Von der Orientierung in der Wüste, wilden Tieren, Wasser, Wetter, Sicherheit und Geld. Zum Israel Trail gibt es viele Fragen. Auch für erfahrene Jakobswegpilger. Günther Engelmann und Aron Kamphausen haben die Themen zusammengetragen, die Euch interessieren. Im Interview stellen und beantworten sie sehr ausführlich, was man unbedingt beachten sollte, wenn man sich an den Shvil Israel wagen möchte.
Günther Engelmann: Aron ist es möglich, ohne Navigationsgerät, nur nach den Markierungen und den Beschreibungen, sowie den Karten aus dem Buch von Jakob Saar, „Israel National Trail“, den Weg zu finden?
Aron Kamphausen: Das Buch vom Jakob Saar erschien 2011! Der Israel National Trail ist ein lebender Fernwanderweg, der sich in seinem Verlauf ständig neuen Gegebenheiten anpassen muss. Baustellen, neue Industriegebiete, Fernverkehrsstraßen, aber auch neue Rastplätze und Wasserstellen sind hierfür kennzeichnend.
Die Orange-Blau-Weiße Wegmarkierung, die den Wanderer auf seinem Weg begleitet, ist an einigen Stellen nicht ganz einfach zu finden und in relativ weiten Abständen angebracht! Auch befinden sich noch Wegmarkierungen von früheren Verläufen auf dem Trail, die dann plötzlich aufhören und auf andere, auch farblich markierte Wege weiterführen.
Dies ist desorientierend. Auf diesen überarbeiteten alten „Shvils“ weist Jakob Saar aber ausdrücklich hin. Ein Wanderer, der konzentriert den Weg geht und von Unfällen und Krankheiten verschont bleibt, kann ohne Navigationsgerät, nur mit dem Buch von Saar und den Trailmarkierungen durchaus zielbringend laufen.
Im Norden und in der Mitte des Trails braucht der Pilger nur das Buch, die Wegmarkierung und sicherlich ein Handy für den Notfall. Im Negev treffen die Karten aus dem Buch von Saar genau den Punkt, die Wegmarkierungen sind teilweise ausgeprägter als im Zentrum, aber in den Weiten der Wüste ist der meditative Zustand nur ein Sandkorn entfernt, jedoch die richtige Wegabbiegung durchaus drei Kilometer. Hier und bei Notfällen versagt das Buch.
Die Karten zeigen teilweise an den Kartenrändern nur einen Ausschnitt von 500 Metern. Bei einem Notfall und fehlender Handyverbindung ist der schnellste Weg zur Straße nicht immer erkennbar. Hier hilft dann nur eine Karte der Umgebung oder ein Navigationsgerät.
Günther Engelmann: Was ist in der Wüste der längste Abschnitt ohne Wasser?
Aron Kamphausen: Kurz und bündig: Von der Junction Shizafon bis nach Zofa sind es 79 km.
Günther Engelmann: Wie sieht es mit Schlangen und Skorpione in der Negev aus?
Aron Kamphausen: Ja, die gibt es! Von einem Skorpion, vermutlich dem schwarzfarbigen Androctonus crassicauda, konnte ich sogar ein Foto machen (s. Foto). Als wir die Steine für ein Lagerfeuer zurechtlegen wollten, hat er uns mit erhobener Metasoma (Schwanz) angriffsbereit begrüßt.
schwarzer Skorpion im Negev. Bild: Aron Kamphausen.
Von dem Leiurus quinquestriatus (Gelber Mittelmeerskorpion) habe ich leider keine Aufnahme. Meinem Wandergefährten Inbar hätte es fast erwischt, als er seine deponierten Vorräte aus dem Versteck holen wollte, rettete ihn nur ein schnelles Reagieren.
Beide Arten sind giftig. Wobei der L.quinquestriatus wesentlich gefährlicher ist.
Als Faustregel gilt wohl: Klein und Schwarz, brauchst nicht zum Arzt. Klein und Gelb, du wirst welk!
Der Schwarze soll Höllenschmerzen verursachen, doch nach 3 bis 4 Stunden ist alles wieder in Ordnung. Der Gelbe ist immer ein Fall für den Rettungshubschrauber.
