Interview mit der Autorin des Buches „In Israel sprechen die Steine“, Hanna Klenk
In Israel sprechen die Steine/ Hanna Klenk
INT: Frau Klenk, Sie haben in Ihrem Buch die Steine sprechen lassen. Das hat mich als Wanderer total bewegt. Darf ich die „Du-Form“ verwenden, so wie das unter Pilgern gerne gemacht wird?
Gerne, auf Grabung sind wir auch eine große Familie, die sich sehr nahe kommt und beim wandern lernt man sich kennen.
INT: Man spürt in Deinem Buch, dass Steine für Dich leben. Haben Steine etwas Göttliches für Dich?
Nein, Steine sind Steine. Sie erzählen aber Geschichten und in diesen Spuren erkenne ich das Handeln Gottes.
INT: Steine sind stumm. Du lässt sie in Deinem Buch für uns sprechen. Was würde ein kleiner Steinen einem einsamen Pilger am Israel National Trail wohl erzählen, wenn er nur könnte?
Er würde sagen: Schau genau hin, denke nach, frage, sei neugierig.
INT: Ich habe noch nie erlebt, dass jemand aus Archäologie, Geologie, Geschichte mit so vielen Emotionen einen Bogen zum Glauben und dem Hier und Jetzt spannt. Welche Rolle spielen „Zeit und Glauben“ für Dich im Leben?
Ich lebe im Hier und Jetzt. Diese Gegenwart beruht aber auf der Vergangenheit und durch den Glauben sehe ich die Zukunft.
INT: Würdest Du einen Pilger, der an einem „Heiligtum“ total unwissend vorbei läuft eher belächeln oder belehren?
Weder noch, auch gibt es für mich hier auf Erden kein „Heiligtum“. Der Heilige ist kein materieller Ort sondern eine Person mit der ich in Kontakt bin. Gerne würde ich durch mein Buch dazu verhelfen, dass Pilger dies auch erleben. Wichtig ist nicht, von Punkt A nach B zu gelangen oder Wissen über Objekte am Weg zu erwerben sondern den kennen und lieben zu lernen, der hinter und über allem steht.
INT: Auf einem Foto sieht man Dich mit Deinem Sohn an einem rekonstruierten Blasebalg für einen Schmelzofen. Es geht um Bronze und Kupfer, welches in Timna gewonnen wurde. Kann man heute noch fühlen, was damals war?
Fühlen ohne Wissen ist flüchtig. Verbindet sich beides, bleiben Erfahrungen und nicht nur Erinnerungen, Fotos oder Souvenirs.
INT: Dein Buch reißt mich mit in eine andere, eine faszinierende Welt. Doch in der richtigen Welt haben manche wohl Angst, nach Israel zu reisen ….
Ich wurde schon in Zürich, in Rom und in Sardes bestohlen und das war natürlich nicht angenehm. In Jerusalem traf mich durch die Windschutzscheibe des Autos ein Stein an der Schläfe. Die Stunden im arabischen Spital auf dem Ölberg waren nicht weniger angenehm. Ich bin aber dankbar für diese Erfahrungen, denn sie lehren mich viel. Ob ich hier in der „sicheren“ Schweiz bei einem Autounfall ums Leben komme oder anderswie, anderswo – mein Leben ist in Gottes Händen.
Ein Blick auf Cäsarea, (C) Hanna Klenk, In Israel sprechen die Steine
INT: Du schreibst über „Die Fenster des Himmels“ und Du schreibst über den Berg Tabor. Als Pilger bekomme ich da Gänsehaut. Ich sehe Dich plötzlich auch als Pilgerin …
Natürlich bin ich in Israel und auch sonst auf meinen Reisen unterwegs als Fremdling und Pilger (1. Petrusbrief 2,11), deshalb ja auch der Untertitel des Buches. Es soll weder Reiseführer noch Tagebuch sein, sondern zum Nachdenken über Gott anregen.
