„Es ist noch dunkel als ich meine Ausrüstung zusammenpacke, den Wassersack auffülle und mich auf den Weg mache. Die meisten schlafen noch, aber mir ist kalt. Ich muss mich unbedingt bewegen und ich liebe es einfach bei Sonnenaufgang unterwegs zu sein.“ In seinem packenden Reisetagebuch berichtet Daniel als erfahrender Thru-Hiker über seinen Israel National Trail beginnend in Eilat. – Teil 1
Israel-National-Trail. Staubtrocken und doch wunderschön. Tagebucheinträge eines Shvil-Israel-Wanderers – Von Eilat nach Mitzpe Ramon
geschrieben von Daniel Schmidt (Rucksacklaeufer)
Rückblende:
Es ist eine dunkle, sternlose Nacht. Sturmböen zerren mit lautem klappern und Getöse an den Wänden des alten Pferdestalls und große Hagelkörner hämmern auf das verrostete Wellblechdach. Es scheint, dass sich die Elemente verschworen haben und nun mit aller Kraft versuchen auch noch diese letzte von Menschenhand geschaffene Zuflucht zum Einsturz zu bringen und unter dem schwarzen Sand der Wüste und dem unablässig fallendem Schnee zu begraben. Die alten Balken knarren und stöhnen, doch sie halten stand.
Ein eisiger Wassertropfen löst sich vom Dach und fällt mir in den Nacken. Ich rücke ein wenig zur Seite und ziehe den warmen, behaglichen Schlafsack noch etwas höher und schließe den Biwaksack so weit es geht.
Im schwachen Schein der Kopflampen und Gaskocher kann ich gerade so die Gesichter der beiden Tschechen sehen, die auf alten Strohsäcken sitzend genauso in ihre dicken Schlafsäcke gehüllt sind wie ich.
Seit Tagen wandere ich nun schon durch die schwarzen Wüsten Islands. Immer Richtung Norden, dem Winter entgegen.
Seit Tagen habe ich keine Menschenseele mehr gesehen und treffe ausgerechnet hier, in einem Stall mitten im Nirgendwo, auf zwei weitere Wanderer, die ebenfalls Zuflucht vor dem Unwetter gesucht haben. Während in den kleinen Campingtöpfen langsam die Abendessen vor sich hinköcheln, tauschen wir Geschichten von früheren Wanderungen und von fremden Ländern und Kulturen aus.
Sie berichten von einer anderen Wüste; von Beduinen und Oasen, schroffen Gipfeln und tiefen Canyons, Sonnenbrand und der ständigen Sorge, ob das Trinkwasser ausreicht. Irgendwo im fernen Israel.
Langsam formt sich in meinen Gedanken eine vage Idee; den Sturm nehme ich kaum noch wahr, so gebannt lausche ich den Erzählungen der beiden.
Ein kräftiger Ruck und ein lautes Quietschen reißen mich aus meinen Erinnerungen; das Flugzeug ist soeben auf dem Flughafen von Tel Aviv gelandet.
Aus den Erzählungen und einer ungefähren Idee ist in den letzten Monaten ein handfester Plan geworden und nun bin ich hier. In Israel.
Die Einreise ist kein Problem, ich schultere meinen Rucksack und besteige nach langem Suchen den Bus nach Eilat, der südlichsten Stadt Israels und dem Startpunkt meiner Wanderung.
(c) Israel National Trail Reisebericht von Daniel Schmidt, Perfekter Schlafplatz in der Wüste
Israel-Trail, Tag 1
07. Februar 2019
Wasser: Aufgefüllt in Eilat – 14 Liter, verbraucht ca. 3,5 Liter
Ich mache einen großen Schritt: „Platsch!“ natürlich lande ich mitten in einer großen Pfütze. Der erste Schritt von über 1 Million weiteren Schritten, die ich in den nächsten Wochen auf dem Israel National Trail laufen werde. Das Wasser spritzt zu allen Seiten und ich kann fühlen wie das kalte Nass in meine Wanderschuhe läuft. Super Auftakt zu einer Wüstenwanderung denke ich, rücke meinen Rucksack zurecht und laufe weiter.
Dabei befinde ich mich gerade in Eilat, der südlichsten Stadt Israels, direkt zwischen Wüste und rotem Meer. Angeblich regnet es hier nur an fünf Tagen im Jahr. Bei meinem Glück habe ich natürlich einen davon gleich am ersten Wandertag. Voller Elan springe ich aus dem Bus und lande in besagter Pfütze. Nur wenige Meter vor der Eilat-Field School dem offiziellen südlichen Startpunkt für einen Thruhike des Israel National Trail.
Zäher, roter Schlamm klebt an meinen Füßen, als ich zum “Südtor“, laufe und mithilfe des zehn Sekunden Selbstauslösers meiner Kamera das obligatorische Starter-Bild schieße: Ein motivierter junger Mann, der mit einem großem Rucksack auf dem Rücken und mit sauberer Funktionskleidung vor einer großen Infotafel steht, die Eilat Mountains und bedrohlich aussehende, dunkle Wolken im Hintergrund. Es ist wahrscheinlich das letzte Mal in den vor mir liegenden Wochen, dass ich das Adjektiv ’sauber‘ in Verbindung mit mir oder meiner Kleidung und Ausrüstung nutzen kann. Von hier führt der Trail die nächsten Stunden, über zumeist steile Pfade, hinauf ins Gebirge. Für die etwa 15 km vom Coral Beach zum Yehoram Night Camp werden in Online Blogs und Wegbeschreibungen zumeist etwa 7 bis 9 Stunden Wanderzeit veranschlagt. Da ich aber keine Lust hatte im Regen zu laufen, habe ich erst gegen Mittag das warme, behagliche Shelter-Hostel in Eilat verlassen und muss nun erkennen, das mir gerade einmal sechs Stunden Tageslicht bleiben um zum Nightcamp zu laufen und mein Lager zu errichten.
Eigentlich war mir die ganze Zeit über bewusst, dass ich etwas Wichtiges übersehen hatte aber da ich die meiste Zeit meines Lebens im schönen Schleswig-Holstein verbracht habe, ist der Begriff “Berg“ für mich nicht wirklich greifbar. Wir habe dort höchstens ein paar Deiche, die sich schnell erklimmen lassen. 15 km als Tagesetappe hatte ich also eher in die Kategorie Spaziergang eingeordnet.
Der Weg belehrte mich jedoch sogleich eines besseren. Entweder windet er sich steil bergauf, teilweise mit eisernen Haltegriffen und Leitern im Fels abgesichert, oder er führt steil bergab und folgt dann dem tief eingeschnittenen Lauf eines Baches oder Wadis.
Das ganze Auf und Ab summiert sich zu knapp 1700 Höhenmetern, die es an diesem ersten Tag zu überwinden gilt. Also doch kein Spaziergang.
Immerhin hat es aufgehört zu regnen. Die Wadis führen zwar noch einiges an Wasser, sind aber passierbar. Überall liegen Müll und entwurzelte Akazienbäume herum. Zeugnisse der großen Flutwelle, die früher am Tag hier durchgerauscht sein muss.
