Es sollte bei unserem diesjährigen Abenteuer mal eine andere Klimazone sein. WÜSTE, ist der Begriff der uns da als erstes in den Sinn kam. Ein Ort der Extreme, genau unser Ding! Dazu sollte es dieses Mal keine klassische Survival-Tour ohne Ausrüstung werden. Dennoch sollte es auch wieder eine Herausforderung sein, ein „Ar***Aufriss“ denn „Einfach“ kann schließlich jeder! Die geplante Tour hatte also folgende Auflagen: 220 Kilometer in 10 Tagen, zu Fuß und Autark! Autark bedeutete in unserem Fall: Nahrung und Wasser für die gesamte Tour müssen mit eigener Muskelkraft transportiert werden. Das Anlegen von Wasserdepots oder das Einkaufen von Nahrung und Getränke während der Tour war uns nicht gestattet! Auch wenn es entlang der ausgewiesenen Wanderrouten, immer wieder Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Ronny und Daniel, das TEAM-SURVIVAL
Das Klima im Februar ist sehr heiß, dennoch nicht mit dem der Sahara beispielsweise zu vergleichen. Wir hatten Höchsttemperaturen von ca. 36°C, in den Sommermonaten steigen die Temperaturen locker auf 45°C oder mehr. Die Negev eine Steinwüste, was unser Vorankommen erheblich erleichtern sollte (Dachten wir) Diese Eigenschaften, gepaart mit unserem persönlichen Interesse am Land, haben letztlich keine andere Wahl zugelassen! Flug buchen, Tour planen, Spaß haben!
Datenschutzhinweis: Mit einem Klick auf das Youtubevideo verlässt Du das Angebot unserer Webseite
Erlebnisbericht Tag 1 -3
Der Tag fing ziemlich mühsam an. Gegen 3 Uhr im Bett, gegen 7 Uhr ging schon der Wecker ^^ Aber man muss schließlich Prioritäten setzen und den Abend wollte ich nie wieder missen. Danke an Euch beide :-) Als wir mit unseren vollbeladenen Sulkys, draußen Standen und bereit zum Aufbruch waren, kam noch der Besitzer des „Backpackers“ und wollte unbedingt nochmal eine gute Tour und viel Spaß wünschen, er war total begeistert von den Sulkys, hat drauf bestanden das Ding mal ziehen zu dürfen! Cooler Typ! Da standen wir nun, am Rande des Kraters, dem Tor in die Wüste, der Wildnis! Und hier wurde uns schnell klar welche Strapazen auf uns warten! Felsiger Abstieg ohne Weg auf dem eine Sulky fahren könnte….
Als Selbstversorger am Israeltrail
Die nächsten 2 Stunden verbrachten wir also damit unsere Sulkys Meterweise die Geröllfelder hinunter zu schleppen. Erst die eine Sulky, dann die andere, Pause, zurück nach oben, die andere Sulky hinunter, absetzen, zurück nach oben und so weiter…. Entsprechend geschlaucht standen wir zwei Helden dann endlich am Fuße des Kraters, es tat sich ein irrsinnig schönes, wenn auch tristes Bild vor uns auf.
Die nächsten Kilometer kam ich aus dem Staunen nicht raus, Bizarre Felsformationen, Steine von tiefschwarz bis dunkel Lila, dazu Dornenbüsche, Sand und Schotter im Wechsel. Die Kilometer flogen nur so dahin, wir haben sehr schnell einen guten „Tritt“ gefunden. Hier stellte sich das ziehen des Wanderwagens, also der Sulky, als sehr angenehm heraus. Gegen 18 Uhr, man kann die Uhr danach stellen, wird es Dunkel und dann kommt auch ziemlich schnell eine empfindliche Kälte auf.
Aber wir mussten noch etwas weiter. Folgende Informationen hat uns der Besitzer des Hostels noch mitgegeben: In der Negev ist das wilde Campieren nicht erlaubt, Rangertruppen patrouillieren a
TEAM-SURVIVAL: Lagerfeuerromantik am Israeltrail
uch mit Infrarotgeräten.