INT: Manchmal haben die Steine auf meiner Reise ganz und gar nicht gesprochen. Sie waren erbarmungslos, haben sich wie eine Wand vor mir aufgetürmt und mir nichts geschenkt. Muss man erst dazu bereit sein, dass Steine mit einem sprechen?
Das Angebot, dass Steine auf deinem Weg zu dir sprechen, ist immer da. Es ist deine Sache, ob du dich darauf einlässt. Beschäftigen dich Blasen an deinen Füßen, Hunger, Durst oder Erschöpfung, dann sind allerdings diese Dinge wichtiger und das ist auch richtig so.
INT: Deine Steine erzählen viel über die Vergangenheit. Erzählen Sie uns auch etwas über die Gegenwart? Geben Sie uns Hoffnung?
Die Ruinen oder alte Keramikscherben haben immer mit der Gegenwart zu tun. Wir Menschen, die sie anschauen oder ausgraben, leben jetzt. Hoffnung geben können sie allerdings nicht, das ist nur im Glauben möglich.
Das Glacis der Befestigung aus der Kreuzfahrerzeit, (C) Hanna Klenk, In Israel sprechen die Steine
INT: Muss man wie Du studieren, um Steine zu verstehen?
Schon vor meinem Studium war ich viel auf Reisen. Da stand ich z.B. im Ischtar-Tor in Babylon und habe nicht viel verstanden. Meine Neugier hat mich angetrieben, den Dingen nachzugehen, Hintergründe zu erforschen, Meinungen zu erfahren. So öffnen sich Horizonte und diese Erfahrung wünsche ich jedem Pilger. Dazu muss man aber nicht an einer Universität studieren. Bücher und vor allem die Bibel zu lesen führt auch zum Verständnis.
INT: Mitten in der Wüste Negev taten sich die Steine auf, und Wasser trat aus ihnen heraus. Das habe ich in Ein Akev erlebt. Würdest Du als Archäologin an einem solchen Ort mit mir innehalten?
Wasser ist lebenswichtig. Ich würde auf jeden Fall davon trinken wollen.
INT: Es gibt auch „neuzeitliche“ und von Menschenhand geschaffene Steine. Zum Bespiel Steinquader aus Beton, die mir am Israel Trail eine militärische Sperrzone angekündigt haben. In Tausend Jahren werden Archäologen über diesen Stein sagen, dass …
… Menschen Grenzen setzen zwischen Menschen, Vorurteile pflegen, Krieg führen, töten.
INT: Einmal auf meiner langen Reise – das war der intimste Moment in meinem ganzen Leben – habe ich einen kleinen Stein mit den Namen meiner Kinder und meiner Frau auf den Steinmann am Mount Karbolet gelegt. Darf man Steinen seine Wünsche anvertrauen, ohne als komplett verrückt zu gelten?
Ich werde mich hüten, dir zu sagen, was du darfst oder nicht!
INT: Was nur wenige über die Autorin wissen, ist …
… dass ich in einer christlichen Brass Band die Tuba blase.
INT: Zum Schluss noch ein Satz zum vervollständigen. Wer sich eines Tage selbst auf die Reise in das Heilige Land aufmacht, dem wünsche ich …
… Gottesbegegnungen.
Die sogenannten Säulen Salomons, (C) Hanna Klenk, In Israel sprechen die Steine
In Israel sprechen die Steine/ Hanna Klenk
Leseprobe:
Timna: Kupfer, Bronze und die Frage: Was siehst du?
Das Tal von Timna steht für den Kupferabbau nördlich des Golfs von Eilat. Hier begegnen wir ganz buchstäblich „harten Fakten“, nämlich Metall. Aber auch bei solchen Fakten kommt es darauf an, was man in ihnen sieht und wie man sie deutet.
Die Höhenzüge von Timna bergen Kupfererz mit bis zu 20 Prozent Schwermetallgehalt. Vom Chalkolithikum* bis heute wird hier das Metall abgebaut und verhüttet. Die 1955 eröffnete Mine trägt den historischen Namen Timna, der von einem Stammesführer der Edomiter hergeleitet werden kann. 1861 erforschte John Petherick erstmals die alten Arbeiterlager. Nelson Glueck sah achtzig Jahre später in ihnen die „Minen Salomos“.
