Mit einer Wandergruppe kann man Teile des Israel Trails Art gemeinsam erwandern und erleben. Nicht jeder würde den Shvil allein machen wollen. Und doch haben manche Feuer gefangen und werden wohl irgendwann Teile des Shvils selbst in Angriff nehmen. Dennoch ist auch ein bisschen klar geworden, dass die weiten Etappen am Shvil Israel und das Alleingehen schon noch einmal eine ganz andere Herausforderung sind.
Peter am Israel National Trail, hier auf dem Mt. Arbel oberhalb Migdal
Christian
Peter, was denkst Du, kann man sich von einer geführten Wanderung in einer Gruppe erwarten und was nicht?
Peter
In einer geführten Wandergruppe können nicht alle Wünsche und Vorstellungen erfüllt werden, es muss aufeinander Rücksicht genommen und das Tempo angepasst werden. Dies war auch der Grund, weshalb auf den Abstieg in den Maktesch haKatan Krater (ca. 23 km Länge, 900 Höhenmeter) verzichtet wurde. Für mich eine große Enttäuschung. Doch unser ausgezeichneter Reiseleiter Beni hat seine Verantwortung wahrgenommen und auf einen Abstieg in den Krater verzichtet.
Peter am Israel Trail auf der Etappe nach Jisr az Zarqa an das Mittelmeer
Christian
Du hast uns bis zum vorletzten Tag auf unserer gemeinsamen Wanderreise begleitet. Dann hast Du noch zwei Tage dran gehängt und bist allein den Jerusalem-Trail gegangen. Manchmal muss man einfach auch seinen ganz eigenen Weg gehen?
Peter
Der Abstieg in Maktesch haKatan Krater wäre für mich der Höhepunkt der Reise gewesen und ich hätte in der Praxis erfahren, was es bedeutet bei über dreißig Grad in diesen Krater hinabzusteigen, ihn durchzuwandern und wieder hinaufzusteigen. Wie erwähnt wurde auf den Abstieg verzichtet und ich hätte wahrscheinlich meinen Frust darüber nicht ablegen und die Gruppe damit anstecken können (meine Frau sah das ebenso) und so entschloss ich mich, an den letzten beiden Tagen allein den Jerusalem-Trail zu gehen (Total 66 km und 980 Höhenmeter). Ich genoss das alleinige Wandern, die Gegend, die Ruhe und fand genügend Zeit zum Nachdenken. Zurückblickend war dies die richtige Entscheidung.
Christian
Dein Ziel ist der Shvil, stimmt’s?
Peter
Ja, das begann im November 2013 als ich in dem von meinem Kibbuz Aufenthalt im Jahre 1982 bekannten Shelter Hostel in Eilat auf das Buch “Der Israel Trail – Mit dem Rucksack durchs Heilige Land” von der Leiterin des Hostels Judith Galblum Pex aufmerksam wurde. Die im Buch erzählten Erlebnisse während ihrer Wanderung von Eilat im Süden zum Mt. Hermon im Norden weckten in mir den Wunsch für den Shvil. Doch die beschriebenen Gefahren, Strapazen und Erlebnisse ließen mich dies wieder vergessen. Doch nicht ganz, irgendwie blieb der Gedanke in meinem Kopf und als im Jahre 2016 mir meine Frau auf den 57-sten Geburtstag das Buch ” Israel Trail mit Herz – Das Heilige Land zu Fuß, allein und ohne Geld” von dir schenkte, glühte der Wunsch wieder auf. Dies war auch der Grund für meine Teilnahme an der Wanderreise diesen November. Für mich eine neue und wunderschöne Erfahrung das Land im Schritttempo zu erleben, war ich in meinen bisherigen Reisen jeweils mit den öffentlichen Busen oder dem Mietauto unterwegs. Mein Ziel bleibt der Shvil. Als “Hauptprobe” ist nächsten Mai der Shvil HaGolan (vom Berg Hermon zum See Genezareth, 120 km) mit Schlafsack und Zelt geplant und anfangs 2019 hoffe ich auf dem Shvil (Israel Trail) unterwegs zu sein.
