Jacob Saar (zZ nur engl.)
Allgemeine Literatur
http://www.kuestenweg.de
z.B. Israel Trail mit Herz etc.
Zusätzlich Kartenmaterial
nicht unbedingt nötig
Zumindest in der Negev-Wüste dringend empfohlen.
Wandern einzelner Etappen
unüblich
Absolut üblich. Der Israel Trail ist von fast jeder beliebigen Stelle in Israel schnell erreichbar
Wüste, Einsamkeit und Übernachtungsmöglichkeiten unter einem solchen Sternenhimmel wie hier gibt es am Jakobsweg nicht.
Israel Trail vs. Jakobsweg: Besonderes
Jakobsweg
Israel National Trail
Deutsche Vergangheit
z.B. Bombardierung von Guernika. Trotzdem: Deutsche absolut herzlich willkommen.
Holocaust. Auch hier: Als Deutsche absolut herzlich willkommen. Man wird nirgendwo unangenehm mit der Vergangenheit konfrontiert!
Sicherheit
sicher. Von Kleindiebstähenl am Camino Frances wird berichtet
sicher. Von seltenen Einzelfälle Kleindiebstahl wie Kochgeschirr wird berichtet
Wandern allein
sicher.
Wandern und Übernachten im Freien sehr sicher.
Wandern als Frau allein
sicher. Mit Belästigungen kaum zu rechnen
Sehr sicher. Mit keinen Belästigungen zu rechnen
Publikum
jung bis alt
1. Junge Menschen nach Abschluß des Militärdienstes (mehrere Wochen am Stück üblich, oft komplett) 2. Ältere Menschen und Familien i.d.R nur in Gruppen und nur Tagestouren
Chance, Wanderpartner/In unterwegs zu finden
hoch
nicht hoch. Zum Verabreden: Forum
https://www.tapatalk.com/groups/israeltrail/
http://israelabenteurer.de/
Chancen zu Trampen/ Hitchhiken
mittel
Einfach, sehr hoch
Hilfsbereitschaft im Land
Hoch (Stadt, mittel)
sehr hoch (Stadt, mittel)
Notruf
112, oder: 091 (nationale Polizei), 092 (lokale Polizei)
100
Chance, giftigen Tieren zu begegnen
gering
gering. Schuhe am Morgen ausschütteln. Keine Steinbrocken umdrehen
Landesvorwahl
34
972
Regenwahrscheinlichkeit
mittel, am Küstenweg hoch
gering
Pilgerpass
"Credential". erforderlich. Am besten vorher beantragen
"Israel Hiking Pass", (nicht zwingend erforderlich), EUR 10,00
Bezug über http://shvil-israel.org/
Israel National Trail: Nicht täuschen lassen
Falscher Eindruck: Wer in Google nach Fotos vom Israel National Trail surft, gewinnt schnell den Eindruck, dieser sei total überlaufen mit großen Reisegruppen. Warum? Viele Israelis machen den Israel Trail in kleinen Etappen, z.B. 4x im Jahr und brauchen so Jahre, um den Weg zu vollenden. Hin und wieder trifft man so also auch (gerne) mal auf solche Gruppen. Denn: Nach einer solchen Gruppe war's das dann auch wieder. Ausser im Internet: Da sieht man eben fast nur solche Gruppenbilder.
Und: Viele stellen sich unter "Wüste" so etwas wie Sanddünen vor. Die trifft man in Israel hingegen so gut wie gar nicht. Die Negev ist eine unglaublich vielseitige Landschaft aus Bergen, Tälern, Flussläufen - nur eben alles ausgetrocknet. Und nie langweilig. Gutes Schuhwerk wird unbedingt empfohlen.
Diese unendlichen Weiten wie hier am Israel Trail gibt es am Jakobsweg nicht.
Fragen, Anregungen, Eigene Ideen?
Dann helfe mit, diese Webseite zu verbessern. Auf Wunsch gibt es gerne einen Account für Dich!
Weiteres folgt.
Danke für die Kritik und die guten Hinweise an Klaus Dümmer!
Israel-Trail Post H1 Headlines
Israel Trail vs. Jakobsweg
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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(
)
Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Israel-Trail, Camino de la Costa, Jakobsweg, Streckenvergleich, Vergleicvh mit dem Israeltrail
Israel Trail mit Herz 1.000 Kilometer in sieben Wochen! Quer durch die Wüste. Christian Seebauer stellt sich dieser besonderen Herausforderung ...
Wir bloggen hier in unserer Freizeit für Dich. Wenn Du darin einen Nutzen siehst, freut sich die Redaktion über einen Kaffee:
Möchtest Du der Redaktion einen Kaffee ausgeben?
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Möchtest Du anderen Deine Fotos zeigen? Gute Tipps weitergeben? Oder eigene Berichte schreiben? Dann mach einfach mit auf Facebook oder hier auf Israel-Trail.com!
Ich habe schon den Camino Frances und den Camino del Norte gemacht. Nun bin ich von Arad bis Eilat gelaufen. Einfach fantastisch. Die Idee hat mir diese Webseite gebracht und dann habe ich den Israel Tail mit Herz verschlungen, ein Wahnsinnsbuch! Wahrscheinlich das beste was ich je gelesen habe! Der „Schwill Israel“ ist zum schönsten „Jakobsweg“ meines Lebens geworden. Ich werde wieder kommen und auch den Rest noch gehen!
Danke füe den Vergleich zum Jakobsweg. Ich habe gerade das Buch Israel Trail mit Herz gelesen und bin jetzt echt hin und hergerissen. Das Buch ist wahnsinnig gut geschrieben und ich hätte nie im Leben gedacht, dass mich Israel irgendwie interessieren könnte. Den Trail werd ich auf jedenfall machen, in Teilen zumindest. Und das Buch kann ich jedem nur empfehlen.
Ich habe schon den Camino Frances und den Camino del Norte gemacht. Nun bin ich von Arad bis Eilat gelaufen. Einfach fantastisch. Die Idee hat mir diese Webseite gebracht und dann habe ich den Israel Tail mit Herz verschlungen, ein Wahnsinnsbuch! Wahrscheinlich das beste was ich je gelesen habe! Der „Schwill Israel“ ist zum schönsten „Jakobsweg“ meines Lebens geworden. Ich werde wieder kommen und auch den Rest noch gehen!
Danke füe den Vergleich zum Jakobsweg. Ich habe gerade das Buch Israel Trail mit Herz gelesen und bin jetzt echt hin und hergerissen. Das Buch ist wahnsinnig gut geschrieben und ich hätte nie im Leben gedacht, dass mich Israel irgendwie interessieren könnte. Den Trail werd ich auf jedenfall machen, in Teilen zumindest. Und das Buch kann ich jedem nur empfehlen.