Systematische Untersuchungen setzten durch die Araba-Expedition 1959 ein. Am Fuß der Hügelkette wurden zahlreiche antike Kupferminen entdeckt. Die Datierung erweist sich als schwierig. Brennöfen, Schlacke-Depots und Schächte sind aufgrund von Werkzeugen und Keramikscherben* der damaligen Bewohner der Lager zu bestimmen.
Minen und Tempel
Aus dem 12. Jahrhundert v.Chr. wurden ein kleines Heiligtum und ein Höhenkultplatz gefunden. Der als „Hathor-Tempel“ bezeichnete Bereich liegt in der Nähe der „Säulen Salomos“ – eindrucksvollen Felsformationen, die vor allem durch heftige Winde geformt wurden. 1969 wurde die Kapelle freigelegt. Die ägyptische Göttin Hathor fungierte u.a. als Beschützerin der Bergleute. Vier Benutzungsschichten wurden unterschieden.
Flintwerkzeuge und eine besondere Keramik, Gruben und Feuerstellen deuten auf das Chalkolithikum*. Das Heiligtum aus Schicht* III wurde von einem 8,5 × 6,3 Meter großen Hof umschlossen. Der Hauptraum aus weißem Sandstein enthielt eine mannshohe Nische, in der wahrscheinlich ein Kultbild der kuhköpfigen ägyptischen Göttin stand. Nach der Zerstörung entstand eine Kapelle auf den Überresten. Stelen* und ornamentierte Türstürze mit Hathorköpfen wurden wieder eingebaut, der Hof erweitert. Diese Kultstätte hatte neben dem ägyptischen auch ein semitisches Gepräge.
Eine Steinbank nahm Weihegaben auf, eine Reihe aufrecht stehender Steine (Masseben wie in Arad, Geser und anderen Orten; siehe die Kapitel 22 und 32) lief entlang der südlichen Hofmauer. Zahlreiche Gaben wie Keramik*, Perlen und Metallgegenstände kamen in der unmittelbaren Umgebung zutage. Anscheinend war der ganze Kultplatz von einer großen Zeltplane überdeckt, deren Reste entlang der Seitenwände feststellbar waren.
Die Funde gliedern sich in zwei Gruppen: Gegenstände ägyptischer Herkunft mit Hieroglypheninschriften und Königs-Kartuschen* aus der 19. und 20. Dynastie (Sethos I. bis Ramses V.) sowie vor Ort gefertigte Objekte, darunter die sogenannte „Negev-Keramik“, viele kupferne Opfergaben und zahlreiche Schmuckstücke. Aus der letzten Phase des Tempels stammt eine kupferne Schlange vom Hauptschrein.
Römische Soldaten sammelten wahrscheinlich im 2. Jahrhundert n.Chr. herumliegende Kupferstücke auf den Schlackenhügeln, schmolzen sie in kleinen Tiegeln und gossen sie zu Barren. …
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—
Gehen Sie mit Hanna Klenk auf eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land. Die Autorin hat selbst an zahlreichen Ausgrabungen teilgenommen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse in den beliebten Artikeln der Zeitschrift “Faszination Bibel” geschildert.
In diesem Buch präsentiert sie noch viele weitere Kapitel, in denen sie biblische Orte des Alten und Neuen Testamentes aufsucht, um dort die archäologischen Funde mit einer biblisch-geistlichen Betrachtung zu verknüpfen. Diese interessante Verbindung wird durch zahlreiche Farbfotos noch eindrücklicher, und die Erkenntnisse sind zudem hervorragend verwendbar für Andachten und Themenabende.