Nach einem letzten, besonders langen Aufstieg bietet sich dem müden Wanderer ein großartiges Panorama: schroffe, gezackte Berggipfel, die sich langsam in der Ferne und dem Dunst verlieren und weit dahinter, am Horizont, glitzert das rote Meer in der Abendsonne.
Nun ist es noch ein kurzer Fußmarsch bis zum Yehoram Night Camp. Geschafft. Im letzten Licht des Tages stelle ich mein Tarp am Fuße eines Akazienbaumes auf und koche mir etwas zu essen. Eine doppelte Portion.
Obwohl ich das Wandern gewohnt bin fühle ich doch die Strapazen des Tages. Alles tut weh. Ohne noch einen Gedanken an Skorpione und anderes Getier zu verschwenden krieche ich in meinen Schlafsack und schlafe auch fast sofort ein.
Hinweis: Bitte plane Deinen Wasservorrat sehr großzügig. Orientiere Dich nicht unbedingt daran, was Hiker je nach Wetter und persönlicher Tagesform tatsächlich gebraucht haben: Es könnte zu wenig für Dich sein! Plane großzügig Reserven ein!
Israel-Trail, Tag 2
08. Februar 2019
Wasser: verbraucht ca. 4 Liter
Kurz vor Sonnenaufgang wache ich auf. Es ist kalt. Ein eisiger Wind weht direkt in den Eingang meines Tarps und sorgt dafür das ich fröstelnd beschließe mir eine heiße Tasse Tee zu kochen. Erst nach einer weiteren Tasse und etwas Porridge zum Frühstück, kann ich keine weiteren Ausflüchte mehr finden und krieche nur widerwillig aus dem warmen Schlafsack. Frierend packe ich meinen Rucksack und mache mich vor der farbenprächtigen Kulisse des Sonnenaufgangs auf den Weg. Das Nightcamp liegt gut 800m “offtrail“ also abseits des INT. Da ich keine Lust habe auf der Straße zu laufen, folge ich einer schwarzen Wegmarkierung, hinein in die Wüste. Vorbei an alten Stellungen und Schützengräben aus der bewegten Vergangenheit dieses Landes. Bald wird es wieder so warm, dass ich mich meiner Kleidungsschichten entledige und nur in T-Shirt und Shorts weiterlaufe. Weit kann es zum nächsten Kreuzungspunkt, an dem der schwarze Weg auf den rot-blau-weiß markierten INT trifft nun nicht mehr sein, denke ich, als unvermittelt der Weg verschwindet und ich mich auf einer Klippe über einem beeindruckenden Canyon wiederfinde. Tatsächlich verläuft der INT am Grunde dieses Canyons, tief unter mir. Vorsichtig bewege ich mich zum Rand der Klippe und spähe hinunter. Steile Klippen und Geröllhalden an beiden Seiten und das silbrig schimmernde Band eines kleinen Baches am Grund. Und ein Stein mit der schwarzen Wegmarkierung direkt unter mir. Langsam taste ich mich hinunter, darauf bedacht auf dem losen Geröll nicht den Halt zu verlieren. In vielen Windungen, über riesige Steinbrocken und über losen Schutt führt mich der schmale, wenig vertrauen erweckende Pfad hinunter zum Wegweiser und zum INT.
Dort im Schatten einiger Akazienbäume, umgeben von grünen Pflanzen mit Blüten in leuchtenden Farben, treffe ich auf eine Gruppe junger Israelis und werde prompt zu einer Tasse Kaffee eingeladen. Zubereitet in einem kleinem Teekessel über dem offenen Feuer, schmeckt das dunkle Gebräu echt gut und so ganz anders als ich es gewohnt bin. Es ist eine lustige Runde und ganz nebenbei erfahre ich, dass so ein langer, heftiger Regenguss wie gestern hier als Segen angesehen wird und damit für diese Truppe den perfekten Grund geliefert hat, heute die Schule zu schwänzen. „Es wäre doch eine Verschwendung, einen solchen Tag nicht in der Natur zu verbringen.“, Alle sind begeistert als ich erzähle, dass ich durchs ganze Land laufen möchte und sie lassen mich nicht weiterziehen, ohne mir vorher noch Kekse und Müsliriegel zu schenken.
Es ist ein schöner Tag. Der Trail führt durch weite Wadis voller blühender Pflanzen und erfüllt mit Blütenduft und dem summen der Bienen. Hin und wieder gibt es einige steile Aufstiege und Kletterpassagen oder es geht durch kleine, ausgewaschene Canyons.
Die Sonne nähert sich bereits dem Horizont und ich beschließe bereits im Shehoret NC mein Lager zu errichten. Schnell ist das leuchtend grüne Tarp wieder als Tipi aufgebaut, Schlafmatte und Schlafsack ausgerollt. Pünktlich zum Einbruch der Nacht kocht mein Abendessen über einem prasselnden Feuer aus Palettenholz. Totholz in der Wüste zu sammeln und zu verbrennen ist wie das Campieren außerhalb der Nightcamps nicht erlaubt.
In der Wüste Negev am Shvil Israel, in der Arava/ Eilat Massiv, Blick zurück nach Eilat. (c) Israel National Trail Reisebericht von Daniel Schmidt
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Israel-Trail, Tag 3
09. Februar 2019
Wasser: verbraucht ca. 4 Liter
Der gestrige Abend war sehr angenehm; zusammen mit anderen INT- Wanderern saß ich noch lange am Feuer und lauschte ihren Erzählungen von fernen Ländern und langen Wanderungen, tauschte mich mit ihnen über Outdoor- Equipment und den vor uns liegenden Weg aus. Anscheinend bin ich der Einzige, der die Wanderung nicht weiter geplant hat. Weder besitze ich den roten Wanderführer noch weiß ich, wo ich als nächstes Nahrungsmittel nachkaufen kann. Frei nach dem Motto: weniger planen, mehr laufen, habe ich Nahrungsmittel für etwa 4 Tage dabei und vertraue zur Navigation auf mein GPS. Der Weg ist zwar markiert, aber nicht immer in den gleichen Farben. Schnell folgt man mal dem falschen Wanderweg, ohne es zu merken.
Kurz nach Sonnenaufgang bin ich wieder unterwegs. Ich habe noch ungefähr 6 Liter Wasser dabei und freue mich riesig über das fehlende Gewicht im Rucksack. Insbesondere da der Weg wieder einmal steil bergauf führt. Der Aufwand hat sich aber gelohnt. Oben erwarten mich sagenhafte Ausblicke über die zerklüftete Landschaft, bis zum Golf von Akkaba. Der Israel National Trail hat so die Eigenheit, dass er die höchsten Punkte in der Landschaft mit den tiefsten Punkten verbindet. Habe ich mich schon gefreut oben angekommen zu sein, so geht es nun über ausgewaschene Felsrinnen und Metallsprossen wieder hinab ins nächste Wadi. An einigen Stellen hat sich Regenwasser gesammelt und die schmalen Rinnen geflutet. Aber schwimmen wollte ich eigentlich nicht. Zum einen ist mein Rucksack nicht Wasserdicht, zum anderen sieht das Wasser mit seiner trüben, grünen Farbe nicht wirklich einladend aus. Und wer weiß, was da alles drin lebt und nur auf ein ahnungsloses Opfer wartet. Entschluss gefasst. Ich will da nicht hinein. Bleibt als einzige Möglichkeit an den Felswänden entlang zu klettern und die nassen Stellen so zu umgehen. Der Rucksack zieht wie Blei an mir. Ich kralle mich in kleinen Spalten und an Felsvorsprüngen fest, hoffend das dort keine Skorpione leben und schiebe mich langsam voran. Sobald ich eine trockene Stelle unter mir finde, werfe ich den Rucksack ab, rutsche an der etwas geneigten Wand herab und springe die letzten 2,5 Meter hinterher. Geschafft. Trocken geblieben. Zufrieden setze ich den Rucksack wieder auf und laufe weiter.
