Sieben Wochen zu Fuß? Geht nur, wenn man sich gut um seine Füße kümmert. Fußpflege ist noch immer so ein Thema, über das keiner spricht. Hier sind meine Tipps.
Wenn Du viele Wochen lang am Israel National Trail unterwegs bist, dann muss es Deinen Füßen gut gehen. Von Wasserblasen über Schrunden und Fußpilz gibt es allerlei, was das unbeschwerte Gehen empfindlich stören kann. Und natürlich gibt es auch Zehntausend unterschiedliche Meinungen dazu.
Wasserblasen unterwegs behandeln
Die “Nummer 1 Sorge” beim Wandern. Aber keine Angst, Wasserblasen sind nicht Dein schlimmster Feind. Um Wasserblasen zu bestmöglich vermeiden, sollte man seine Schuhe wirklich gut eingelaufen haben. Also möglichst nie mit neuen Schuhen zum Pilgern aufbrechen. Aber meistens ist die Praxis ganz anders. Zum Beispiel, wenn man sich beim Pilgern im Ausland neue Schuhe besorgen muss. Dann nämlich muss man sie auch in Echtzeit einlaufen.
Wasserblasen entstehen, wenn sich die Haut an einer bestimmten Stelle ständig reibt. Und das merkt man auch. Die beste Reaktion ist eine schnelle Reaktion! Will heißen: Pause machen, Schuhe ausziehen, Füße etwas auslüften lassen (trocknen) und die Stelle sofort vorbeugend mit Klebeband schützen! Nicht erst weitergehen, weil es ja noch geht! Klebeband (Tape/ Leukoplast etc.) bietet einen guten Schutz. Drauf damit!
Wasserblasen sofort behandeln!
Wenn man bereits schon eine Wasserblase hat, dann Nähzeug raus, Wasserblase mit einer Nadel aufstechen, ausdrücken, trocknen lassen, Tape drauf. Die Nadel mit Desinfektionsspray infizieren (kurz einwirken lassen) und ebenso die Haut desinfizieren.
Wasserblasen vermeidet man durch gut passende Sportsocken (wenn neu, dann chemische Stoffe zuvor auswaschen!), evtl. durch Sporteinlagen und natürlich passende Schuhe. Wichtig ist auch, dass man lernt, Schuhe richtig zu binden (z.B. unten sehr fest, oben bequem locker – einfach ausprobieren).
Blasen können sehr schmerzhaft sein, sie sollten Dich jedoch nicht von Deiner Reise abbringen. Es sind “nur” Blasen! Zähne zusammenbeißen! (Ich weiß schon – Du wirst mich dafür verwünschen! Und ja: Ich bin selbst sehr wehleidig!)
Schrunden unterwegs behandeln
Viel schlimmer als Wasserblasen können Schrunden in der Hornhaut sein. Diese sind meist sehr tief (also 1-2 mm) und gerne mal 1 cm lang. Schrunden gehen fast bis ins Fleisch und tun wirklich weh. Da hilft kein Pflaster. Doch es gibt Abhilfe (bitte nicht nachmachen):
NICHT NACHMACHEN. RISKEN UNBEKANNT! Ich selbst verwende dafür Sekundenkleber (Cyanacrylat-Klebstoff). Zuerst Füße auslüften und wenn möglich etwas trocknen lassen. Sonnenbrille als Schutz aufsetzen (Sekundenkleber kann sehr gefährlich sein!)
Nun kommt der schmerzhafte Teil: Schrunde etwas auseinander quetschen und mit Sekundenkleber auffüllen, loslassen und aushärten lassen. NIEMALS AUF EINE OFFENE WUNDE! Die Schrunde ist nun verklebt und damit oft auch gleich schmerzfrei. Damit sich Spannungen nun keinen anderen Weg suchen und die Haut nicht links und rechts daneben einreißt, solltest Du unbedingt (nach einer kleinen Wartezeit) um die verklebte Wunde herum sehr gut eincremen /z.B. Bienenwachsbalsam sie weiter unten).
Vorsicht: Keinen Sekundenkleber in die Augen bringen!
“Spezielle Ester der Cyanacrylsäure finden auch in der Medizin zum Wundverschluss statt des Nähens Anwendung. Durch die feucht-warmen Umgebungsbedingungen lösen sich diese Verklebungen langsam wieder auf. Seit 1998 ist in den USA Cyanacrylat auch zur Wundbehandlung freigegeben, weil insbesondere Schnittwunden damit schnell verklebt werden können.” Wikipedia
“
In den Pausen raus aus den Trekkingschuhen, auslüften und auch mal massieren!