Jerusalem Trail… Los geht’s!
Christian
In der Gruppe haben wir in satten acht Stunden am HaMakthesh HaKatan gerade einmal knapp die Hälfte der „offiziellen“ Etappe gemacht. Und das mit leichtem Tagesgepäck. Für die Gruppe eine starke Leistung, auf die wirklich jeder extrem Stolz sein kann und die auch mir ausgesprochen Freude gemacht hat! Für einen Alleinwanderer sieht das Tagespensum aber dann schon anders aus. Statt 5 kg Rucksack wären es eher knappe 20 kg. Und es wären glatt doppelt so viele Höhenmeter.
Was war für Dich der Unterschied, als Du dann noch drei Tage allein losgedüst bist?
Peter
In der Wandergruppe ist alles organisiert. Für die Übernachtung und Verpflegung ist gesorgt. Der Bus fährt die Gruppe zum Ausgangspunkt und wartet am Ende der Wanderung wieder. Der Reiseleiter kennt den Weg und gibt Informationen und Erklärungen. In Notfällen bist du nicht alleine. Bei schwierigen Stellen wurde einender gegenseitig geholfen.
Als Alleinwanderer musst du an alles selbst denken und organisieren. Da ich im gleichen Hostel übernachtete, hatte ich nur gut 10 Kilo am Rücken (inkl. Wasser), ein weiches Bett sowie Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Der vollständige Israel Trail auf eigene Faust hat diesbezüglich eine viel anspruchsvollere Dimension und benötigt eine intensivere Planung und Vorbereitung.
weiß grün weiß und orange blau weiß! Hier hast Du beides und musst aufpassen.
Christian
In der Gruppe habe ich es genossen, dass ich auch einmal reden oder zuhören konnte oder besonders schöne Momente teilen konnte. Das ging ja als Alleinwanderer nie. Andererseits, auch allein ist es schön, oder?
Peter
Einerseits hast du nicht die Vorteile der Gemeinschaft in der Gruppe wie den Austausch und die Erklärungen des Reiseleiters. Andererseits hast du dadurch keine Ablenkung und nimmst die wundervolle Gegend und die Geräusche intensiver wahr. Das Tempo und die Pausen bestimmst du selbst. Auch kommst du mehr mit Einheimischen in Kontakt.
Ob alleine oder in der Gruppe, beides hat seinen Reiz. Durch das gemeinsame Unterwegssein und den Austausch in der Gruppe sind neue Freundschaften entstanden.
Christian
Plötzlich bist Du allein. Auf was muss man alles aufpassen? Was klappt gut, was nicht?
Peter
Auf dem Jerusalem-Trail konnte ich mich nicht auf den Reiseleiter Beni und dich verlassen und musste den Weg alleine finden (Weg war sehr schlecht, nur ca. 50 %, markiert). Da half nur die Navigation mit dem Smartphone und ohne die mitgenommen Powerpacks wäre mir der Strom ausgegangen. Durch die Anreise am ersten Tag konnte ich erst um zehn Uhr starten und auf den letzten Kilometer kam meine kürzlich erworbene Kopflampe zum Einsatz. Ein besonderes Gefühl, alleine im Dunkeln auf einem unbekannten Weg unterwegs zu sein. Von den vorsorglich mitgenommenen sechs Litern Wasser blieben jeweils nur ein Liter übrig. Auch ein Erste-Hilfe-Set, warme Kleider, Notproviant usw. mussten in den Rucksack. Unterwegs begegneten mir nur wenige Leute und teilweise war auch kein Mobilnetzempfang vorhanden. Da musst du mit dem Gedanken “Was wäre, wenn jetzt … geschehen würde” klarkommen. Ruhe bewahren, wenn du dich wieder einmal verlaufen hast.
Christian
Du kommst ja aus der Schweiz. Wie einfach oder hart würdest Du den Israel National Trail beschreiben? Wer kann ihn gehen?