Durch meine Kletterei habe ich einiges an Zeit verloren und die Tage in der Wüste sind leider sehr kurz. Tief in Gedanken versunken trotte ich weiter. Auf einmal höre ich das leise klimpern eines Windspiels und entdecke in der Nähe einen Baum, der mit Zitaten bekannter Dichter und Schriftsteller geschmückt ist. Und es wird noch besser. Unter dem Baum stehen ein kleiner Wassertank, ein verbeulter Teekessel und eine Kiste voller Tee, Kaffee und Keksen. Trailmagic. Ein mehrsprachig beschriftetes Schild fordert den Wanderer auf sich zu bedienen und die Zeit auf dem “Shvil“, wie die Israelis den INT nennen, zu genießen. Die Kiste wird von Trailangels, Leuten die den Wanderern helfen, immer wieder neu gefüllt.
Die meisten Einheimischen denen ich begegne sind total fasziniert von meiner Wanderung und sehr hilfsbereit. So auch in Timna Park. Nach vielen Kilometern durch Wadis, über Berge und Geröllhalden erreiche ich das Timna Park Visitors Center. Ich hatte davon gehört, dass hier ein Campingplatz sei, auf dem INT Wanderer kostenlos übernachten könnten und ehrlich gesagt freute ich mich schon seit Stunden auf eine heiße Dusche. Kurz bevor sie die Tore für den Abend schließen schlappe ich also in verstaubter Kleidung, mit dem großen Rucksack auf dem Rücken zur Anmeldung und frage höflich nach einem kleinen Stellplatz für mein Tarp. Erst blickt mich die Dame hinter der Kasse etwas verständnislos an, erklärt mir dann jedoch, dass es hier keinen Campground gibt, ich aber unbesorgt vor dem Besucherzentrum schlafen könne. Toiletten, Trinkwasser und kostenloses WiFi gäbe es hier ebenfalls. Super. Leider keine Dusche aber trotzdem sehr komfortabel. Den Campingplatz, so erfahre ich später, habe ich wohl zwei Stunden zuvor passiert. Egal, hier ist es auch schön. Mittlerweile ist noch ein Wanderer aus der Ukraine hier eingetroffen, der lustigerweise den gleichen Fehler begangen hat und nun auch hier sein Lager aufschlägt. Und er ist nicht der letzte. Im Laufe des Abends gesellen sich noch ein paar Israelis dazu.
Auf der Terrasse des Besucherzentrums, dort wo sonst Tagestouristen in der Sonne sitzen oder sich auf kurze Wanderungen begeben, liegen nun kreuz und quer Wanderer in ihren Schlafsäcken. Wie große, bunte Raupen. Einige kochen, einige lesen im Schein ihrer Stirnlampen ein Buch und wieder andere schnarchen schon. Der Platz ist windgeschützt und mit Regen ist nicht zu rechnen.
Unterwegs am Israel-Trail von Eilat Richting Mitzpe Ramon. (c) Israel National Trail Reisebericht von Daniel Schmidt
Israel-Trail, Tag 4
10. Februar 2019
Wasser: aufgefüllt in Timna Park ca. 8 Liter, verbraucht ca. 4 Liter
Es ist noch dunkel als ich meine Ausrüstung zusammenpacke, den Wassersack auffülle und mich auf den Weg mache. Die meisten schlafen noch, aber mir ist kalt. Ich muss mich unbedingt bewegen und ich liebe es einfach bei Sonnenaufgang unterwegs zu sein. Mitzuerleben, wie die Welt um mich herum langsam zum Leben erwacht. Als der Himmel beginnt sich rot zu färben setze ich mich auf einen großen Felsen, lasse die Füße baumeln und genieße einen Müsliriegel als Frühstück. Kurz darauf ist es schon wieder so warm, dass ich die Daunenjacke und die Fleecejacke ausziehen kann. Es folgt ein langer, brutaler Aufstieg. Der Schweiß läuft in Strömen und an meinen Füßen bilden sich die ersten Blasen.
Am Ende des Aufstiegs angelangt öffnet sich die Landschaft zu einer weiten Hochebene. Ein kräftiger, kalter Wind bläst mir entgegen. Ich umrunde gerade einen der unzähligen, riesigen Felsbrocken, da steht auf einmal ein Kamel vor mir. Sabbernd, mit weit aufgerissenem Maul. Ich muss gestehen, ich habe noch nie ein Kamel aus nächster Nähe gesehen und mache vor Schreck einen Satz nach hinten. Aber es gibt kein Entkommen. Das Tier macht nun auch noch komische Geräusche und stupst mich mit der Schnauze an. Erst jetzt fällt mir auf, dass es eine bunte Decke trägt und dass seine Beine mit dicken Stricken gefesselt sind.
In der Nähe an einem Wasserloch sitzen mehrere Beduinen, nur wenig älter als ich, und laden mich lachend zu Kaffee und in der Glut gebackenem Fladenbrot ein. Um uns herum knabbern weitere Kamele an dem dornigen Gestrüpp herum.
Ich finde es immer faszinierend einen kleinen Einblick in das Leben und die Sichtweisen anderer Leute, aus anderen Kulturen zu erhalten und freue mich über das Gespräch. Doch lange bleibe ich nicht, ein paar Wegstunden entfernt soll es ein Nightcamp geben, direkt am Fuße einiger außergewöhnlich großer Sanddünen. Ein absolutes Highlight in der sonst sehr steinigen Negev. Wenn ich zügig weiterlaufe müsste ich es auch gerade so zum Sonnenuntergang dorthin schaffen. Als dankbarer Gast möchte ich mich natürlich an die Regeln halten und die besagen ganz klar, dass man in dem “Nature Reserve“ Negev, zu dem fast die gesamte Wüste zählt, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr weiterlaufen darf. Leider darf man außerhalb der Nightcamps auch nicht zelten. Schade, sonst hätte ich natürlich einfach eine lange Pause eingelegt und mich von der Dunkelheit überraschen lassen. So muss ich aber nun zum nächsten Nightcamp hetzen. Meine Neugierde ist dabei leider ein großes Hindernis. Sonnenverbrannt und staubig liegt das Land da. Und doch erstreckten sich hier am Rande des Uvda Basins vor Jahrtausenden Oasen und fruchtbarer Boden. Immer wieder weisen ausgeblichene Schilder auf historische Stätten, Ruinen und Ausgrabungsorte hin. Leider nur auf hebräisch. An den Resten des Leoparden-Tempels und anderen Zeugnissen der Geschichte laufe ich so manchmal wenig beeindruckt vorbei. Erst Wochen später, im Israel-Museum in Jerusalem, erfahre ich, dass dieser Region in der Besiedelungsgeschichte des Landes eine zentrale Rolle zukommt. Vor mehr als 7000 Jahren begannen die Menschen hier zu siedeln, ihre nomadischen Lebensweisen aufgebend, bestellten sie den Boden und züchteten Vieh. Und ganz nebenbei erbauten sie auch den Leoparden-Tempel, an dem ich nun schwitzend und durstig vorbeilaufe, ohne ihn weiter zu beachten. Die Erklärungen kann ich ja eh nicht lesen.