Es gibt genug kostenfreie Campgrounds die auch als solche ausgeschildert und gut erkennbar sind. Auf den Karten (1:50000) sind sie als jeweils 5 kleine Punkte auszumachen. Feuer darf man grundsätzlich machen, jedoch gilt es als streng verboten, Holz aus der Wüste zu sammeln, heißt: Feuer darf entfacht werden, Feuerholz muss aber mitgebracht werden. NA TOLL! Egal, muss auch ohne Feuer gehen. Am Campground angekommen hieß es dann: Essen, Zelt aufbauen, schlafen…..Und dieser Schlaf war tief, sehr tief und sehr erholsam! Die Nächte in der Negev sind empfindlich kalt, habe ich ja schon erwähnt, das hat zur Folge das man nach Anbruch der Dunkelheit noch ca. 3 Stunden hat, dann sollte man sich entweder in Winterkleidung oder im Schlafsack aufhalten.
Ich habe den Schlafsack bevorzugt, was auch gut so ist, die Stunden der Regeneration waren so ausreichend und am Morgen lohnte es sich erst gegen 8 Uhr aus dem Zelt zu kriechen, dann sind die Temperaturen so Warm das es regelrecht Spaß macht aus seinem Zelt zu kriechen, in dem sich nicht selten schon um 9 Uhr eine Bullenhitze angestaut hat.
Der folgende Tag war sehr heiß, ich meine wirklich heiß. Die Temperatur muss nicht immer an der 50°C Marke kratzen, um einen in die Knie zu zwingen, das fehlen von Schatten, die erhöhte Anstrengung und das gänzliche Ausbleiben von Wolken am Himmel, sorgen schon bei 36°C für Hitzewellen, dabei bin ich gerade erst 33 Jahre jung und relativ Fit!
Der Weg führte uns viele Kilometer über 4×4 Straßen, also gut zu begehen und wenig fordernd und sogar für 4×4 Fahrzeuge zu befahren. Ein perfekter Tag! Wäre da nicht dieser kleine Umstand das wir nun mitten vor einer Steigung standen, Ein „Fahrräder Verboten“ Schild und Serpentinen ähnliche in der Ferne auszumachende Wege am Berg, ließen alle Hoffnungen auf eine gemütliche Tagesetappe, schwinden.
Oben angekommen mussten wir erkennen das es hier noch lange nicht fertig ist mit Bergen, Geröllfeldern und Felsenstufen. Im Gegenteil, die nächsten Steigungen waren teils so extrem das ich die mit Moosgummi bezogenen Deichselstangen meiner Sulky auf den Boden Pressen musste um einen Sicheren Tritt zu finden.
Ein sicherer Tritt bedeute bei 40 Grad Hanglage mit Schotterdecke oft nur ein kleiner Stein der nicht wegrutscht, an dem ich mich und die 60 Kilo Sulky, welche hinter mir den fiesen Drang nach unten verspürte, die nächsten 50 cm. weiter hoch schleppen konnte. Dann wieder absetzen, Deichsel an den Boden pressen, Stufe finden, Sulky hochziehen, absetzen, Stufe….. Und so weiter. Ein Königreich für eine Bremse… Ronny hatte Bremsen an seiner Sulky, ich habe Ihn in dem Moment dafür gehasst! Diese Steigungen haben mir tatsächlich sehr zugesetzt, ein Gefühl von einem Funken Sicherheit fehlte gänzlich. Ich bin ein tougher Hund, muss aber zugeben dass ich hier einige Mal innerlich geschrien habe.
Nach dem letzten
Anstieg eröffnete sich uns ein Anblick der so nur von Göttern geschaffen worden konnte! Wir haben außerdem einen wunderschönen Ausblick auf die folgende Route gehabt. Der Weg, der endlich ersehnte Weg der Bergab führt. Wir wussten dass wir bald die Berge überwunden haben. Wir waren uns der geplanten Route sehr sicher, mussten unsere Nord-Süd Route, großenteils entlang des Israelian National Trails orientieren. Die Motivation zu der geplanten Route war jedoch von gezwungener Natur, ist im Negev doch sehr viel Militär unterwegs, riesige Gebiete auf der Karte sind rötlich eingefärbt, sogenannte: „Firing zones“ Diese Zonen sind Mil. Sperrgebiet, hier wird scharf geschossen! Und das hier auch wirklich scharf geschossen wird das hört man nicht selten.