Warmes Klima am Israel Trail und feuchtwarmen Schuhe sind die perfekte Umgebung für Fußpilz. Wer zu Fußpilz neigt, sollte unbedingt eine entsprechende Salbe mitnehmen. Aus Gewichtsgründen kannst Du die Salbe kaufen und dann zu ca. 90% ausdrücken (zu Hause lassen) und nur einen kleinen Rest mitnehmen (möglichst in der Originalverpackung – so kann ein Grenzbeamter am Flughafen gleich sehen, was es ist)
Hilfe gegen Fußpilz vor Ort aus der Natur
Fußpilz kann auf einer Pilgerreise eine juckende und sehr schmerzhafte Erfahrung sein. Was tun, wenn man gerade keine Salbe dabei hat? Keine Angst: Vielleicht kann Dir hier die Natur bis zur nächsten Apotheke weiterhelfen. Ich habe schon vieles ausprobiert. Hier verrate ich, was wirklich hilft:
1. “Heilerde” kennt man aus der Apotheke. Doch Du findest sie überall am Israel Trail! Am besten lehmige Erde mit ein paar Tropfen Wasser am Handteller “anrühren” und am Abend auf die betroffene Stelle aufstreichen (nur, wenn es keine offene Wunde ist). Die Heilerde entzieht dem Pilz aggressiv Feuchtigkeit und neutralisierend ggf. Giftstoffe.Wenn Du am Morgen wieder losgehen möchtest, ist die Heilerde längst abgebröckelt , evtl. noch ein wenig abreiben.
2. Natürliche und oft gut verfügbare “Antipilzmittel”, an die i.d.R. keiner denkt, sind u.a. Knoblauch, Zwiebeln, Essig und Honig. Aber auch die Schalen der gegen Pilze gespritzten Zitrusfrüchte wirken antifungizid! Irgendwas davon findset Du garantiert auch am Israel Trail. Und dann sind der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Macht was aus Eurer Umgebung. Auch selbstgemachtes Bienenwachsbalsam mit Teebaumöl und Nelkenöl wirkt antifungizid.
Zehennägel
Auf meinen vielen Wanderwegen habe ich meine Zehennägel nie geschnitten oder gezwickt, sondern immer nur gefeilt. Nichts ist schmerzhafter, als ein eingerissener Zehennagel. Falls doch, hilft auch hier evtl. Sekundenkleber (siehe weiter unten/ Jedoch Vorsicht!)
Hornhaut
Ich selbst habe leider nicht die schönsten Füße und neige eher zu starker Hornhautbildung. Beim Wandern ist das ausnahmsweise ein Vorteil. Ich empfehle jedem Wanderer, bereits mehrere Wochen vor dem Israel Trail, KEINEN Hornhauthobel etc. mehr zu benutzen, sondern maximal mit einem Bimsstein ein wenig Fußpflege zu betreiben und die Hornhaut ein klein wenig zuzulassen. Gleichzeitig gut pflegen! Während des Trails sollte man unbedingt auf das grobe Abhobeln von Hornhaut verzichten. Hornhaut muss jedoch auch geschmeidig bleiben, um Risse zu verhindern. Wer Zeit hat, kann sich sein Fußbalsam selbst machen. Es ist es wert!
Bitte nicht: Keine (aggressive) Fußplege vor einer Wanderung.
Meine selbstgemachte Bienenwachssalbe zum Wandern
Selbstgemachtes Bienenwachsbalsam für Hiker
Total einfach. Und es macht auch noch Spaß, einmal etwas selbst zu machen. Was Du brauchst, ist vom Imker 100 Gramm Bienenwachs und 1 Liter Olivenöl. Evtl. noch etwas Teebaumöl und/ oder Nelkenöl. Und: Entweder ein Gläschen zum Abfüllen oder suche Dir irgendein kleines, leichtes Plastikdöschen (z.B. irgendwas leeres Kosmetisches).
Und los geht’s:
Für ein Pflegebalsam (z.B. Hände und Gesicht brauchst Du etwa 1 Teil Bienenwachs und 10 Teile Olivenöl. Für ein hartes Fußbalsam nimmst Du etwa 1 Teil Bienenwachs und 4 Teile Olivenöl.