Die Landschaft scheint sich irgendwie nicht mehr zu verändern. Staubig und trocken. Links ein hoher Stacheldrahtzaun, rechts einige kleinere Berge, in ihrer Gleichförmigkeit an überdimensionale Deiche erinnernd. In der Mitte als grauer Streifen der Highway, dem ich eine gefühlte Ewigkeit folge. Nein, eigentlich folge ich dem Israel National Trail, nur folgt der INT zufällig dem Highway. Ein kleiner aber feiner Unterschied, rede ich mir ein. Letztendlich ändert das nichts an der Lage, aber ich bin nun seit Stunden der Sonne ausgesetzt und werde wohl langsam etwas wunderlich.
Mehrmals halten Autos an und Leute steigen aus um mir Wasser anzubieten oder einfach nur um ein wenig mit mir zu plaudern. Denen ist genauso langweilig wie mir. Einige sind auch einfach neugierig, warum ich hier mitten im Nirgendwo ohne erkennbares Ziel durch die Gegend laufe. Entlang der Straße komme ich schnell voran und erreiche bereits kurz vor Sonnenuntergang Holot Kisuy, die großen Sanddünen. Geschafft. Schnell das Camp errichtet und ab in den Schlafsack. Ich bin hundemüde und die Füße tun mir weh. Das Abendessen verschiebe ich auf morgen.
Daniel bei einer Pause in der Wüste Negev. (c) Israel National Trail Reisebericht von Daniel Schmidt
Israel-Trail, Tag 5
11. Februar 2019
Wasser: verbraucht ca. 4 Liter, nachgefüllt in Shittim (6 Liter)
Nahrung: 1Kg Datteln, gekauft in Shizafon
Den heutigen Tag kann ich wohl mit einem Wort beschreiben. Brutal.
Bereits lange vor Sonnenaufgang wache ich auf. Mir ist kalt. Erbärmlich kalt. Die Temperaturen sind diese Nacht auf etwa 0°C gesunken. Mein Rucksack und das Tarp sind mit einer dünnen Schicht aus Eiskristallen bedeckt. Und ich Depp war einfach zu faul mir gestern Abend noch etwas warmes zu kochen. Keine Kalorien, keine Wärme. Ganz einfach. Nun liege ich also frierend im Schlafsack, packe mein Gerümpel zusammen und bereite mein Frühstück vor: 70 Gramm Porridge und eine Tasse Tee. Nebenbei weht ein eisiger Wind in meine Unterkunft und bestäubt alles, auch mein Essen, mit feinem Sand. Endlich steigt die Sonne über den Horizont und es wird merklich wärmer. Ich bin bereit zum Abmarsch und klettere mühsam die Dünen empor. Wenig später stehe ich wieder an der Straße.
Gut 10 km muss ich ihr folgen. Gestern habe ich erfahren, dass es etwas abseits des INT an der Shizafon Junction ein kleines Café gibt, in dem auch Produkte aus dem nahe gelegen Kibbutz verkauft würden. Ich muss dringend meinen Proviant und Wasser auffüllen und nehme einen kleinen Umweg gerne in Kauf. Das Angebot ist überschaubar und teilweise echt teuer, leider habe ich keine Wahl. Ich kaufe 1 kg Datteln und eine Tüte Müsli. Da soll noch mal einer sagen ich ernähre mich nicht gesund. Damit mein Speiseplan etwas abwechslungsreicher wird, habe ich immerhin zwei verschiedene Sorten Datteln gekauft.
Den Rest des Tages laufe ich nun entlang der Straße, zwischen Truppenübungsplätzen hindurch. Das Dröhnen der Panzermotoren erfüllt die Luft und immer wieder lassen Detonationen die Erde erbeben. Es stinkt nach Treibstoff, Abgasen und Kordit. Und die Sonne brennt mal wieder erbarmungslos vom Himmel herab. Meine lächerlich kleine Tube Sonnencreme habe ich mittlerweile aufgebraucht und meine Arme fangen an sich krebsrot zu verfärben. Genau das brauche ich jetzt. Kein Schatten weit und breit, nur die Straße und die wellige Panzerstrecke. Nach zwölf Kilometern, etwa der Hälfte dieser schrecklichen Etappe, laufe ich einen kleinen Umweg nach Shittim. Schatten, Bäume, grüner Rasen, ein paar Sonnenschirme und Hühner, die aufgeregt umherlaufen. Ich lege eine Rast ein, fülle meine Wassersäcke wieder auf und schwatze mit den Leuten hier. Dann bin ich auch schon wieder weg, draußen, auf der staubigen Straße. Meine Füße tun weh, der Rucksack zerrt wieder voll beladen an meinen Schultern und der verschwitzte Hüftgurt scheuert an meiner Hüfte.
Die Sonne steht nur noch knapp über dem Horizont, als ich die Übungsplätze hinter mir lasse. Ich könnte nun zum nächsten Nightcamp laufen und meine Wunden lecken, beschließe aber noch weitere 7 km zum Nahal Paran und dem dortigen Nightcamp zu wandern. Die letzte Etappe, fern der Straße ist wunderschön. Ich laufe über den weichen Boden eines trockenen Flussbettes und bestaune die Pflanzen und bunten Blumen, die überall aus dem trockenen Wüstenboden emporwachsen. Grüne Akazienbäume und Büsche mit Blüten in leuchtenden Farben umgeben mich.
Der Lärm der Straße bleibt hinter mir zurück und wird ersetzt durch des Flüstern eines leichten Windes und das Summen der Bienen. Schmetterlinge in vielen verschiedenen Farben gleiten lautlos durch die Luft.
Nach dem Lärm und den Anstrengungen des Tages wirkt dieser Ort beruhigend, wie Balsam für die Seele. Im letzten Licht des Tages weichen die hohen Felswände des Wadis zurück und geben den Blick frei auf das Nahal Paran.
Ich fühle mich wie erschlagen, bin aber froh diese lange Tagesetappe hinter mir zu haben.
Im Schein des Lagerfeuers esse ich meine Datteln, verarzte meine geschundenen Füße und bringe mein Tagebuch auf den neuesten Stand.