Schlangen habe ich keine gesehen, aber es gibt sie. Als Beispiel fallen mir spontan die Arabische Sandrasselotter(Echis coloratus), die Palästinaviper (Daboia palaestinae) und die Wüsten-Hornviper (Cerastes cerastes) ein.
Es gibt sicher noch verschiedene, andere giftige Arten. Die meisten von ihnen sollen aber mehr Angst vor einem Wanderer haben, als umgekehrt. Wer mit Trekkingstöcken unterwegs ist, verursacht ohnehin genug Erschütterungen, um diese Tiere zu verscheuchen. Dann noch halbhohe Wanderschuhe und Vorsicht beim Anheben von Steinen, so ist die Schlangenbissprophylaxe fast perfekt. Kommt es doch zu einem Unfall, bitte nicht so etwas wie Aussaugen, Abbinden oder Ausbrennen versuchen. Kein Biss tötet inerhalb weniger Minuten! Die Notfallstationen in Israel verfügen über ein Antiserum, das gegen alle Schlangenbisse hilft. Die Benachrichtigung des Notdienstes ist der wichtigste und erste Schritt.
Für die Wartezeit, bis der Notdienst kommt, hatte ich Lorazepam als Beruhigungsmittel und Tildin als Schmerzmittel dabei. Nach einem sterilen Abdecken der Wunde heißt es dann ruhig auf den Hubschrauber warten.
Günther Engelmann: Was ist mit Hunden auf dem Weg?
Aron Kamphausen: Ich habe nie Hunde ohne Besitzer gesehen. Nur nachts hielt mich das Heulen von Kojoten oder Wölfen wach.
Günther Engelmann: Wenn man nur für den INT ein Zelt kauft, genügt dann ein billiges Zelt?
Aron Kamphausen: Vorweg, die meisten Israelis laufen den Shvil Israel ohne Zelt. Lediglich ein Schlafsack, die Isomatte und Kunststofffolie gehören zu ihrer Ausrüstung. Allerdings hatte ich einige male in meinem 2 Mannzelt, wenn es draußen geregnet hat, israelische Schlafgäste.
Wer sich für eine Wanderung durch die Wüste entscheidet und ein Zelt mitnehmen möchte, beachtet bitte nur zwei Auswahlkriterien: 1. Gewicht und 2.Gewicht! Die Ultra-Light Zelte sind aber leider nicht im unteren Preissegment angesiedelt. Alternativ gibt es auch Tarp Zelte.
Mador Night Camp. Foto: Aron Kamphausen
Günther Engelmann: Gibt es und benötigt man wie auf den Caminos einen Pilgerausweis oder INT Ausweis, um im Kibbuz übernachten zu dürfen?
Aron Kamphausen: Ja, es gibt Ausweise! Für die Übernachtung im Kibbuz, bei den Trailangels bzw. für den Eintritt in den Nationalparks wird keiner benötigt. I`m a Shvilist Israel! Ist das einzige „Papier“ auf dem Trail, das überall eingelöst werden kann.
Günther Engelmann: Kann man zumindest von Nimrod bis Arad tgl. Lebensmittel kaufen?
Aron Kamphausen: Ja, eventuell muss man einen kleinen Umweg von ein bis zwei Kilometern in Kauf nehmen.
Günther Engelmann: Könnte man zumindest von Nimrod bis Arad ohne Zelt laufen und dann immer bei Trailangels übernachten?
Aron Kamphausen: Wie schon oben gesagt, laufen die Israelis meist ohne Zelt. Sich nur auf die ehrenamtlichen Trailangels zu verlassen, ist sicher nicht möglich. Sie helfen zwar wo sie können, aber auch ein Engel macht mal Urlaub oder ist wirklich ausgebucht.
Zum andern sind auch einige religiös und können daher einen Shvilisten nicht von Freitag Abend bis Samstag Abend empfangen.
Günther Engelmann: Wie ist es mit Bargeldabhebungen bei Banken?