Hanna Klenk In Israel sprechen die Steine
Eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land
Textauszug Israel-Trail.com In Israel sprechen die Steine -2-
Interview mit der Autorin des Buches „In Israel sprechen die Steine“, Hanna Klenk
INT: Frau Klenk, Sie haben in Ihrem Buch die Steine sprechen lassen. Das hat mich als Wanderer total bewegt. Darf ich die „Du-Form“ verwenden, so wie das unter Pilgern gerne gemacht wird?
Gerne, auf Grabung sind wir auch eine große Familie, die sich sehr nahe kommt und beim wandern lernt man sich kennen.
INT: Man spürt in Deinem Buch, dass Steine für Dich leben. Haben Steine etwas Göttliches für Dich?
Nein, Steine sind Steine. Sie erzählen aber Geschichten und in diesen Spuren erkenne ich das Handeln Gottes.
INT: Steine sind stumm. Du lässt sie in Deinem Buch für uns sprechen. Was würde ein kleiner Steinen einem einsamen Pilger am Israel National Trail wohl erzählen, wenn er nur könnte?
Er würde sagen: Schau genau hin, denke nach, frage, sei neugierig.
INT: Ich habe noch nie erlebt, dass jemand aus Archäologie, Geologie, Geschichte mit so vielen Emotionen einen Bogen zum Glauben und dem Hier und Jetzt spannt. Welche Rolle spielen „Zeit und Glauben“ für Dich im Leben?
Ich lebe im Hier und Jetzt. Diese Gegenwart beruht aber auf der Vergangenheit und durch den Glauben sehe ich die Zukunft.
INT: Würdest Du einen Pilger, der an einem „Heiligtum“ total unwissend vorbei läuft eher belächeln oder belehren?
Weder noch, auch gibt es für mich hier auf Erden kein „Heiligtum“. Der Heilige ist kein materieller Ort sondern eine Person mit der ich in Kontakt bin. Gerne würde ich durch mein Buch dazu verhelfen, dass Pilger dies auch erleben. Wichtig ist nicht, von Punkt A nach B zu gelangen oder Wissen über Objekte am Weg zu erwerben sondern den kennen und lieben zu lernen, der hinter und über allem steht.
INT: Auf einem Foto sieht man Dich mit Deinem Sohn an einem rekonstruierten Blasebalg für einen Schmelzofen. Es geht um Bronze und Kupfer, welches in Timna gewonnen wurde. Kann man heute noch fühlen, was damals war?
Fühlen ohne Wissen ist flüchtig. Verbindet sich beides, bleiben Erfahrungen und nicht nur Erinnerungen, Fotos oder Souvenirs.
INT: Dein Buch reißt mich mit in eine andere, eine faszinierende Welt. Doch in der richtigen Welt haben manche wohl Angst, nach Israel zu reisen ….
Ich wurde schon in Zürich, in Rom und in Sardes bestohlen und das war natürlich nicht angenehm. In Jerusalem traf mich durch die Windschutzscheibe des Autos ein Stein an der Schläfe. Die Stunden im arabischen Spital auf dem Ölberg waren nicht weniger angenehm. Ich bin aber dankbar für diese Erfahrungen, denn sie lehren mich viel. Ob ich hier in der „sicheren“ Schweiz bei einem Autounfall ums Leben komme oder anderswie, anderswo – mein Leben ist in Gottes Händen.
INT: Du schreibst über „Die Fenster des Himmels“ und Du schreibst über den Berg Tabor. Als Pilger bekomme ich da Gänsehaut. Ich sehe Dich plötzlich auch als Pilgerin …
Natürlich bin ich in Israel und auch sonst auf meinen Reisen unterwegs als Fremdling und Pilger (1. Petrusbrief 2,11), deshalb ja auch der Untertitel des Buches. Es soll weder Reiseführer noch Tagebuch sein, sondern zum Nachdenken über Gott anregen.
INT: Manchmal haben die Steine auf meiner Reise ganz und gar nicht gesprochen. Sie waren erbarmungslos, haben sich wie eine Wand vor mir aufgetürmt und mir nichts geschenkt. Muss man erst dazu bereit sein, dass Steine mit einem sprechen?