Peter
Die gewanderten Teilstücke des Trails sind für jede körperlich fitte Person machbar. Wie beim Bergwandern gibt es teils sehr steile Auf- und Abstiege mit hohen Stufen, welche für Personen mit Kniebeschwerden ein Problem sein könnten. Selbstverständlich ist auch eine gute Wanderausrüstung erforderlich.
Über die anspruchsvollsten Abschnitte z.B. Wüste, Canyons und Krater kann ich mangels Erfahrungen noch keine Aussage machen. Diese sind sicher viel anspruchsvoller und benötigen eine entsprechende Vorbereitung.
Wenn du alles hinter dir gelassen hast, dann ist es plötzlich dein eigener Weg!
“Peter ist für mich beim Wandern ein guter Freund geworden. Ich vermisse ihn. Und doch empfinde ich eine ganz große Freude, dass er seinen eigenen Weg geht! Vielleicht ist es genau das, was uns verbindet: Das Empfinden von Glück und innerer Freiheit!”
Christian
Peter und Christian
Christian
Wie kann man das Terrain beschreiben?
Peter
Ich war über die guten Wege überrascht. Mehrheitlich ging es gemütlich auf flachem Terrain vorwärts, dann zeitweise aber auch steil bergauf oder hinunter. An kritischen Stellen waren Halteeisen oder Seile angebracht. Da es schon längere Zeit nicht mehr geregnet hatte, waren die Steine trocken und nicht rutschig.
Während die Wege im Norden öfters durch schattige Wälder führten, waren in der Wüste schattige Stellen Mangelware.
Christian
Du warst ja nicht das erste Mal in Israel. Was zieht dich immer wieder in dieses Land?
Peter
Ich weiß nicht woran es liegt, dass bei mir bei der Ankunft in Israel das Gefühl von Heimkehr aufkommt. Ich liebe das warme Klima, das feine Essen und die verschiedenen landschaftlichen Gegenden. Das Umherreisen mit Bus und Auto auf eigene Faust gestaltet sich relativ einfach (man muss sich nur an die israelische Fahrweise gewöhnen) und man kommt mehr mit Einheimischen in Kontakt. Auch gibt es immer wieder neues zu entdecken. Wer organisiert reist sieht viel vom Land, wer alleine reist erlebt das Land. Die Mehrheit der Israelis sprechen Englisch und sind hilfsbereit.
Christian
Möchtest Du diesen Satz vervollständigen?
Wer noch niemals in Israel war,…
Peter
sollte Israel nicht besuchen, denn die Gefahr ist groß, dass er oder sie immer wieder gehen will/muss (bin selbst von diesem Virus befallen).
Ich habe mich auf meinen zahlreichen Israel-Reisen immer sicher gefühlt und kann jedem nur empfehlen, dieses wunderbare Land zu besuchen und die hilfsbereiten Bewohner kennen zu lernen. Zuerst mit einer organisierten Reise und danach auf eigene Faust. Auf einer Wanderreise wie dieser lernt man das Land Israel von einer ganz besonderen Seite kennen und kehrt mit unvergesslichen Eindrücken nach Hause zurück.
Fotos (c) Peter, Christian
Danke lieber Peter für Deine ehrlichen Worte!
Man muss schon ganz genau hinsehen, um die wirklich schönenen Dinge zu entdecken!
Über Peter:
Ich heiße Peter, bin 58 Jahre alt, wohne in der Ostschweiz, bin verheiratet mit einer verständnisvollen Frau (lässt mich immer wieder nach Israel), Vater von einem 19-jährigen Sohn
Arbeitete 1982 für drei Monate in einem Kibbuz und trampte anschließend während einem Monat durchs ganze Land. Nebst mehreren Ferienaufenthalten vertiefte ich 2014 an einer Ulpan (Sprachschule) während vier Wochen meine Grundbegriffe in der hebräischen Sprache.
Bis März 2017 war das Wandern überhaupt nicht mein Ding. Im Wissen, dass der Israel Trail eine körperliche Fitness erfordert, startete ich mit dem Wandern. Wenn möglich, gehe ich nun zu Fuß. Inzwischen habe ich Freude am Wandern gewonnen und schon über 2000 km zurückgelegt, was beinahe der doppelten Strecke vom Israel Trail entspricht. Als willkommener Nebeneffekt bin ich heute mit rund 10 Kilo weniger unterwegs.