Der INT führt durch viele dieser Gebiete, darf ohne weiteres belaufen werden. Jedoch bedeutet das häufig Umwege und an Stellen wie eben diese hier, da kann man nicht einfach so am Fuße des Berges abkürzen und durch die Sperrgebiete gondeln.
Das war vor wenigen Jahren noch anders, nicht ganz so verschärft und deshalb muss ich hier unbedingt Empfehlen, aktuelles Kartenmaterial vor Ort zu besorgen. Hilfsbereite Einheimische werden Euch die Legende übersetzen. Die Karten sind alle auf Hebräisch verfasst! Leider habe ich die Rechnung bisher ohne diese Rollenden Gewichte gemacht. Was zu dem Umstand führte das wir es zwar bis an diesen Wunderschönen Ort geschafft haben, es allerdings schon kurz nach 17 Uhr war! FU**!!! Und da standen die zwei Helden wieder mit Ihrem Latein ;-) Und genau in diesen Augenblicken weiß ich weshalb ich solche Touren mit Ronny unternehme, er hat einfach eine ebenso große Macke wie ich. Nach einigem Fluchen und folgendem Lachkrampf über unsere missliche Lage, wurde es auch nicht wirklich heller! Mit Stirnlampen bewaffnet führte der Weg über den Bergkamm, Wege die ca. 20 cm. schmaler waren als die Spur unserer Vehikel, abwechselnd links oder rechts ging es steil Bergab.
Bergkulisse und Wadi am Israel National Trail
Wäre eine der Sulkys dort abgegangen, hätte Keiner von uns das Gewicht halten können und hinunter Klettern um Ausrüstung zu retten… An einigen Stellen sicher möglich aber ziemlich Dumm! Adrenalin Pur. Es war MEGA GEIL! Gewähltere Worte wären einfach unpassend! Eine ganz besondere Stelle an der mein Rausch der Endorphine ganz besonders rein hämmerte, ein Felsvorsprung an einem Weg, so breit das ein Rad der Sulky an der Felswand links von mir rollen musste, rechts von mir ging es dann hinab. Eine Schlucht von ca. 30 Metern Höhe! Und mitten drin dieser Vorsprung! Wer schon mal gesehen hat, wie „Kit“, das Auto von „Knightrider“ auf zwei Rädern fährt, wird sich vorstellen können wie ich diese Passage mit der Sulky bewältigt habe.
Der weitere Weg war relativ unspektakulär, führte über riesige mit scharfem Obsidian splittern gesäumte Felder.
Wir sind aber noch lange nicht unten, um zum nächsten Campground zu gelangen müssen wir wenigstens noch 2 Anstiege und diverse Abstiege meistern, Die Höhenprofile der Karte haben übles erahnen lassen :-) Unsere zweite Nacht war also Wild, hier oben kommt kein Jeep hin, hier können wir bleiben. Eine ebene Stelle zu finden um das Zelt aufzubauen war ein eigenen Bericht wert. Die Nacht war schrecklich, wir sind schon um 7 Uhr aufgebrochen, wussten ja was auf uns wartet. Sehr motivierend! Wie befürchtet waren die Anstiege sehr knackig aber bei weitem nicht so furchtbar wie am Tage davor! Die Abstiege ähnlich ungemütlich, nicht selten mussten wir die Sulkys an 1 Meter hohen Felsen ablassen oder hinaufziehen. Zwischendurch wurden wir mit ebenen Flächen belohnt, häufig mit sehr feinem Sand, wie man es sich in einer Wüste vorstellt. Das Ziehen der Sulkys war auf Sand erheblich erschwert, aber immer noch sehr angenehm, macht man sich Bewusst, wie viel Gewicht man durch die Landschaft befördert.