Lege das Bienenwachs in einen Topf, gib das Olivenöl dazu und erwärme beides es sanft und vorsichtig. Es soll nicht kochen, sondern nur flüssig werden. Nimm Dir Zeit dafür. Gib gerne noch ein paar Tropfen ätherisches Öl (Teebaumöl, Nelkenöl) dazu, fertig.
Abfüllen und langsam abkühlen lassen.
Ein paar Gramm Deines Hiking-Balsams reichen Dir, um viele Probleme zu lösen: Du kannst Deine Füße pflegen, das Leder Deiner Schuhe an Druckstellen einfetten aber auch irgendetwas “einfetten” und wieder gängig machen.
Teebaumöl hat eine sehr starke antimikrobielle Wirkung. Im Vergleich zum relativ giftigen Phenol ist das Teebaumöl 11 bis 13 Mal wirksamer und damit beispielsweise viel stärker bakterizid als Eukalyptusöl (Phenolkoeffizient etwa 3,5). Neben der belegten antimikrobiellen Wirkung von Teebaumöl[1] werden weitere Wirkungen behauptet, wie das Abfangen überschießender Immunreaktionen nach Insektenstichen. – Wikipedia
Nelkenöl: Wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend
Hirschtalg
Viele schwören auf sog. Hirschtalg, um sich vor Wasserblasen zu schützen. Alternativ hierzu stelle ich Euch mein Rezept “Selbstgemachtes Bienenwachsbalsam für Hiker” vor, bei dem ich mich persönlich etwas wohler fühle (siehe oben). Weder Hirschtalg noch Bienenwachsbalsam sind vegan! Bitte teilt Eure Erfahrungen und Eure Vorschläge hier mit anderen!
“Hirschtalg (lat. sebum cervinum) ist ein weißer, spröder Talg, der aus dem ausgeschmolzenen Fett von Hirschen besteht.” Wikipedia
Seife statt Detergienzien-Shampoo
Auch am Israel-Trail kann man sich z.B. bei Trail-Angels immer wieder einmal duschen. In meinem Jakobswegbuch “Der Jakobsweg an der Küste” habe ich von entfettenden Shampoos abgeraten, weil sie sich gar nicht so leicht von der Haut lösen. Wenn die Dusche zum Beispiel plötzlich nicht mehr warm, sondern kalt ist, bekommt man sie nicht mehr richtig von der Haut herunter. Aber selbst mit warmem Wasser bekommt man die meisten 0815-Shampoos meistens nicht Rückstandsfrei von der Haut. Das kann man auch fühlen. Es verbleibt leider immer ein kleiner Rest der enthaltenen Detergenzien (Tenside) auf der Haut, der sich nicht abspülen lässt. Was beim Reinigen die Oberflächenspannung zwischen oberster Hautschicht und “Schmutz” herabsetzen soll, um den Schmutz zu lösen, funktioniert natürlich (dummerweise) auch zwischen den Hautschichten, insbesondere z.B. bei beschädigten Hautschichten wie schon vorhandenen Wasserblasen oder leichten Druck- und Scheuerstellen. Verbliebene Reste von Tensiden könnten also am nächsten Tag beim Wandern weiter wirken!
Normale Seife lässt sich viel leichter – und vor allem Rückstandsfrei abduschen. Also am besten erst gar kein Risiko eingehen. Eien kleine “normale” Seife tut’s auch.
“Tenside sind Stoffe, die einen Reinigungsprozess erleichtern. Sie setzen die Grenzflächenspannungen zwischen der zu reinigenden Oberfläche, dem Schmutz und dem Lösemittel (meist Wasser) herab. Man versteht darunter sowohl natürlich vorkommende, als auch synthetisch hergestellte Tenside (Emulgatoren und Netzmittel). Neben dem Begriff Detergenzien wird im deutschen Sprachraum auch das Kunstwort Syndet für Synthetische Detergenzien verwendet.” Wikipedia
Schuhe ausziehen, Füße pflegen! Barfuß am Israel Trail, hier am INT bei Jisr az Zarqa
Meine Einkaufsliste
Die folgenen Artikel habe ich selbst verwendet. Bemerkungen: Statt Hirschtalk habe ich mir dann lieber selbst ein Bienenwachsbalsam gemacht. Das Bienenwachs hole ich mittlerweile bei meinem Nachbarn (eigene Bienen). Die Socken waren gut, haben aber die 7 Wochen nicht komplett überlebt. Ich würde beim nächsten Mal breiteres Tape mitnehmen (min. 3,5 cm).