Kontakt
(freue mich auf Reaktionen und beantworte gerne Fragen):
Textauszug Israel-Trail.com Allein oder in der Gruppe? Peter spricht über seine Erfahrungen am Shvil Israel
Mit einer Wandergruppe kann man Teile des Israel Trails Art gemeinsam erwandern und erleben. Nicht jeder würde den Shvil allein machen wollen. Und doch haben manche Feuer gefangen und werden wohl irgendwann Teile des Shvils selbst in Angriff nehmen. Dennoch ist auch ein bisschen klar geworden, dass die weiten Etappen am Shvil Israel und das Alleingehen schon noch einmal eine ganz andere Herausforderung sind.
Christian
Peter, was denkst Du, kann man sich von einer geführten Wanderung in einer Gruppe erwarten und was nicht?
Peter
In einer geführten Wandergruppe können nicht alle Wünsche und Vorstellungen erfüllt werden, es muss aufeinander Rücksicht genommen und das Tempo angepasst werden. Dies war auch der Grund, weshalb auf den Abstieg in den Maktesch haKatan Krater (ca. 23 km Länge, 900 Höhenmeter) verzichtet wurde. Für mich eine große Enttäuschung. Doch unser ausgezeichneter Reiseleiter Beni hat seine Verantwortung wahrgenommen und auf einen Abstieg in den Krater verzichtet.
Christian
Du hast uns bis zum vorletzten Tag auf unserer gemeinsamen Wanderreise begleitet. Dann hast Du noch zwei Tage dran gehängt und bist allein den Jerusalem-Trail gegangen. Manchmal muss man einfach auch seinen ganz eigenen Weg gehen?
Peter
Der Abstieg in Maktesch haKatan Krater wäre für mich der Höhepunkt der Reise gewesen und ich hätte in der Praxis erfahren, was es bedeutet bei über dreißig Grad in diesen Krater hinabzusteigen, ihn durchzuwandern und wieder hinaufzusteigen. Wie erwähnt wurde auf den Abstieg verzichtet und ich hätte wahrscheinlich meinen Frust darüber nicht ablegen und die Gruppe damit anstecken können (meine Frau sah das ebenso) und so entschloss ich mich, an den letzten beiden Tagen allein den Jerusalem-Trail zu gehen (Total 66 km und 980 Höhenmeter). Ich genoss das alleinige Wandern, die Gegend, die Ruhe und fand genügend Zeit zum Nachdenken. Zurückblickend war dies die richtige Entscheidung.
Christian
Dein Ziel ist der Shvil, stimmt's?
Peter
Ja, das begann im November 2013 als ich in dem von meinem Kibbuz Aufenthalt im Jahre 1982 bekannten Shelter Hostel in Eilat auf das Buch "Der Israel Trail - Mit dem Rucksack durchs Heilige Land" von der Leiterin des Hostels Judith Galblum Pex aufmerksam wurde. Die im Buch erzählten Erlebnisse während ihrer Wanderung von Eilat im Süden zum Mt. Hermon im Norden weckten in mir den Wunsch für den Shvil. Doch die beschriebenen Gefahren, Strapazen und Erlebnisse ließen mich dies wieder vergessen. Doch nicht ganz, irgendwie blieb der Gedanke in meinem Kopf und als im Jahre 2016 mir meine Frau auf den 57-sten Geburtstag das Buch " Israel Trail mit Herz - Das Heilige Land zu Fuß, allein und ohne Geld" von dir schenkte, glühte der Wunsch wieder auf. Dies war auch der Grund für meine Teilnahme an der Wanderreise diesen November. Für mich eine neue und wunderschöne Erfahrung das Land im Schritttempo zu erleben, war ich in meinen bisherigen Reisen jeweils mit den öffentlichen Busen oder dem Mietauto unterwegs. Mein Ziel bleibt der Shvil. Als "Hauptprobe" ist nächsten Mai der Shvil HaGolan (vom Berg Hermon zum See Genezareth, 120 km) mit Schlafsack und Zelt geplant und anfangs 2019 hoffe ich auf dem Shvil (Israel Trail) unterwegs zu sein.