Extrem seltener Anblick für eine Shvilisten: Blühende Wüste Negev nach Regentagen. (c) Israel National Trail Reisebericht von Daniel Schmidt
Textauszug Israel-Trail.com Shvil Israel Tagebucheinträge von Daniel Schmidt, Teil 1
"Es ist noch dunkel als ich meine Ausrüstung zusammenpacke, den Wassersack auffülle und mich auf den Weg mache. Die meisten schlafen noch, aber mir ist kalt. Ich muss mich unbedingt bewegen und ich liebe es einfach bei Sonnenaufgang unterwegs zu sein." In seinem packenden Reisetagebuch berichtet Daniel als erfahrender Thru-Hiker über seinen Israel National Trail beginnend in Eilat. - Teil 1
Israel-National-Trail. Staubtrocken und doch wunderschön. Tagebucheinträge eines Shvil-Israel-Wanderers - Von Eilat nach Mitzpe Ramon
geschrieben von Daniel Schmidt (Rucksacklaeufer)
Rückblende:
Es ist eine dunkle, sternlose Nacht. Sturmböen zerren mit lautem klappern und Getöse an den Wänden des alten Pferdestalls und große Hagelkörner hämmern auf das verrostete Wellblechdach. Es scheint, dass sich die Elemente verschworen haben und nun mit aller Kraft versuchen auch noch diese letzte von Menschenhand geschaffene Zuflucht zum Einsturz zu bringen und unter dem schwarzen Sand der Wüste und dem unablässig fallendem Schnee zu begraben. Die alten Balken knarren und stöhnen, doch sie halten stand.
Ein eisiger Wassertropfen löst sich vom Dach und fällt mir in den Nacken. Ich rücke ein wenig zur Seite und ziehe den warmen, behaglichen Schlafsack noch etwas höher und schließe den Biwaksack so weit es geht.
Im schwachen Schein der Kopflampen und Gaskocher kann ich gerade so die Gesichter der beiden Tschechen sehen, die auf alten Strohsäcken sitzend genauso in ihre dicken Schlafsäcke gehüllt sind wie ich.
Seit Tagen wandere ich nun schon durch die schwarzen Wüsten Islands. Immer Richtung Norden, dem Winter entgegen.
Seit Tagen habe ich keine Menschenseele mehr gesehen und treffe ausgerechnet hier, in einem Stall mitten im Nirgendwo, auf zwei weitere Wanderer, die ebenfalls Zuflucht vor dem Unwetter gesucht haben. Während in den kleinen Campingtöpfen langsam die Abendessen vor sich hinköcheln, tauschen wir Geschichten von früheren Wanderungen und von fremden Ländern und Kulturen aus.
Sie berichten von einer anderen Wüste; von Beduinen und Oasen, schroffen Gipfeln und tiefen Canyons, Sonnenbrand und der ständigen Sorge, ob das Trinkwasser ausreicht. Irgendwo im fernen Israel.
Langsam formt sich in meinen Gedanken eine vage Idee; den Sturm nehme ich kaum noch wahr, so gebannt lausche ich den Erzählungen der beiden.
Ein kräftiger Ruck und ein lautes Quietschen reißen mich aus meinen Erinnerungen; das Flugzeug ist soeben auf dem Flughafen von Tel Aviv gelandet.
Aus den Erzählungen und einer ungefähren Idee ist in den letzten Monaten ein handfester Plan geworden und nun bin ich hier. In Israel.
Die Einreise ist kein Problem, ich schultere meinen Rucksack und besteige nach langem Suchen den Bus nach Eilat, der südlichsten Stadt Israels und dem Startpunkt meiner Wanderung.
Israel-Trail, Tag 1
07. Februar 2019
Wasser: Aufgefüllt in Eilat – 14 Liter, verbraucht ca. 3,5 Liter
Ich mache einen großen Schritt: „Platsch!“ natürlich lande ich mitten in einer großen Pfütze. Der erste Schritt von über 1 Million weiteren Schritten, die ich in den nächsten Wochen auf dem Israel National Trail laufen werde. Das Wasser spritzt zu allen Seiten und ich kann fühlen wie das kalte Nass in meine Wanderschuhe läuft. Super Auftakt zu einer Wüstenwanderung denke ich, rücke meinen Rucksack zurecht und laufe weiter.
Dabei befinde ich mich gerade in Eilat, der südlichsten Stadt Israels, direkt zwischen Wüste und rotem Meer. Angeblich regnet es hier nur an fünf Tagen im Jahr. Bei meinem Glück habe ich natürlich einen davon gleich am ersten Wandertag. Voller Elan springe ich aus dem Bus und lande in besagter Pfütze. Nur wenige Meter vor der Eilat-Field School dem offiziellen südlichen Startpunkt für einen Thruhike des Israel National Trail.
Zäher, roter Schlamm klebt an meinen Füßen, als ich zum ''Südtor'', laufe und mithilfe des zehn Sekunden Selbstauslösers meiner Kamera das obligatorische Starter-Bild schieße: Ein motivierter junger Mann, der mit einem großem Rucksack auf dem Rücken und mit sauberer Funktionskleidung vor einer großen Infotafel steht, die Eilat Mountains und bedrohlich aussehende, dunkle Wolken im Hintergrund. Es ist wahrscheinlich das letzte Mal in den vor mir liegenden Wochen, dass ich das Adjektiv 'sauber' in Verbindung mit mir oder meiner Kleidung und Ausrüstung nutzen kann. Von hier führt der Trail die nächsten Stunden, über zumeist steile Pfade, hinauf ins Gebirge. Für die etwa 15 km vom Coral Beach zum Yehoram Night Camp werden in Online Blogs und Wegbeschreibungen zumeist etwa 7 bis 9 Stunden Wanderzeit veranschlagt. Da ich aber keine Lust hatte im Regen zu laufen, habe ich erst gegen Mittag das warme, behagliche Shelter-Hostel in Eilat verlassen und muss nun erkennen, das mir gerade einmal sechs Stunden Tageslicht bleiben um zum Nightcamp zu laufen und mein Lager zu errichten.
Eigentlich war mir die ganze Zeit über bewusst, dass ich etwas Wichtiges übersehen hatte aber da ich die meiste Zeit meines Lebens im schönen Schleswig-Holstein verbracht habe, ist der Begriff ''Berg'' für mich nicht wirklich greifbar. Wir habe dort höchstens ein paar Deiche, die sich schnell erklimmen lassen. 15 km als Tagesetappe hatte ich also eher in die Kategorie Spaziergang eingeordnet.
Der Weg belehrte mich jedoch sogleich eines besseren. Entweder windet er sich steil bergauf, teilweise mit eisernen Haltegriffen und Leitern im Fels abgesichert, oder er führt steil bergab und folgt dann dem tief eingeschnittenen Lauf eines Baches oder Wadis.
Das ganze Auf und Ab summiert sich zu knapp 1700 Höhenmetern, die es an diesem ersten Tag zu überwinden gilt. Also doch kein Spaziergang.
Immerhin hat es aufgehört zu regnen. Die Wadis führen zwar noch einiges an Wasser, sind aber passierbar. Überall liegen Müll und entwurzelte Akazienbäume herum. Zeugnisse der großen Flutwelle, die früher am Tag hier durchgerauscht sein muss.