Bald kam die nächste Hürde, eine Art kleiner Canyon, der sehr schmal war, so Schmal das es einfach nicht möglich war, die Sulky hindurch zu bekommen. der Abstieg hinter diesem Canyon war eine Kletterei über riesige Felsblöcke, keine Chance hier mit Reifen hindurch zu rollen. Die Wahl einer unserer zwei Möglichkeiten war sehr einfach. 1. Gepäck einzeln durch die Spalte und einzeln hinunter Tragen um die Sulky unten wieder aufzubauen 2. Gepäck einzeln durch die Spalte und hinunter werfen um Gehwege zu sparen ;) Wir haben uns für erstere Möglichkeit entschieden! Unten angekommen! Und dann ein letzter sehr heftiger Anstieg, oben angekommen haben wir eine Gruppe aus New York getroffen die uns versichert hat das unsere bisherigen Anstiege noch nichts gewesen seien. Na, die Karte sagt was anderes und immerhin sind die ja auch von der anderen Seite hinauf gekommen. Die würden sich noch wundern :-) Hehe! Es ist mittlerweile 13 Uhr und gegen 15 Uhr würden wir wohl am Campground sein.
Wir entschlossen uns auch hier zu bleiben, obgleich wir auch heute die angepeilten 20 km nicht geschafft haben. Aber das ist nicht schlimm, die nächsten Tage wird es keine fiesen Berge mehr geben, keine Stellen an denen es einfach nicht weiter geht, dazu nimmt ja auch das Filmen eine Menge Zeit in Anspruch. In den nächsten Tagen werden wir Kilometer aufholen. Also gemütlich machen…
Team-Survival
Inh.: Ronny Schmidt
Am Reitweg 10
04683 Köhra, DE
Tel: 034292 290492
Survival-Kurse
Überlebenstraining
Combat-Survival
Als einer der bekanntesten Survivaltrainer Deutschlands ist Ronny ein gern gesehener Gast bei verschiedensten Medien. Die Videos auf seinem Youtubekanal haben im Jahr 2015 die Grenze von über 2,75 Millionen Views erreicht und seine Expertenmeinung zum Thema Survival ist regelmäßig bei verschiedensten Fernsehformaten, sowie in Zeitschriften- und Magazinbeiträgen gefragt.
Bekannt unter anderem aus
Pro7, WDR, ZDFneo, BR, MDR
RTL, 3Sat, Sat 1, RTL2, Pro7 Maxx
MDR JUMP, MDR INFO, ZDF
The INDEPENDENT, The Telegraph
DMAX Magazin, TVdirekt, Galileo
SPARTAN.AT, Bergsteiger, Terra X
Buch und Poster gibt es hier:
-
Textauszug Israel-Trail.com Die autarke Durchquerung der Negev
Team-Survival - Die autarke Durchquerung der Negev Wüste in Israel
Ein Reisebericht von Ronny Schmidt und Daniel Meier auf http://www.team-survival.de/2014-autark-durch-die-wueste-negev.html
Der Plan:
Es sollte bei unserem diesjährigen Abenteuer mal eine andere Klimazone sein. WÜSTE, ist der Begriff der uns da als erstes in den Sinn kam. Ein Ort der Extreme, genau unser Ding! Dazu sollte es dieses Mal keine klassische Survival-Tour ohne Ausrüstung werden. Dennoch sollte es auch wieder eine Herausforderung sein, ein "Ar***Aufriss" denn "Einfach" kann schließlich jeder! Die geplante Tour hatte also folgende Auflagen: 220 Kilometer in 10 Tagen, zu Fuß und Autark! Autark bedeutete in unserem Fall: Nahrung und Wasser für die gesamte Tour müssen mit eigener Muskelkraft transportiert werden. Das Anlegen von Wasserdepots oder das Einkaufen von Nahrung und Getränke während der Tour war uns nicht gestattet! Auch wenn es entlang der ausgewiesenen Wanderrouten, immer wieder Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Das Klima im Februar ist sehr heiß, dennoch nicht mit dem der Sahara beispielsweise zu vergleichen. Wir hatten Höchsttemperaturen von ca. 36°C, in den Sommermonaten steigen die Temperaturen locker auf 45°C oder mehr. Die Negev eine Steinwüste, was unser Vorankommen erheblich erleichtern sollte (Dachten wir) Diese Eigenschaften, gepaart mit unserem persönlichen Interesse am Land, haben letztlich keine andere Wahl zugelassen! Flug buchen, Tour planen, Spaß haben!