Christian
In der Gruppe haben wir in satten acht Stunden am HaMakthesh HaKatan gerade einmal knapp die Hälfte der „offiziellen“ Etappe gemacht. Und das mit leichtem Tagesgepäck. Für die Gruppe eine starke Leistung, auf die wirklich jeder extrem Stolz sein kann und die auch mir ausgesprochen Freude gemacht hat! Für einen Alleinwanderer sieht das Tagespensum aber dann schon anders aus. Statt 5 kg Rucksack wären es eher knappe 20 kg. Und es wären glatt doppelt so viele Höhenmeter.
Was war für Dich der Unterschied, als Du dann noch drei Tage allein losgedüst bist?
Peter
In der Wandergruppe ist alles organisiert. Für die Übernachtung und Verpflegung ist gesorgt. Der Bus fährt die Gruppe zum Ausgangspunkt und wartet am Ende der Wanderung wieder. Der Reiseleiter kennt den Weg und gibt Informationen und Erklärungen. In Notfällen bist du nicht alleine. Bei schwierigen Stellen wurde einender gegenseitig geholfen.
Als Alleinwanderer musst du an alles selbst denken und organisieren. Da ich im gleichen Hostel übernachtete, hatte ich nur gut 10 Kilo am Rücken (inkl. Wasser), ein weiches Bett sowie Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Der vollständige Israel Trail auf eigene Faust hat diesbezüglich eine viel anspruchsvollere Dimension und benötigt eine intensivere Planung und Vorbereitung.
Christian
In der Gruppe habe ich es genossen, dass ich auch einmal reden oder zuhören konnte oder besonders schöne Momente teilen konnte. Das ging ja als Alleinwanderer nie. Andererseits, auch allein ist es schön, oder?
Peter
Einerseits hast du nicht die Vorteile der Gemeinschaft in der Gruppe wie den Austausch und die Erklärungen des Reiseleiters. Andererseits hast du dadurch keine Ablenkung und nimmst die wundervolle Gegend und die Geräusche intensiver wahr. Das Tempo und die Pausen bestimmst du selbst. Auch kommst du mehr mit Einheimischen in Kontakt.
Ob alleine oder in der Gruppe, beides hat seinen Reiz. Durch das gemeinsame Unterwegssein und den Austausch in der Gruppe sind neue Freundschaften entstanden.
Christian
Plötzlich bist Du allein. Auf was muss man alles aufpassen? Was klappt gut, was nicht?
Peter
Auf dem Jerusalem-Trail konnte ich mich nicht auf den Reiseleiter Beni und dich verlassen und musste den Weg alleine finden (Weg war sehr schlecht, nur ca. 50 %, markiert). Da half nur die Navigation mit dem Smartphone und ohne die mitgenommen Powerpacks wäre mir der Strom ausgegangen. Durch die Anreise am ersten Tag konnte ich erst um zehn Uhr starten und auf den letzten Kilometer kam meine kürzlich erworbene Kopflampe zum Einsatz. Ein besonderes Gefühl, alleine im Dunkeln auf einem unbekannten Weg unterwegs zu sein. Von den vorsorglich mitgenommenen sechs Litern Wasser blieben jeweils nur ein Liter übrig. Auch ein Erste-Hilfe-Set, warme Kleider, Notproviant usw. mussten in den Rucksack. Unterwegs begegneten mir nur wenige Leute und teilweise war auch kein Mobilnetzempfang vorhanden. Da musst du mit dem Gedanken "Was wäre, wenn jetzt … geschehen würde" klarkommen. Ruhe bewahren, wenn du dich wieder einmal verlaufen hast.
Christian
Du kommst ja aus der Schweiz. Wie einfach oder hart würdest Du den Israel National Trail beschreiben? Wer kann ihn gehen?