Nach einem letzten, besonders langen Aufstieg bietet sich dem müden Wanderer ein großartiges Panorama: schroffe, gezackte Berggipfel, die sich langsam in der Ferne und dem Dunst verlieren und weit dahinter, am Horizont, glitzert das rote Meer in der Abendsonne.
Nun ist es noch ein kurzer Fußmarsch bis zum Yehoram Night Camp. Geschafft. Im letzten Licht des Tages stelle ich mein Tarp am Fuße eines Akazienbaumes auf und koche mir etwas zu essen. Eine doppelte Portion.
Obwohl ich das Wandern gewohnt bin fühle ich doch die Strapazen des Tages. Alles tut weh. Ohne noch einen Gedanken an Skorpione und anderes Getier zu verschwenden krieche ich in meinen Schlafsack und schlafe auch fast sofort ein.
Hinweis: Bitte plane Deinen Wasservorrat sehr großzügig. Orientiere Dich nicht unbedingt daran, was Hiker je nach Wetter und persönlicher Tagesform tatsächlich gebraucht haben: Es könnte zu wenig für Dich sein! Plane großzügig Reserven ein!
Israel-Trail, Tag 2
08. Februar 2019
Wasser: verbraucht ca. 4 Liter
Kurz vor Sonnenaufgang wache ich auf. Es ist kalt. Ein eisiger Wind weht direkt in den Eingang meines Tarps und sorgt dafür das ich fröstelnd beschließe mir eine heiße Tasse Tee zu kochen. Erst nach einer weiteren Tasse und etwas Porridge zum Frühstück, kann ich keine weiteren Ausflüchte mehr finden und krieche nur widerwillig aus dem warmen Schlafsack. Frierend packe ich meinen Rucksack und mache mich vor der farbenprächtigen Kulisse des Sonnenaufgangs auf den Weg. Das Nightcamp liegt gut 800m ''offtrail'' also abseits des INT. Da ich keine Lust habe auf der Straße zu laufen, folge ich einer schwarzen Wegmarkierung, hinein in die Wüste. Vorbei an alten Stellungen und Schützengräben aus der bewegten Vergangenheit dieses Landes. Bald wird es wieder so warm, dass ich mich meiner Kleidungsschichten entledige und nur in T-Shirt und Shorts weiterlaufe. Weit kann es zum nächsten Kreuzungspunkt, an dem der schwarze Weg auf den rot-blau-weiß markierten INT trifft nun nicht mehr sein, denke ich, als unvermittelt der Weg verschwindet und ich mich auf einer Klippe über einem beeindruckenden Canyon wiederfinde. Tatsächlich verläuft der INT am Grunde dieses Canyons, tief unter mir. Vorsichtig bewege ich mich zum Rand der Klippe und spähe hinunter. Steile Klippen und Geröllhalden an beiden Seiten und das silbrig schimmernde Band eines kleinen Baches am Grund. Und ein Stein mit der schwarzen Wegmarkierung direkt unter mir. Langsam taste ich mich hinunter, darauf bedacht auf dem losen Geröll nicht den Halt zu verlieren. In vielen Windungen, über riesige Steinbrocken und über losen Schutt führt mich der schmale, wenig vertrauen erweckende Pfad hinunter zum Wegweiser und zum INT.
Dort im Schatten einiger Akazienbäume, umgeben von grünen Pflanzen mit Blüten in leuchtenden Farben, treffe ich auf eine Gruppe junger Israelis und werde prompt zu einer Tasse Kaffee eingeladen. Zubereitet in einem kleinem Teekessel über dem offenen Feuer, schmeckt das dunkle Gebräu echt gut und so ganz anders als ich es gewohnt bin. Es ist eine lustige Runde und ganz nebenbei erfahre ich, dass so ein langer, heftiger Regenguss wie gestern hier als Segen angesehen wird und damit für diese Truppe den perfekten Grund geliefert hat, heute die Schule zu schwänzen. „Es wäre doch eine Verschwendung, einen solchen Tag nicht in der Natur zu verbringen.“, Alle sind begeistert als ich erzähle, dass ich durchs ganze Land laufen möchte und sie lassen mich nicht weiterziehen, ohne mir vorher noch Kekse und Müsliriegel zu schenken.
Es ist ein schöner Tag. Der Trail führt durch weite Wadis voller blühender Pflanzen und erfüllt mit Blütenduft und dem summen der Bienen. Hin und wieder gibt es einige steile Aufstiege und Kletterpassagen oder es geht durch kleine, ausgewaschene Canyons.
Die Sonne nähert sich bereits dem Horizont und ich beschließe bereits im Shehoret NC mein Lager zu errichten. Schnell ist das leuchtend grüne Tarp wieder als Tipi aufgebaut, Schlafmatte und Schlafsack ausgerollt. Pünktlich zum Einbruch der Nacht kocht mein Abendessen über einem prasselnden Feuer aus Palettenholz. Totholz in der Wüste zu sammeln und zu verbrennen ist wie das Campieren außerhalb der Nightcamps nicht erlaubt.
Israel-Trail, Tag 3
09. Februar 2019
Wasser: verbraucht ca. 4 Liter
Der gestrige Abend war sehr angenehm; zusammen mit anderen INT- Wanderern saß ich noch lange am Feuer und lauschte ihren Erzählungen von fernen Ländern und langen Wanderungen, tauschte mich mit ihnen über Outdoor- Equipment und den vor uns liegenden Weg aus. Anscheinend bin ich der Einzige, der die Wanderung nicht weiter geplant hat. Weder besitze ich den roten Wanderführer noch weiß ich, wo ich als nächstes Nahrungsmittel nachkaufen kann. Frei nach dem Motto: weniger planen, mehr laufen, habe ich Nahrungsmittel für etwa 4 Tage dabei und vertraue zur Navigation auf mein GPS. Der Weg ist zwar markiert, aber nicht immer in den gleichen Farben. Schnell folgt man mal dem falschen Wanderweg, ohne es zu merken.
Kurz nach Sonnenaufgang bin ich wieder unterwegs. Ich habe noch ungefähr 6 Liter Wasser dabei und freue mich riesig über das fehlende Gewicht im Rucksack. Insbesondere da der Weg wieder einmal steil bergauf führt. Der Aufwand hat sich aber gelohnt. Oben erwarten mich sagenhafte Ausblicke über die zerklüftete Landschaft, bis zum Golf von Akkaba. Der Israel National Trail hat so die Eigenheit, dass er die höchsten Punkte in der Landschaft mit den tiefsten Punkten verbindet. Habe ich mich schon gefreut oben angekommen zu sein, so geht es nun über ausgewaschene Felsrinnen und Metallsprossen wieder hinab ins nächste Wadi. An einigen Stellen hat sich Regenwasser gesammelt und die schmalen Rinnen geflutet. Aber schwimmen wollte ich eigentlich nicht. Zum einen ist mein Rucksack nicht Wasserdicht, zum anderen sieht das Wasser mit seiner trüben, grünen Farbe nicht wirklich einladend aus. Und wer weiß, was da alles drin lebt und nur auf ein ahnungsloses Opfer wartet. Entschluss gefasst. Ich will da nicht hinein. Bleibt als einzige Möglichkeit an den Felswänden entlang zu klettern und die nassen Stellen so zu umgehen. Der Rucksack zieht wie Blei an mir. Ich kralle mich in kleinen Spalten und an Felsvorsprüngen fest, hoffend das dort keine Skorpione leben und schiebe mich langsam voran. Sobald ich eine trockene Stelle unter mir finde, werfe ich den Rucksack ab, rutsche an der etwas geneigten Wand herab und springe die letzten 2,5 Meter hinterher. Geschafft. Trocken geblieben. Zufrieden setze ich den Rucksack wieder auf und laufe weiter.