Das Angebot, dass Steine auf deinem Weg zu dir sprechen, ist immer da. Es ist deine Sache, ob du dich darauf einlässt. Beschäftigen dich Blasen an deinen Füßen, Hunger, Durst oder Erschöpfung, dann sind allerdings diese Dinge wichtiger und das ist auch richtig so.
INT: Deine Steine erzählen viel über die Vergangenheit. Erzählen Sie uns auch etwas über die Gegenwart? Geben Sie uns Hoffnung?
Die Ruinen oder alte Keramikscherben haben immer mit der Gegenwart zu tun. Wir Menschen, die sie anschauen oder ausgraben, leben jetzt. Hoffnung geben können sie allerdings nicht, das ist nur im Glauben möglich.
INT: Muss man wie Du studieren, um Steine zu verstehen?
Schon vor meinem Studium war ich viel auf Reisen. Da stand ich z.B. im Ischtar-Tor in Babylon und habe nicht viel verstanden. Meine Neugier hat mich angetrieben, den Dingen nachzugehen, Hintergründe zu erforschen, Meinungen zu erfahren. So öffnen sich Horizonte und diese Erfahrung wünsche ich jedem Pilger. Dazu muss man aber nicht an einer Universität studieren. Bücher und vor allem die Bibel zu lesen führt auch zum Verständnis.
INT: Mitten in der Wüste Negev taten sich die Steine auf, und Wasser trat aus ihnen heraus. Das habe ich in Ein Akev erlebt. Würdest Du als Archäologin an einem solchen Ort mit mir innehalten?
Wasser ist lebenswichtig. Ich würde auf jeden Fall davon trinken wollen.
INT: Es gibt auch „neuzeitliche“ und von Menschenhand geschaffene Steine. Zum Bespiel Steinquader aus Beton, die mir am Israel Trail eine militärische Sperrzone angekündigt haben. In Tausend Jahren werden Archäologen über diesen Stein sagen, dass ...
... Menschen Grenzen setzen zwischen Menschen, Vorurteile pflegen, Krieg führen, töten.
INT: Einmal auf meiner langen Reise – das war der intimste Moment in meinem ganzen Leben – habe ich einen kleinen Stein mit den Namen meiner Kinder und meiner Frau auf den Steinmann am Mount Karbolet gelegt. Darf man Steinen seine Wünsche anvertrauen, ohne als komplett verrückt zu gelten?
Ich werde mich hüten, dir zu sagen, was du darfst oder nicht!
INT: Was nur wenige über die Autorin wissen, ist …
... dass ich in einer christlichen Brass Band die Tuba blase.
INT: Zum Schluss noch ein Satz zum vervollständigen. Wer sich eines Tage selbst auf die Reise in das Heilige Land aufmacht, dem wünsche ich …
... Gottesbegegnungen.
Leseprobe:
Timna: Kupfer, Bronze und die Frage: Was siehst du?
Das Tal von Timna steht für den Kupferabbau nördlich des Golfs von Eilat. Hier begegnen wir ganz buchstäblich „harten Fakten“, nämlich Metall. Aber auch bei solchen Fakten kommt es darauf an, was man in ihnen sieht und wie man sie deutet.
Die Höhenzüge von Timna bergen Kupfererz mit bis zu 20 Prozent Schwermetallgehalt. Vom Chalkolithikum* bis heute wird hier das Metall abgebaut und verhüttet. Die 1955 eröffnete Mine trägt den historischen Namen Timna, der von einem Stammesführer der Edomiter hergeleitet werden kann. 1861 erforschte John Petherick erstmals die alten Arbeiterlager. Nelson Glueck sah achtzig Jahre später in ihnen die „Minen Salomos“.
Systematische Untersuchungen setzten durch die Araba-Expedition 1959 ein. Am Fuß der Hügelkette wurden zahlreiche antike Kupferminen entdeckt. Die Datierung erweist sich als schwierig. Brennöfen, Schlacke-Depots und Schächte sind aufgrund von Werkzeugen und Keramikscherben* der damaligen Bewohner der Lager zu bestimmen.