Peter
Die gewanderten Teilstücke des Trails sind für jede körperlich fitte Person machbar. Wie beim Bergwandern gibt es teils sehr steile Auf- und Abstiege mit hohen Stufen, welche für Personen mit Kniebeschwerden ein Problem sein könnten. Selbstverständlich ist auch eine gute Wanderausrüstung erforderlich.
Über die anspruchsvollsten Abschnitte z.B. Wüste, Canyons und Krater kann ich mangels Erfahrungen noch keine Aussage machen. Diese sind sicher viel anspruchsvoller und benötigen eine entsprechende Vorbereitung.
"Peter ist für mich beim Wandern ein guter Freund geworden. Ich vermisse ihn. Und doch empfinde ich eine ganz große Freude, dass er seinen eigenen Weg geht! Vielleicht ist es genau das, was uns verbindet: Das Empfinden von Glück und innerer Freiheit!"
Christian
Christian
Wie kann man das Terrain beschreiben?
Peter
Ich war über die guten Wege überrascht. Mehrheitlich ging es gemütlich auf flachem Terrain vorwärts, dann zeitweise aber auch steil bergauf oder hinunter. An kritischen Stellen waren Halteeisen oder Seile angebracht. Da es schon längere Zeit nicht mehr geregnet hatte, waren die Steine trocken und nicht rutschig.
Während die Wege im Norden öfters durch schattige Wälder führten, waren in der Wüste schattige Stellen Mangelware.
Christian
Du warst ja nicht das erste Mal in Israel. Was zieht dich immer wieder in dieses Land?
Peter
Ich weiß nicht woran es liegt, dass bei mir bei der Ankunft in Israel das Gefühl von Heimkehr aufkommt. Ich liebe das warme Klima, das feine Essen und die verschiedenen landschaftlichen Gegenden. Das Umherreisen mit Bus und Auto auf eigene Faust gestaltet sich relativ einfach (man muss sich nur an die israelische Fahrweise gewöhnen) und man kommt mehr mit Einheimischen in Kontakt. Auch gibt es immer wieder neues zu entdecken. Wer organisiert reist sieht viel vom Land, wer alleine reist erlebt das Land. Die Mehrheit der Israelis sprechen Englisch und sind hilfsbereit.
Christian
Möchtest Du diesen Satz vervollständigen?
Wer noch niemals in Israel war,...
Peter
sollte Israel nicht besuchen, denn die Gefahr ist groß, dass er oder sie immer wieder gehen will/muss (bin selbst von diesem Virus befallen).
Ich habe mich auf meinen zahlreichen Israel-Reisen immer sicher gefühlt und kann jedem nur empfehlen, dieses wunderbare Land zu besuchen und die hilfsbereiten Bewohner kennen zu lernen. Zuerst mit einer organisierten Reise und danach auf eigene Faust. Auf einer Wanderreise wie dieser lernt man das Land Israel von einer ganz besonderen Seite kennen und kehrt mit unvergesslichen Eindrücken nach Hause zurück.
Fotos (c) Peter, Christian
Danke lieber Peter für Deine ehrlichen Worte!
Über Peter:
Ich heiße Peter, bin 58 Jahre alt, wohne in der Ostschweiz, bin verheiratet mit einer verständnisvollen Frau (lässt mich immer wieder nach Israel), Vater von einem 19-jährigen Sohn
Arbeitete 1982 für drei Monate in einem Kibbuz und trampte anschließend während einem Monat durchs ganze Land. Nebst mehreren Ferienaufenthalten vertiefte ich 2014 an einer Ulpan (Sprachschule) während vier Wochen meine Grundbegriffe in der hebräischen Sprache.
Bis März 2017 war das Wandern überhaupt nicht mein Ding. Im Wissen, dass der Israel Trail eine körperliche Fitness erfordert, startete ich mit dem Wandern. Wenn möglich, gehe ich nun zu Fuß. Inzwischen habe ich Freude am Wandern gewonnen und schon über 2000 km zurückgelegt, was beinahe der doppelten Strecke vom Israel Trail entspricht. Als willkommener Nebeneffekt bin ich heute mit rund 10 Kilo weniger unterwegs.
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Mitwandern. Los geht's!
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