Erlebnisbericht Tag 1 -3
Der Tag fing ziemlich mühsam an. Gegen 3 Uhr im Bett, gegen 7 Uhr ging schon der Wecker ^^ Aber man muss schließlich Prioritäten setzen und den Abend wollte ich nie wieder missen. Danke an Euch beide :-) Als wir mit unseren vollbeladenen Sulkys, draußen Standen und bereit zum Aufbruch waren, kam noch der Besitzer des "Backpackers" und wollte unbedingt nochmal eine gute Tour und viel Spaß wünschen, er war total begeistert von den Sulkys, hat drauf bestanden das Ding mal ziehen zu dürfen! Cooler Typ! Da standen wir nun, am Rande des Kraters, dem Tor in die Wüste, der Wildnis! Und hier wurde uns schnell klar welche Strapazen auf uns warten! Felsiger Abstieg ohne Weg auf dem eine Sulky fahren könnte....
Die nächsten 2 Stunden verbrachten wir also damit unsere Sulkys Meterweise die Geröllfelder hinunter zu schleppen. Erst die eine Sulky, dann die andere, Pause, zurück nach oben, die andere Sulky hinunter, absetzen, zurück nach oben und so weiter.... Entsprechend geschlaucht standen wir zwei Helden dann endlich am Fuße des Kraters, es tat sich ein irrsinnig schönes, wenn auch tristes Bild vor uns auf.
Die nächsten Kilometer kam ich aus dem Staunen nicht raus, Bizarre Felsformationen, Steine von tiefschwarz bis dunkel Lila, dazu Dornenbüsche, Sand und Schotter im Wechsel. Die Kilometer flogen nur so dahin, wir haben sehr schnell einen guten "Tritt" gefunden. Hier stellte sich das ziehen des Wanderwagens, also der Sulky, als sehr angenehm heraus. Gegen 18 Uhr, man kann die Uhr danach stellen, wird es Dunkel und dann kommt auch ziemlich schnell eine empfindliche Kälte auf.
Aber wir mussten noch etwas weiter. Folgende Informationen hat uns der Besitzer des Hostels noch mitgegeben: In der Negev ist das wilde Campieren nicht erlaubt, Rangertruppen patrouillieren a
uch mit Infrarotgeräten.
Es gibt genug kostenfreie Campgrounds die auch als solche ausgeschildert und gut erkennbar sind. Auf den Karten (1:50000) sind sie als jeweils 5 kleine Punkte auszumachen. Feuer darf man grundsätzlich machen, jedoch gilt es als streng verboten, Holz aus der Wüste zu sammeln, heißt: Feuer darf entfacht werden, Feuerholz muss aber mitgebracht werden. NA TOLL! Egal, muss auch ohne Feuer gehen. Am Campground angekommen hieß es dann: Essen, Zelt aufbauen, schlafen.....Und dieser Schlaf war tief, sehr tief und sehr erholsam! Die Nächte in der Negev sind empfindlich kalt, habe ich ja schon erwähnt, das hat zur Folge das man nach Anbruch der Dunkelheit noch ca. 3 Stunden hat, dann sollte man sich entweder in Winterkleidung oder im Schlafsack aufhalten.
Ich habe den Schlafsack bevorzugt, was auch gut so ist, die Stunden der Regeneration waren so ausreichend und am Morgen lohnte es sich erst gegen 8 Uhr aus dem Zelt zu kriechen, dann sind die Temperaturen so Warm das es regelrecht Spaß macht aus seinem Zelt zu kriechen, in dem sich nicht selten schon um 9 Uhr eine Bullenhitze angestaut hat.