Minen und Tempel
Aus dem 12. Jahrhundert v.Chr. wurden ein kleines Heiligtum und ein Höhenkultplatz gefunden. Der als „Hathor-Tempel“ bezeichnete Bereich liegt in der Nähe der „Säulen Salomos“ – eindrucksvollen Felsformationen, die vor allem durch heftige Winde geformt wurden. 1969 wurde die Kapelle freigelegt. Die ägyptische Göttin Hathor fungierte u.a. als Beschützerin der Bergleute. Vier Benutzungsschichten wurden unterschieden.
Flintwerkzeuge und eine besondere Keramik, Gruben und Feuerstellen deuten auf das Chalkolithikum*. Das Heiligtum aus Schicht* III wurde von einem 8,5 × 6,3 Meter großen Hof umschlossen. Der Hauptraum aus weißem Sandstein enthielt eine mannshohe Nische, in der wahrscheinlich ein Kultbild der kuhköpfigen ägyptischen Göttin stand. Nach der Zerstörung entstand eine Kapelle auf den Überresten. Stelen* und ornamentierte Türstürze mit Hathorköpfen wurden wieder eingebaut, der Hof erweitert. Diese Kultstätte hatte neben dem ägyptischen auch ein semitisches Gepräge.
Eine Steinbank nahm Weihegaben auf, eine Reihe aufrecht stehender Steine (Masseben wie in Arad, Geser und anderen Orten; siehe die Kapitel 22 und 32) lief entlang der südlichen Hofmauer. Zahlreiche Gaben wie Keramik*, Perlen und Metallgegenstände kamen in der unmittelbaren Umgebung zutage. Anscheinend war der ganze Kultplatz von einer großen Zeltplane überdeckt, deren Reste entlang der Seitenwände feststellbar waren.
Die Funde gliedern sich in zwei Gruppen: Gegenstände ägyptischer Herkunft mit Hieroglypheninschriften und Königs-Kartuschen* aus der 19. und 20. Dynastie (Sethos I. bis Ramses V.) sowie vor Ort gefertigte Objekte, darunter die sogenannte „Negev-Keramik“, viele kupferne Opfergaben und zahlreiche Schmuckstücke. Aus der letzten Phase des Tempels stammt eine kupferne Schlange vom Hauptschrein.
Römische Soldaten sammelten wahrscheinlich im 2. Jahrhundert n.Chr. herumliegende Kupferstücke auf den Schlackenhügeln, schmolzen sie in kleinen Tiegeln und gossen sie zu Barren. ...
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Gehen Sie mit Hanna Klenk auf eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land. Die Autorin hat selbst an zahlreichen Ausgrabungen teilgenommen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse in den beliebten Artikeln der Zeitschrift "Faszination Bibel" geschildert.
In diesem Buch präsentiert sie noch viele weitere Kapitel, in denen sie biblische Orte des Alten und Neuen Testamentes aufsucht, um dort die archäologischen Funde mit einer biblisch-geistlichen Betrachtung zu verknüpfen. Diese interessante Verbindung wird durch zahlreiche Farbfotos noch eindrücklicher, und die Erkenntnisse sind zudem hervorragend verwendbar für Andachten und Themenabende.
Hanna Klenk
In Israel sprechen die Steine
Eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land
Verlag: SCM R.Brockhaus
ISBN: 978-3-417-26718-1
Gebunden, 336 S.
14,0(B) x 21,5(H) x 1,7(T) cm
1. Auflage, Februar 2016
29,95 EUR
Link: http://www.scm-haenssler.de/produkt/titel/in-israel-sprechen-die-steine/197272/197272/197272.htmlIsrael-Trail Post H1 Headlines
In Israel sprechen die Steine -2-
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Israel-Trail, Archeologie, Geologie, Gestein, Glaube, Hanna Klenk, Israelbuch, Steine
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