Die Tabelle soll Dir nur eine grobe Orientierung geben. Was die Produkte aktuell kosten und ob sie verfügbar sind, kannst Du nachsehen, wenn Du auf den jeweiligen Link klickst. (Produkte und ca. Preise stammen vom Dezember 2017). Anzeige:
Schuh hin oder her: Igendwann tut einfach alles weh! Zähne zusammenbeissen und Füße pflegen!
Alles oder Nichts
Wer am Israel Trail barfuß irgendwo hineinsteigt, für den ist es vorbei! Soviel zur Theorie! Fußpflege bedeutet für mich immer auch, meinen Körper und meine Seele in Einklang zu bringen, das Leben zu spüren! Die beste Fußpflege (verbunden mit einen gewissen Risiko) ist es doch, wenn Du Dir am Israel National Trail bei Jisr az Zarqa am Mittelmeer deine Schuhe ausziehst und dem Trail ein wenig barfuß folgst. Hier beginnst Du, zu Fühlen. Und hier beginnt Fußpflege mit allen Sinnen. Spüre den Sand unter Deinen Zehen beim Abrollen. Spüre das Salzwasser (auch wenn Wasserblasen jetzt brennen) und gönne Dir einen ganz bewussten Augenblick für Deine Füße. Setz Dich in den Sand, massiere Deine Füße für einen Augenblick mit dem Sand, der sie umgibt. Schenke ihnen das Vertrauen, dass Sie Dich bis an das Ende der Welt tragen werden!
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche Tipps habt Ihr für andere?
Du kannst gerne hier schreiben und anderen über Deine Erfahrungen berichten. Bitte hilf mit, damit andere sich auf ihren ganz eigenen Weg trauen!
Buch und Poster gibt es hier:
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Textauszug Israel-Trail.com Bloß nicht nachmachen: Fußpflege am Trail
Sieben Wochen zu Fuß? Geht nur, wenn man sich gut um seine Füße kümmert. Fußpflege ist noch immer so ein Thema, über das keiner spricht. Hier sind meine Tipps.
Wenn Du viele Wochen lang am Israel National Trail unterwegs bist, dann muss es Deinen Füßen gut gehen. Von Wasserblasen über Schrunden und Fußpilz gibt es allerlei, was das unbeschwerte Gehen empfindlich stören kann. Und natürlich gibt es auch Zehntausend unterschiedliche Meinungen dazu.
Wasserblasen unterwegs behandeln
Die "Nummer 1 Sorge" beim Wandern. Aber keine Angst, Wasserblasen sind nicht Dein schlimmster Feind. Um Wasserblasen zu bestmöglich vermeiden, sollte man seine Schuhe wirklich gut eingelaufen haben. Also möglichst nie mit neuen Schuhen zum Pilgern aufbrechen. Aber meistens ist die Praxis ganz anders. Zum Beispiel, wenn man sich beim Pilgern im Ausland neue Schuhe besorgen muss. Dann nämlich muss man sie auch in Echtzeit einlaufen.
Wasserblasen entstehen, wenn sich die Haut an einer bestimmten Stelle ständig reibt. Und das merkt man auch. Die beste Reaktion ist eine schnelle Reaktion! Will heißen: Pause machen, Schuhe ausziehen, Füße etwas auslüften lassen (trocknen) und die Stelle sofort vorbeugend mit Klebeband schützen! Nicht erst weitergehen, weil es ja noch geht! Klebeband (Tape/ Leukoplast etc.) bietet einen guten Schutz. Drauf damit!
Wenn man bereits schon eine Wasserblase hat, dann Nähzeug raus, Wasserblase mit einer Nadel aufstechen, ausdrücken, trocknen lassen, Tape drauf. Die Nadel mit Desinfektionsspray infizieren (kurz einwirken lassen) und ebenso die Haut desinfizieren.
Wasserblasen vermeidet man durch gut passende Sportsocken (wenn neu, dann chemische Stoffe zuvor auswaschen!), evtl. durch Sporteinlagen und natürlich passende Schuhe. Wichtig ist auch, dass man lernt, Schuhe richtig zu binden (z.B. unten sehr fest, oben bequem locker - einfach ausprobieren).