Durch meine Kletterei habe ich einiges an Zeit verloren und die Tage in der Wüste sind leider sehr kurz. Tief in Gedanken versunken trotte ich weiter. Auf einmal höre ich das leise klimpern eines Windspiels und entdecke in der Nähe einen Baum, der mit Zitaten bekannter Dichter und Schriftsteller geschmückt ist. Und es wird noch besser. Unter dem Baum stehen ein kleiner Wassertank, ein verbeulter Teekessel und eine Kiste voller Tee, Kaffee und Keksen. Trailmagic. Ein mehrsprachig beschriftetes Schild fordert den Wanderer auf sich zu bedienen und die Zeit auf dem ''Shvil'', wie die Israelis den INT nennen, zu genießen. Die Kiste wird von Trailangels, Leuten die den Wanderern helfen, immer wieder neu gefüllt.
Die meisten Einheimischen denen ich begegne sind total fasziniert von meiner Wanderung und sehr hilfsbereit. So auch in Timna Park. Nach vielen Kilometern durch Wadis, über Berge und Geröllhalden erreiche ich das Timna Park Visitors Center. Ich hatte davon gehört, dass hier ein Campingplatz sei, auf dem INT Wanderer kostenlos übernachten könnten und ehrlich gesagt freute ich mich schon seit Stunden auf eine heiße Dusche. Kurz bevor sie die Tore für den Abend schließen schlappe ich also in verstaubter Kleidung, mit dem großen Rucksack auf dem Rücken zur Anmeldung und frage höflich nach einem kleinen Stellplatz für mein Tarp. Erst blickt mich die Dame hinter der Kasse etwas verständnislos an, erklärt mir dann jedoch, dass es hier keinen Campground gibt, ich aber unbesorgt vor dem Besucherzentrum schlafen könne. Toiletten, Trinkwasser und kostenloses WiFi gäbe es hier ebenfalls. Super. Leider keine Dusche aber trotzdem sehr komfortabel. Den Campingplatz, so erfahre ich später, habe ich wohl zwei Stunden zuvor passiert. Egal, hier ist es auch schön. Mittlerweile ist noch ein Wanderer aus der Ukraine hier eingetroffen, der lustigerweise den gleichen Fehler begangen hat und nun auch hier sein Lager aufschlägt. Und er ist nicht der letzte. Im Laufe des Abends gesellen sich noch ein paar Israelis dazu.
Auf der Terrasse des Besucherzentrums, dort wo sonst Tagestouristen in der Sonne sitzen oder sich auf kurze Wanderungen begeben, liegen nun kreuz und quer Wanderer in ihren Schlafsäcken. Wie große, bunte Raupen. Einige kochen, einige lesen im Schein ihrer Stirnlampen ein Buch und wieder andere schnarchen schon. Der Platz ist windgeschützt und mit Regen ist nicht zu rechnen.
Israel-Trail, Tag 4
10. Februar 2019
Wasser: aufgefüllt in Timna Park ca. 8 Liter, verbraucht ca. 4 Liter
Es ist noch dunkel als ich meine Ausrüstung zusammenpacke, den Wassersack auffülle und mich auf den Weg mache. Die meisten schlafen noch, aber mir ist kalt. Ich muss mich unbedingt bewegen und ich liebe es einfach bei Sonnenaufgang unterwegs zu sein. Mitzuerleben, wie die Welt um mich herum langsam zum Leben erwacht. Als der Himmel beginnt sich rot zu färben setze ich mich auf einen großen Felsen, lasse die Füße baumeln und genieße einen Müsliriegel als Frühstück. Kurz darauf ist es schon wieder so warm, dass ich die Daunenjacke und die Fleecejacke ausziehen kann. Es folgt ein langer, brutaler Aufstieg. Der Schweiß läuft in Strömen und an meinen Füßen bilden sich die ersten Blasen.
Am Ende des Aufstiegs angelangt öffnet sich die Landschaft zu einer weiten Hochebene. Ein kräftiger, kalter Wind bläst mir entgegen. Ich umrunde gerade einen der unzähligen, riesigen Felsbrocken, da steht auf einmal ein Kamel vor mir. Sabbernd, mit weit aufgerissenem Maul. Ich muss gestehen, ich habe noch nie ein Kamel aus nächster Nähe gesehen und mache vor Schreck einen Satz nach hinten. Aber es gibt kein Entkommen. Das Tier macht nun auch noch komische Geräusche und stupst mich mit der Schnauze an. Erst jetzt fällt mir auf, dass es eine bunte Decke trägt und dass seine Beine mit dicken Stricken gefesselt sind.
In der Nähe an einem Wasserloch sitzen mehrere Beduinen, nur wenig älter als ich, und laden mich lachend zu Kaffee und in der Glut gebackenem Fladenbrot ein. Um uns herum knabbern weitere Kamele an dem dornigen Gestrüpp herum.
Ich finde es immer faszinierend einen kleinen Einblick in das Leben und die Sichtweisen anderer Leute, aus anderen Kulturen zu erhalten und freue mich über das Gespräch. Doch lange bleibe ich nicht, ein paar Wegstunden entfernt soll es ein Nightcamp geben, direkt am Fuße einiger außergewöhnlich großer Sanddünen. Ein absolutes Highlight in der sonst sehr steinigen Negev. Wenn ich zügig weiterlaufe müsste ich es auch gerade so zum Sonnenuntergang dorthin schaffen. Als dankbarer Gast möchte ich mich natürlich an die Regeln halten und die besagen ganz klar, dass man in dem ''Nature Reserve'' Negev, zu dem fast die gesamte Wüste zählt, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr weiterlaufen darf. Leider darf man außerhalb der Nightcamps auch nicht zelten. Schade, sonst hätte ich natürlich einfach eine lange Pause eingelegt und mich von der Dunkelheit überraschen lassen. So muss ich aber nun zum nächsten Nightcamp hetzen. Meine Neugierde ist dabei leider ein großes Hindernis. Sonnenverbrannt und staubig liegt das Land da. Und doch erstreckten sich hier am Rande des Uvda Basins vor Jahrtausenden Oasen und fruchtbarer Boden. Immer wieder weisen ausgeblichene Schilder auf historische Stätten, Ruinen und Ausgrabungsorte hin. Leider nur auf hebräisch. An den Resten des Leoparden-Tempels und anderen Zeugnissen der Geschichte laufe ich so manchmal wenig beeindruckt vorbei. Erst Wochen später, im Israel-Museum in Jerusalem, erfahre ich, dass dieser Region in der Besiedelungsgeschichte des Landes eine zentrale Rolle zukommt. Vor mehr als 7000 Jahren begannen die Menschen hier zu siedeln, ihre nomadischen Lebensweisen aufgebend, bestellten sie den Boden und züchteten Vieh. Und ganz nebenbei erbauten sie auch den Leoparden-Tempel, an dem ich nun schwitzend und durstig vorbeilaufe, ohne ihn weiter zu beachten. Die Erklärungen kann ich ja eh nicht lesen.