Aron Kamphausen: Die Banken in Israel verlangen für jede Tätigkeit saftige Gebühren. Aber vor jeder Bank befinden sich Geldautomaten und hier ist ein Bargeldbezug ohne Probleme möglich. Einfach die EC Karte oder Kreditkarte reinstecken, Sprache „Englisch“ wählen und abheben. Natürlich sollte der Automat die benutzte Karte auch akzeptieren.
Vorher also nach dem Maestro oder Visa Logo schauen. Wenn das Logo der eigenen Karte nicht abgebildet ist, hilft nur die Suche nach der nächsten Bank. In Israel verhalten sich die Banken wie die Fliegen um den Haufen, sie treten immer in Gruppen auf.
Der nächste Automat ist meist nur einige Meter entfernt. In Israel akzeptiert jeder Supermarkt, jeder kleine Imbiss und jede Tankstelle Visa, American Express, Eurocard und Dinners Club. Ausnahme bilden nur die kleineren Hostels oder die arabisch dominierten Orte im Norden von Israel.
Günther Engelmann: Was kostet der Service der Wasserversorgung von Haim Berger?
Aron Kamphausen: Ich selber habe ja mein Wasser geschleppt. Daher kann ich nur aus zweiter Hand berichten. Der Preis soll bei ungefähr 60 Euro pro Camp liegen. Für den einzelnen Wanderer also recht teuer, für 2 Personen oder kleine Gruppen relativiert sich der Preis.
Dafür gibt es aber die Sicherheit, dass auch Wasser im Night Camp versteckt ist. Wurde es geklaut oder von Tieren ausgegraben, gibt es immer ein Reserveversteck. Wobei das sicher immer eine Verhandlungssache ist. Ich kenne sogar jemanden, den hat der Haim auch kostenlos beliefert.
Die Alternative wäre bei einigen Camps ein Taxi. Hier liegen die Preise bei ca. 50 Euro für die Fahrt zzgl. des Kaufpreises für Wasser.
Äquadukt bei Caesarea. Gibt es leider nicht in der Wüste. Bild Aron Kamphausen
Günther Egelmann: Falls man mit seiner Wanderung Mitte September im Norden beginnt, könnte es da passieren, dass man in heftige Unwetter gerät?
Aron Kamphausen: Eigentlich nicht. Das Wetter ist im September noch deutlich über 25 Grad, mit sehr wenig Niederschlag.
Günther Engelmann: Ist es noch möglich, im September im Süden zu beginnen, ohne dass man mit Überschwemmungen in der Wüste rechnen muss?
Aron Kamphausen: Zum ersten Teil der Frage: Ein ganz klares Nein! Der September gehört mit seinen knapp 40 Grad im Schatten zu den heißesten Monaten im Negev! Zum zweiten Teil: Auch ein Nein! Es ist sehr unwahrscheinlich, im September auch nur einen Tropfen Regen abzubekommen.
Die Regensaison beginnt im November und endet im April. Selbst in der „Regenzeit“ ist kaum eine Überschwemmung zu erleben. Trotzdem gilt: Nicht in Canyons, Nahals oder Wadis das Zelt oder Nachtlager aufschlagen!
Günther Engelmann: Was sind absolute „no go areas“?
Aron Kamphausen: Spontan fällt mir hierzu eine Anekdote ein, die mir meine Freundin Shulamit aus Eilat erzählt hat. Während einer Schießübung der israelischen Armee auf einem Truppenübungsplatz hat ein Beduine versucht, das Ziel zu klauen. Dieser Versuch endete leider für den Beduinen tödlich. Meines Wissens ist dies auch schon die einzige Einschränkung, die es auf dem Shvil Israel zu beachten gilt:
Meide militärisches Sperrgebiet! Diese Gebiete sind aber deutlich in hebräischer, arabischer und englischer Sprache gekennzeichnet. Die Gefahr, von einer Rakete aus dem Sinai, Gazza, oder im Norden vom Libanon getroffen zuwerden, besteht nur theoretisch. Wer sich nur im israelischen Kernland aufhält, braucht sich um die eigene Sicherheit keine Gedanken zu machen.