Blasen können sehr schmerzhaft sein, sie sollten Dich jedoch nicht von Deiner Reise abbringen. Es sind "nur" Blasen! Zähne zusammenbeißen! (Ich weiß schon - Du wirst mich dafür verwünschen! Und ja: Ich bin selbst sehr wehleidig!)
Schrunden unterwegs behandeln
Viel schlimmer als Wasserblasen können Schrunden in der Hornhaut sein. Diese sind meist sehr tief (also 1-2 mm) und gerne mal 1 cm lang. Schrunden gehen fast bis ins Fleisch und tun wirklich weh. Da hilft kein Pflaster. Doch es gibt Abhilfe (bitte nicht nachmachen):
NICHT NACHMACHEN. RISKEN UNBEKANNT! Ich selbst verwende dafür Sekundenkleber (Cyanacrylat-Klebstoff). Zuerst Füße auslüften und wenn möglich etwas trocknen lassen. Sonnenbrille als Schutz aufsetzen (Sekundenkleber kann sehr gefährlich sein!)
Nun kommt der schmerzhafte Teil: Schrunde etwas auseinander quetschen und mit Sekundenkleber auffüllen, loslassen und aushärten lassen. NIEMALS AUF EINE OFFENE WUNDE! Die Schrunde ist nun verklebt und damit oft auch gleich schmerzfrei. Damit sich Spannungen nun keinen anderen Weg suchen und die Haut nicht links und rechts daneben einreißt, solltest Du unbedingt (nach einer kleinen Wartezeit) um die verklebte Wunde herum sehr gut eincremen /z.B. Bienenwachsbalsam sie weiter unten).
Vorsicht: Keinen Sekundenkleber in die Augen bringen!
"Spezielle Ester der Cyanacrylsäure finden auch in der Medizin zum Wundverschluss statt des Nähens Anwendung. Durch die feucht-warmen Umgebungsbedingungen lösen sich diese Verklebungen langsam wieder auf. Seit 1998 ist in den USA Cyanacrylat auch zur Wundbehandlung freigegeben, weil insbesondere Schnittwunden damit schnell verklebt werden können." Wikipedia
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Beiträge zum Thema Schuhe:
Welche Schuhe nehme ich nur?
Welche Schuhe nimmt man am Israel Trail?
Fußpilz beim Wandern
Warmes Klima am Israel Trail und feuchtwarmen Schuhe sind die perfekte Umgebung für Fußpilz. Wer zu Fußpilz neigt, sollte unbedingt eine entsprechende Salbe mitnehmen. Aus Gewichtsgründen kannst Du die Salbe kaufen und dann zu ca. 90% ausdrücken (zu Hause lassen) und nur einen kleinen Rest mitnehmen (möglichst in der Originalverpackung - so kann ein Grenzbeamter am Flughafen gleich sehen, was es ist)
Hilfe gegen Fußpilz vor Ort aus der Natur
Fußpilz kann auf einer Pilgerreise eine juckende und sehr schmerzhafte Erfahrung sein. Was tun, wenn man gerade keine Salbe dabei hat? Keine Angst: Vielleicht kann Dir hier die Natur bis zur nächsten Apotheke weiterhelfen. Ich habe schon vieles ausprobiert. Hier verrate ich, was wirklich hilft:
1. "Heilerde" kennt man aus der Apotheke. Doch Du findest sie überall am Israel Trail! Am besten lehmige Erde mit ein paar Tropfen Wasser am Handteller "anrühren" und am Abend auf die betroffene Stelle aufstreichen (nur, wenn es keine offene Wunde ist). Die Heilerde entzieht dem Pilz aggressiv Feuchtigkeit und neutralisierend ggf. Giftstoffe.Wenn Du am Morgen wieder losgehen möchtest, ist die Heilerde längst abgebröckelt , evtl. noch ein wenig abreiben.
2. Natürliche und oft gut verfügbare "Antipilzmittel", an die i.d.R. keiner denkt, sind u.a. Knoblauch, Zwiebeln, Essig und Honig. Aber auch die Schalen der gegen Pilze gespritzten Zitrusfrüchte wirken antifungizid! Irgendwas davon findset Du garantiert auch am Israel Trail. Und dann sind der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Macht was aus Eurer Umgebung. Auch selbstgemachtes Bienenwachsbalsam mit Teebaumöl und Nelkenöl wirkt antifungizid.