Der folgende Tag war sehr heiß, ich meine wirklich heiß. Die Temperatur muss nicht immer an der 50°C Marke kratzen, um einen in die Knie zu zwingen, das fehlen von Schatten, die erhöhte Anstrengung und das gänzliche Ausbleiben von Wolken am Himmel, sorgen schon bei 36°C für Hitzewellen, dabei bin ich gerade erst 33 Jahre jung und relativ Fit!
Der Weg führte uns viele Kilometer über 4x4 Straßen, also gut zu begehen und wenig fordernd und sogar für 4x4 Fahrzeuge zu befahren. Ein perfekter Tag! Wäre da nicht dieser kleine Umstand das wir nun mitten vor einer Steigung standen, Ein "Fahrräder Verboten" Schild und Serpentinen ähnliche in der Ferne auszumachende Wege am Berg, ließen alle Hoffnungen auf eine gemütliche Tagesetappe, schwinden.
Oben angekommen mussten wir erkennen das es hier noch lange nicht fertig ist mit Bergen, Geröllfeldern und Felsenstufen. Im Gegenteil, die nächsten Steigungen waren teils so extrem das ich die mit Moosgummi bezogenen Deichselstangen meiner Sulky auf den Boden Pressen musste um einen Sicheren Tritt zu finden.
Ein sicherer Tritt bedeute bei 40 Grad Hanglage mit Schotterdecke oft nur ein kleiner Stein der nicht wegrutscht, an dem ich mich und die 60 Kilo Sulky, welche hinter mir den fiesen Drang nach unten verspürte, die nächsten 50 cm. weiter hoch schleppen konnte. Dann wieder absetzen, Deichsel an den Boden pressen, Stufe finden, Sulky hochziehen, absetzen, Stufe..... Und so weiter. Ein Königreich für eine Bremse... Ronny hatte Bremsen an seiner Sulky, ich habe Ihn in dem Moment dafür gehasst! Diese Steigungen haben mir tatsächlich sehr zugesetzt, ein Gefühl von einem Funken Sicherheit fehlte gänzlich. Ich bin ein tougher Hund, muss aber zugeben dass ich hier einige Mal innerlich geschrien habe.
Nach dem letzten
Anstieg eröffnete sich uns ein Anblick der so nur von Göttern geschaffen worden konnte! Wir haben außerdem einen wunderschönen Ausblick auf die folgende Route gehabt. Der Weg, der endlich ersehnte Weg der Bergab führt. Wir wussten dass wir bald die Berge überwunden haben. Wir waren uns der geplanten Route sehr sicher, mussten unsere Nord-Süd Route, großenteils entlang des Israelian National Trails orientieren. Die Motivation zu der geplanten Route war jedoch von gezwungener Natur, ist im Negev doch sehr viel Militär unterwegs, riesige Gebiete auf der Karte sind rötlich eingefärbt, sogenannte: "Firing zones" Diese Zonen sind Mil. Sperrgebiet, hier wird scharf geschossen! Und das hier auch wirklich scharf geschossen wird das hört man nicht selten.
Der INT führt durch viele dieser Gebiete, darf ohne weiteres belaufen werden. Jedoch bedeutet das häufig Umwege und an Stellen wie eben diese hier, da kann man nicht einfach so am Fuße des Berges abkürzen und durch die Sperrgebiete gondeln.
Das war vor wenigen Jahren noch anders, nicht ganz so verschärft und deshalb muss ich hier unbedingt Empfehlen, aktuelles Kartenmaterial vor Ort zu besorgen. Hilfsbereite Einheimische werden Euch die Legende übersetzen. Die Karten sind alle auf Hebräisch verfasst! Leider habe ich die Rechnung bisher ohne diese Rollenden Gewichte gemacht. Was zu dem Umstand führte das wir es zwar bis an diesen Wunderschönen Ort geschafft haben, es allerdings schon kurz nach 17 Uhr war! FU**!!! Und da standen die zwei Helden wieder mit Ihrem Latein ;-) Und genau in diesen Augenblicken weiß ich weshalb ich solche Touren mit Ronny unternehme, er hat einfach eine ebenso große Macke wie ich. Nach einigem Fluchen und folgendem Lachkrampf über unsere missliche Lage, wurde es auch nicht wirklich heller! Mit Stirnlampen bewaffnet führte der Weg über den Bergkamm, Wege die ca. 20 cm. schmaler waren als die Spur unserer Vehikel, abwechselnd links oder rechts ging es steil Bergab.