Textauszug Israel-Trail.com Interview mit Aron Kamphausen
Von der Orientierung in der Wüste, wilden Tieren, Wasser, Wetter, Sicherheit und Geld. Zum Israel Trail gibt es viele Fragen. Auch für erfahrene Jakobswegpilger. Günther Engelmann und Aron Kamphausen haben die Themen zusammengetragen, die Euch interessieren. Im Interview stellen und beantworten sie sehr ausführlich, was man unbedingt beachten sollte, wenn man sich an den Shvil Israel wagen möchte.
Günther Engelmann: Aron ist es möglich, ohne Navigationsgerät, nur nach den Markierungen und den Beschreibungen, sowie den Karten aus dem Buch von Jakob Saar, „Israel National Trail“, den Weg zu finden?
Aron Kamphausen: Das Buch vom Jakob Saar erschien 2011! Der Israel National Trail ist ein lebender Fernwanderweg, der sich in seinem Verlauf ständig neuen Gegebenheiten anpassen muss. Baustellen, neue Industriegebiete, Fernverkehrsstraßen, aber auch neue Rastplätze und Wasserstellen sind hierfür kennzeichnend.
Die Orange-Blau-Weiße Wegmarkierung, die den Wanderer auf seinem Weg begleitet, ist an einigen Stellen nicht ganz einfach zu finden und in relativ weiten Abständen angebracht! Auch befinden sich noch Wegmarkierungen von früheren Verläufen auf dem Trail, die dann plötzlich aufhören und auf andere, auch farblich markierte Wege weiterführen.
Dies ist desorientierend. Auf diesen überarbeiteten alten „Shvils“ weist Jakob Saar aber ausdrücklich hin. Ein Wanderer, der konzentriert den Weg geht und von Unfällen und Krankheiten verschont bleibt, kann ohne Navigationsgerät, nur mit dem Buch von Saar und den Trailmarkierungen durchaus zielbringend laufen.
Im Norden und in der Mitte des Trails braucht der Pilger nur das Buch, die Wegmarkierung und sicherlich ein Handy für den Notfall. Im Negev treffen die Karten aus dem Buch von Saar genau den Punkt, die Wegmarkierungen sind teilweise ausgeprägter als im Zentrum, aber in den Weiten der Wüste ist der meditative Zustand nur ein Sandkorn entfernt, jedoch die richtige Wegabbiegung durchaus drei Kilometer. Hier und bei Notfällen versagt das Buch.
Die Karten zeigen teilweise an den Kartenrändern nur einen Ausschnitt von 500 Metern. Bei einem Notfall und fehlender Handyverbindung ist der schnellste Weg zur Straße nicht immer erkennbar. Hier hilft dann nur eine Karte der Umgebung oder ein Navigationsgerät.
Günther Engelmann: Was ist in der Wüste der längste Abschnitt ohne Wasser?
Aron Kamphausen: Kurz und bündig: Von der Junction Shizafon bis nach Zofa sind es 79 km.
Günther Engelmann: Wie sieht es mit Schlangen und Skorpione in der Negev aus?
Aron Kamphausen: Ja, die gibt es! Von einem Skorpion, vermutlich dem schwarzfarbigen Androctonus crassicauda, konnte ich sogar ein Foto machen (s. Foto). Als wir die Steine für ein Lagerfeuer zurechtlegen wollten, hat er uns mit erhobener Metasoma (Schwanz) angriffsbereit begrüßt.
Von dem Leiurus quinquestriatus (Gelber Mittelmeerskorpion) habe ich leider keine Aufnahme. Meinem Wandergefährten Inbar hätte es fast erwischt, als er seine deponierten Vorräte aus dem Versteck holen wollte, rettete ihn nur ein schnelles Reagieren.
Beide Arten sind giftig. Wobei der L.quinquestriatus wesentlich gefährlicher ist.
Als Faustregel gilt wohl: Klein und Schwarz, brauchst nicht zum Arzt.
Klein und Gelb, du wirst welk!
Der Schwarze soll Höllenschmerzen verursachen, doch nach 3 bis 4 Stunden ist alles wieder in Ordnung. Der Gelbe ist immer ein Fall für den Rettungshubschrauber.
Schlangen habe ich keine gesehen, aber es gibt sie. Als Beispiel fallen mir spontan die Arabische Sandrasselotter(Echis coloratus), die Palästinaviper (Daboia palaestinae) und die Wüsten-Hornviper (Cerastes cerastes) ein.