Die Landschaft scheint sich irgendwie nicht mehr zu verändern. Staubig und trocken. Links ein hoher Stacheldrahtzaun, rechts einige kleinere Berge, in ihrer Gleichförmigkeit an überdimensionale Deiche erinnernd. In der Mitte als grauer Streifen der Highway, dem ich eine gefühlte Ewigkeit folge. Nein, eigentlich folge ich dem Israel National Trail, nur folgt der INT zufällig dem Highway. Ein kleiner aber feiner Unterschied, rede ich mir ein. Letztendlich ändert das nichts an der Lage, aber ich bin nun seit Stunden der Sonne ausgesetzt und werde wohl langsam etwas wunderlich.
Mehrmals halten Autos an und Leute steigen aus um mir Wasser anzubieten oder einfach nur um ein wenig mit mir zu plaudern. Denen ist genauso langweilig wie mir. Einige sind auch einfach neugierig, warum ich hier mitten im Nirgendwo ohne erkennbares Ziel durch die Gegend laufe. Entlang der Straße komme ich schnell voran und erreiche bereits kurz vor Sonnenuntergang Holot Kisuy, die großen Sanddünen. Geschafft. Schnell das Camp errichtet und ab in den Schlafsack. Ich bin hundemüde und die Füße tun mir weh. Das Abendessen verschiebe ich auf morgen.
Israel-Trail, Tag 5
11. Februar 2019
Wasser: verbraucht ca. 4 Liter, nachgefüllt in Shittim (6 Liter)
Nahrung: 1Kg Datteln, gekauft in Shizafon
Den heutigen Tag kann ich wohl mit einem Wort beschreiben. Brutal.
Bereits lange vor Sonnenaufgang wache ich auf. Mir ist kalt. Erbärmlich kalt. Die Temperaturen sind diese Nacht auf etwa 0°C gesunken. Mein Rucksack und das Tarp sind mit einer dünnen Schicht aus Eiskristallen bedeckt. Und ich Depp war einfach zu faul mir gestern Abend noch etwas warmes zu kochen. Keine Kalorien, keine Wärme. Ganz einfach. Nun liege ich also frierend im Schlafsack, packe mein Gerümpel zusammen und bereite mein Frühstück vor: 70 Gramm Porridge und eine Tasse Tee. Nebenbei weht ein eisiger Wind in meine Unterkunft und bestäubt alles, auch mein Essen, mit feinem Sand. Endlich steigt die Sonne über den Horizont und es wird merklich wärmer. Ich bin bereit zum Abmarsch und klettere mühsam die Dünen empor. Wenig später stehe ich wieder an der Straße.
Gut 10 km muss ich ihr folgen. Gestern habe ich erfahren, dass es etwas abseits des INT an der Shizafon Junction ein kleines Café gibt, in dem auch Produkte aus dem nahe gelegen Kibbutz verkauft würden. Ich muss dringend meinen Proviant und Wasser auffüllen und nehme einen kleinen Umweg gerne in Kauf. Das Angebot ist überschaubar und teilweise echt teuer, leider habe ich keine Wahl. Ich kaufe 1 kg Datteln und eine Tüte Müsli. Da soll noch mal einer sagen ich ernähre mich nicht gesund. Damit mein Speiseplan etwas abwechslungsreicher wird, habe ich immerhin zwei verschiedene Sorten Datteln gekauft.
Den Rest des Tages laufe ich nun entlang der Straße, zwischen Truppenübungsplätzen hindurch. Das Dröhnen der Panzermotoren erfüllt die Luft und immer wieder lassen Detonationen die Erde erbeben. Es stinkt nach Treibstoff, Abgasen und Kordit. Und die Sonne brennt mal wieder erbarmungslos vom Himmel herab. Meine lächerlich kleine Tube Sonnencreme habe ich mittlerweile aufgebraucht und meine Arme fangen an sich krebsrot zu verfärben. Genau das brauche ich jetzt. Kein Schatten weit und breit, nur die Straße und die wellige Panzerstrecke. Nach zwölf Kilometern, etwa der Hälfte dieser schrecklichen Etappe, laufe ich einen kleinen Umweg nach Shittim. Schatten, Bäume, grüner Rasen, ein paar Sonnenschirme und Hühner, die aufgeregt umherlaufen. Ich lege eine Rast ein, fülle meine Wassersäcke wieder auf und schwatze mit den Leuten hier. Dann bin ich auch schon wieder weg, draußen, auf der staubigen Straße. Meine Füße tun weh, der Rucksack zerrt wieder voll beladen an meinen Schultern und der verschwitzte Hüftgurt scheuert an meiner Hüfte.
Die Sonne steht nur noch knapp über dem Horizont, als ich die Übungsplätze hinter mir lasse. Ich könnte nun zum nächsten Nightcamp laufen und meine Wunden lecken, beschließe aber noch weitere 7 km zum Nahal Paran und dem dortigen Nightcamp zu wandern. Die letzte Etappe, fern der Straße ist wunderschön. Ich laufe über den weichen Boden eines trockenen Flussbettes und bestaune die Pflanzen und bunten Blumen, die überall aus dem trockenen Wüstenboden emporwachsen. Grüne Akazienbäume und Büsche mit Blüten in leuchtenden Farben umgeben mich.
Der Lärm der Straße bleibt hinter mir zurück und wird ersetzt durch des Flüstern eines leichten Windes und das Summen der Bienen. Schmetterlinge in vielen verschiedenen Farben gleiten lautlos durch die Luft.
Nach dem Lärm und den Anstrengungen des Tages wirkt dieser Ort beruhigend, wie Balsam für die Seele. Im letzten Licht des Tages weichen die hohen Felswände des Wadis zurück und geben den Blick frei auf das Nahal Paran.
Ich fühle mich wie erschlagen, bin aber froh diese lange Tagesetappe hinter mir zu haben.
Im Schein des Lagerfeuers esse ich meine Datteln, verarzte meine geschundenen Füße und bringe mein Tagebuch auf den neuesten Stand.
Text und Fotos (c) Daniel Schmidt
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Shvil Israel Tagebucheinträge von Daniel Schmidt, Teil 1 und Teil 2
Israel-Trail Post H1 Headlines
Shvil Israel Tagebucheinträge von Daniel Schmidt, Teil 1
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Eine geführte Wanderreise am Israel-National-Trail ist natürlich keine Alleinwanderung. Dennoch ist sie im Gegensatz zu normale Kulturreisen in Israel eine ...
Team-Survival - Die autarke Durchquerung der Negev Wüste in Israel Ein Reisebericht von Ronny Schmidt und Daniel Meier auf http://www.team-survival.de/2014-autark-durch-die-wueste-negev.html ...
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