Wäre eine der Sulkys dort abgegangen, hätte Keiner von uns das Gewicht halten können und hinunter Klettern um Ausrüstung zu retten... An einigen Stellen sicher möglich aber ziemlich Dumm! Adrenalin Pur. Es war MEGA GEIL! Gewähltere Worte wären einfach unpassend! Eine ganz besondere Stelle an der mein Rausch der Endorphine ganz besonders rein hämmerte, ein Felsvorsprung an einem Weg, so breit das ein Rad der Sulky an der Felswand links von mir rollen musste, rechts von mir ging es dann hinab. Eine Schlucht von ca. 30 Metern Höhe! Und mitten drin dieser Vorsprung! Wer schon mal gesehen hat, wie "Kit", das Auto von "Knightrider" auf zwei Rädern fährt, wird sich vorstellen können wie ich diese Passage mit der Sulky bewältigt habe.
Der weitere Weg war relativ unspektakulär, führte über riesige mit scharfem Obsidian splittern gesäumte Felder.
Wir sind aber noch lange nicht unten, um zum nächsten Campground zu gelangen müssen wir wenigstens noch 2 Anstiege und diverse Abstiege meistern, Die Höhenprofile der Karte haben übles erahnen lassen :-) Unsere zweite Nacht war also Wild, hier oben kommt kein Jeep hin, hier können wir bleiben. Eine ebene Stelle zu finden um das Zelt aufzubauen war ein eigenen Bericht wert. Die Nacht war schrecklich, wir sind schon um 7 Uhr aufgebrochen, wussten ja was auf uns wartet. Sehr motivierend! Wie befürchtet waren die Anstiege sehr knackig aber bei weitem nicht so furchtbar wie am Tage davor! Die Abstiege ähnlich ungemütlich, nicht selten mussten wir die Sulkys an 1 Meter hohen Felsen ablassen oder hinaufziehen. Zwischendurch wurden wir mit ebenen Flächen belohnt, häufig mit sehr feinem Sand, wie man es sich in einer Wüste vorstellt. Das Ziehen der Sulkys war auf Sand erheblich erschwert, aber immer noch sehr angenehm, macht man sich Bewusst, wie viel Gewicht man durch die Landschaft befördert.
Bald kam die nächste Hürde, eine Art kleiner Canyon, der sehr schmal war, so Schmal das es einfach nicht möglich war, die Sulky hindurch zu bekommen. der Abstieg hinter diesem Canyon war eine Kletterei über riesige Felsblöcke, keine Chance hier mit Reifen hindurch zu rollen. Die Wahl einer unserer zwei Möglichkeiten war sehr einfach. 1. Gepäck einzeln durch die Spalte und einzeln hinunter Tragen um die Sulky unten wieder aufzubauen 2. Gepäck einzeln durch die Spalte und hinunter werfen um Gehwege zu sparen ;) Wir haben uns für erstere Möglichkeit entschieden! Unten angekommen! Und dann ein letzter sehr heftiger Anstieg, oben angekommen haben wir eine Gruppe aus New York getroffen die uns versichert hat das unsere bisherigen Anstiege noch nichts gewesen seien. Na, die Karte sagt was anderes und immerhin sind die ja auch von der anderen Seite hinauf gekommen. Die würden sich noch wundern :-) Hehe! Es ist mittlerweile 13 Uhr und gegen 15 Uhr würden wir wohl am Campground sein.