Es gibt sicher noch verschiedene, andere giftige Arten. Die meisten von ihnen sollen aber mehr Angst vor einem Wanderer haben, als umgekehrt. Wer mit Trekkingstöcken unterwegs ist, verursacht ohnehin genug Erschütterungen, um diese Tiere zu verscheuchen. Dann noch halbhohe Wanderschuhe und Vorsicht beim Anheben von Steinen, so ist die Schlangenbissprophylaxe fast perfekt. Kommt es doch zu einem Unfall, bitte nicht so etwas wie Aussaugen, Abbinden oder Ausbrennen versuchen. Kein Biss tötet inerhalb weniger Minuten!
Die Notfallstationen in Israel verfügen über ein Antiserum, das gegen alle Schlangenbisse hilft. Die Benachrichtigung des Notdienstes ist der wichtigste und erste Schritt.
Für die Wartezeit, bis der Notdienst kommt, hatte ich Lorazepam als Beruhigungsmittel und Tildin als Schmerzmittel dabei. Nach einem sterilen Abdecken der Wunde heißt es dann ruhig auf den Hubschrauber warten.
Günther Engelmann: Was ist mit Hunden auf dem Weg?
Aron Kamphausen: Ich habe nie Hunde ohne Besitzer gesehen. Nur nachts hielt mich das Heulen von Kojoten oder Wölfen wach.
Günther Engelmann: Wenn man nur für den INT ein Zelt kauft, genügt dann ein billiges Zelt?
Aron Kamphausen: Vorweg, die meisten Israelis laufen den Shvil Israel ohne Zelt. Lediglich ein Schlafsack, die Isomatte und Kunststofffolie gehören zu ihrer Ausrüstung. Allerdings hatte ich einige male in meinem 2 Mannzelt, wenn es draußen geregnet hat, israelische Schlafgäste.
Wer sich für eine Wanderung durch die Wüste entscheidet und ein Zelt mitnehmen möchte, beachtet bitte nur zwei Auswahlkriterien: 1. Gewicht und 2.Gewicht! Die Ultra-Light Zelte sind aber leider nicht im unteren Preissegment angesiedelt. Alternativ gibt es auch Tarp Zelte.
Günther Engelmann: Gibt es und benötigt man wie auf den Caminos einen Pilgerausweis oder INT Ausweis, um im Kibbuz übernachten zu dürfen?
Aron Kamphausen: Ja, es gibt Ausweise! Für die Übernachtung im Kibbuz, bei den Trailangels bzw. für den Eintritt in den Nationalparks wird keiner benötigt. I`m a Shvilist Israel! Ist das einzige „Papier“ auf dem Trail, das überall eingelöst werden kann.
Günther Engelmann: Kann man zumindest von Nimrod bis Arad tgl. Lebensmittel kaufen?
Aron Kamphausen: Ja, eventuell muss man einen kleinen Umweg von ein bis zwei Kilometern in Kauf nehmen.
Günther Engelmann: Könnte man zumindest von Nimrod bis Arad ohne Zelt laufen und dann immer bei Trailangels übernachten?
Aron Kamphausen: Wie schon oben gesagt, laufen die Israelis meist ohne Zelt. Sich nur auf die ehrenamtlichen Trailangels zu verlassen, ist sicher nicht möglich. Sie helfen zwar wo sie können, aber auch ein Engel macht mal Urlaub oder ist wirklich ausgebucht.
Zum andern sind auch einige religiös und können daher einen Shvilisten nicht von Freitag Abend bis Samstag Abend empfangen.
Günther Engelmann: Wie ist es mit Bargeldabhebungen bei Banken?
Aron Kamphausen: Die Banken in Israel verlangen für jede Tätigkeit saftige Gebühren. Aber vor jeder Bank befinden sich Geldautomaten und hier ist ein Bargeldbezug ohne Probleme möglich. Einfach die EC Karte oder Kreditkarte reinstecken, Sprache „Englisch“ wählen und abheben. Natürlich sollte der Automat die benutzte Karte auch akzeptieren.
Vorher also nach dem Maestro oder Visa Logo schauen. Wenn das Logo der eigenen Karte nicht abgebildet ist, hilft nur die Suche nach der nächsten Bank. In Israel verhalten sich die Banken wie die Fliegen um den Haufen, sie treten immer in Gruppen auf.
Der nächste Automat ist meist nur einige Meter entfernt. In Israel akzeptiert jeder Supermarkt, jeder kleine Imbiss und jede Tankstelle Visa, American Express, Eurocard und Dinners Club. Ausnahme bilden nur die kleineren Hostels oder die arabisch dominierten Orte im Norden von Israel.
Günther Engelmann: Was kostet der Service der Wasserversorgung von Haim Berger?
Aron Kamphausen: Ich selber habe ja mein Wasser geschleppt. Daher kann ich nur aus zweiter Hand berichten. Der Preis soll bei ungefähr 60 Euro pro Camp liegen. Für den einzelnen Wanderer also recht teuer, für 2 Personen oder kleine Gruppen relativiert sich der Preis.
Dafür gibt es aber die Sicherheit, dass auch Wasser im Night Camp versteckt ist. Wurde es geklaut oder von Tieren ausgegraben, gibt es immer ein Reserveversteck. Wobei das sicher immer eine Verhandlungssache ist. Ich kenne sogar jemanden, den hat der Haim auch kostenlos beliefert.
Die Alternative wäre bei einigen Camps ein Taxi. Hier liegen die Preise bei ca. 50 Euro für die Fahrt zzgl. des Kaufpreises für Wasser.
Günther Egelmann: Falls man mit seiner Wanderung Mitte September im Norden beginnt, könnte es da passieren, dass man in heftige Unwetter gerät?
Aron Kamphausen: Eigentlich nicht. Das Wetter ist im September noch deutlich über 25 Grad, mit sehr wenig Niederschlag.
Günther Engelmann: Ist es noch möglich, im September im Süden zu beginnen, ohne dass man mit Überschwemmungen in der Wüste rechnen muss?
Aron Kamphausen: Zum ersten Teil der Frage: Ein ganz klares Nein! Der September gehört mit seinen knapp 40 Grad im Schatten zu den heißesten Monaten im Negev! Zum zweiten Teil: Auch ein Nein! Es ist sehr unwahrscheinlich, im September auch nur einen Tropfen Regen abzubekommen.
Die Regensaison beginnt im November und endet im April. Selbst in der „Regenzeit“ ist kaum eine Überschwemmung zu erleben. Trotzdem gilt: Nicht in Canyons, Nahals oder Wadis das Zelt oder Nachtlager aufschlagen!
Günther Engelmann: Was sind absolute „no go areas“?
Aron Kamphausen: Spontan fällt mir hierzu eine Anekdote ein, die mir meine Freundin Shulamit aus Eilat erzählt hat. Während einer Schießübung der israelischen Armee auf einem Truppenübungsplatz hat ein Beduine versucht, das Ziel zu klauen. Dieser Versuch endete leider für den Beduinen tödlich. Meines Wissens ist dies auch schon die einzige Einschränkung, die es auf dem Shvil Israel zu beachten gilt:
Meide militärisches Sperrgebiet! Diese Gebiete sind aber deutlich in hebräischer, arabischer und englischer Sprache gekennzeichnet. Die Gefahr, von einer Rakete aus dem Sinai, Gazza, oder im Norden vom Libanon getroffen zuwerden, besteht nur theoretisch. Wer sich nur im israelischen Kernland aufhält, braucht sich um die eigene Sicherheit keine Gedanken zu machen.
Copyright by Aron Kamphausen Israelabenteurer.de und Christian Seebauer
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Interview mit Aron Kamphausen
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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Keywords zu diesem Israel-Trail-Beitrag:
Israel-Trail, beste Jahreszeit zum Wandern, Fragen zum Shvil, Geldautomaten, giftige Schlangen, Hilfe, Klima, Landkarten, Navigation, Notälle, Notdienst, Rastplätze, Schlafstätten, Schlangen, Sicherheitslage, Skorpione, Sperrgebiet, Wanderschuhe, wasserversorgung in der Wüste, Wetter, wilde Tiere
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