Wir entschlossen uns auch hier zu bleiben, obgleich wir auch heute die angepeilten 20 km nicht geschafft haben. Aber das ist nicht schlimm, die nächsten Tage wird es keine fiesen Berge mehr geben, keine Stellen an denen es einfach nicht weiter geht, dazu nimmt ja auch das Filmen eine Menge Zeit in Anspruch. In den nächsten Tagen werden wir Kilometer aufholen. Also gemütlich machen...
Weiterlesen und mehr über TEAM-SURVIVAL erfahren könnt Ihr direkt http://www.team-survival.de/2014-autark-durch-die-wueste-negev.html ->
Beitrag, Text und Fotos von TEAM-SURVIVAL
Kontakt
Team-Survival
Inh.: Ronny Schmidt
Am Reitweg 10
04683 Köhra, DE
Tel: 034292 290492
Survival-Kurse
Überlebenstraining
Combat-Survival
Als einer der bekanntesten Survivaltrainer Deutschlands ist Ronny ein gern gesehener Gast bei verschiedensten Medien. Die Videos auf seinem Youtubekanal haben im Jahr 2015 die Grenze von über 2,75 Millionen Views erreicht und seine Expertenmeinung zum Thema Survival ist regelmäßig bei verschiedensten Fernsehformaten, sowie in Zeitschriften- und Magazinbeiträgen gefragt.
Bekannt unter anderem aus
Pro7, WDR, ZDFneo, BR, MDR
RTL, 3Sat, Sat 1, RTL2, Pro7 Maxx
MDR JUMP, MDR INFO, ZDF
The INDEPENDENT, The Telegraph
DMAX Magazin, TVdirekt, Galileo
SPARTAN.AT, Bergsteiger, Terra X
Israel-Trail Post H1 Headlines
Die autarke Durchquerung der Negev
Array
(
[0] => Der Plan:
)
H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
Array
(
[0] => Team-Survival - Die autarke Durchquerung der Negev Wüste in Israel
)
Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Israel ist eine echte Alternative, sagt Andy Eggert, Vorstand der Allgäuer Israelfreunde und Initiator einer der größten deutschen Israelgruppe auf ...
Wenn eine erfolgreiche Unternehmens-Saniererin aus dem Berufsleben aussteigt und fortan 49.000 Kilometer zu Fuß zurücklegt, ist das für viele einfach ...
Früh aufstehen, lange Märsche, planen und absprechen in der Gruppe, einkaufen, Trailangel anrufen, persönliche Interessen zurückstecken. Ab Arad kann man ...
Buchbesprechung: In Israel sprechen die Steine/ Hanna Klenk Eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land Eine Buchbesprechung von Extremwanderer Christian ...
SEVEN WEEKS: Walking through Israel see original post: http://www.kkl.org.il/eng/about-kkl-jnf/green-israel-news/february-2016/israel-trail-christian/ SEVEN WEEKS: Walking through Israel Monday, February 22, 2016 Alone in ...
Team-Survival - Die autarke Durchquerung der Negev Wüste in Israel Ein Reisebericht von Ronny Schmidt und Daniel Meier auf http://www.team-survival.de/2014-autark-durch-die-wueste-negev.html ...
Eine geführte Wanderreise am Israel-National-Trail ist natürlich keine Alleinwanderung. Dennoch ist sie im Gegensatz zu normale Kulturreisen in Israel eine ...
Team-Survival - Die autarke Durchquerung der Negev Wüste in Israel Ein Reisebericht von Ronny Schmidt und Daniel Meier auf http://www.team-survival.de/2014-autark-durch-die-wueste-negev.html ...
Wir bloggen hier in unserer Freizeit für Dich. Wenn Du darin einen Nutzen siehst, freut sich die Redaktion über einen Kaffee:
Möchtest Du der Redaktion einen Kaffee ausgeben?
Wir schreiben hier in unserer Freizeit und freuen uns über Deine Anerkennung.
Möchtest Du anderen Deine Fotos zeigen? Gute Tipps weitergeben? Oder eigene Berichte schreiben? Dann mach einfach mit auf Facebook oder hier auf Israel-Trail.com!