Zehennägel
Auf meinen vielen Wanderwegen habe ich meine Zehennägel nie geschnitten oder gezwickt, sondern immer nur gefeilt. Nichts ist schmerzhafter, als ein eingerissener Zehennagel. Falls doch, hilft auch hier evtl. Sekundenkleber (siehe weiter unten/ Jedoch Vorsicht!)
Hornhaut
Ich selbst habe leider nicht die schönsten Füße und neige eher zu starker Hornhautbildung. Beim Wandern ist das ausnahmsweise ein Vorteil. Ich empfehle jedem Wanderer, bereits mehrere Wochen vor dem Israel Trail, KEINEN Hornhauthobel etc. mehr zu benutzen, sondern maximal mit einem Bimsstein ein wenig Fußpflege zu betreiben und die Hornhaut ein klein wenig zuzulassen. Gleichzeitig gut pflegen! Während des Trails sollte man unbedingt auf das grobe Abhobeln von Hornhaut verzichten. Hornhaut muss jedoch auch geschmeidig bleiben, um Risse zu verhindern. Wer Zeit hat, kann sich sein Fußbalsam selbst machen. Es ist es wert!
Bitte nicht: Keine (aggressive) Fußplege vor einer Wanderung.
Selbstgemachtes Bienenwachsbalsam für Hiker
Total einfach. Und es macht auch noch Spaß, einmal etwas selbst zu machen. Was Du brauchst, ist vom Imker 100 Gramm Bienenwachs und 1 Liter Olivenöl. Evtl. noch etwas Teebaumöl und/ oder Nelkenöl. Und: Entweder ein Gläschen zum Abfüllen oder suche Dir irgendein kleines, leichtes Plastikdöschen (z.B. irgendwas leeres Kosmetisches).
Und los geht's:
Für ein Pflegebalsam (z.B. Hände und Gesicht brauchst Du etwa 1 Teil Bienenwachs und 10 Teile Olivenöl. Für ein hartes Fußbalsam nimmst Du etwa 1 Teil Bienenwachs und 4 Teile Olivenöl.
Lege das Bienenwachs in einen Topf, gib das Olivenöl dazu und erwärme beides es sanft und vorsichtig. Es soll nicht kochen, sondern nur flüssig werden. Nimm Dir Zeit dafür. Gib gerne noch ein paar Tropfen ätherisches Öl (Teebaumöl, Nelkenöl) dazu, fertig.
Abfüllen und langsam abkühlen lassen.
Ein paar Gramm Deines Hiking-Balsams reichen Dir, um viele Probleme zu lösen: Du kannst Deine Füße pflegen, das Leder Deiner Schuhe an Druckstellen einfetten aber auch irgendetwas "einfetten" und wieder gängig machen.
Teebaumöl hat eine sehr starke antimikrobielle Wirkung. Im Vergleich zum relativ giftigen Phenol ist das Teebaumöl 11 bis 13 Mal wirksamer und damit beispielsweise viel stärker bakterizid als Eukalyptusöl (Phenolkoeffizient etwa 3,5). Neben der belegten antimikrobiellen Wirkung von Teebaumöl[1] werden weitere Wirkungen behauptet, wie das Abfangen überschießender Immunreaktionen nach Insektenstichen. - Wikipedia
Nelkenöl: Wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend
Hirschtalg
Viele schwören auf sog. Hirschtalg, um sich vor Wasserblasen zu schützen. Alternativ hierzu stelle ich Euch mein Rezept "Selbstgemachtes Bienenwachsbalsam für Hiker" vor, bei dem ich mich persönlich etwas wohler fühle (siehe oben). Weder Hirschtalg noch Bienenwachsbalsam sind vegan! Bitte teilt Eure Erfahrungen und Eure Vorschläge hier mit anderen!
"Hirschtalg (lat. sebum cervinum) ist ein weißer, spröder Talg, der aus dem ausgeschmolzenen Fett von Hirschen besteht." Wikipedia
Seife statt Detergienzien-Shampoo
Auch am Israel-Trail kann man sich z.B. bei Trail-Angels immer wieder einmal duschen. In meinem Jakobswegbuch "Der Jakobsweg an der Küste" habe ich von entfettenden Shampoos abgeraten, weil sie sich gar nicht so leicht von der Haut lösen. Wenn die Dusche zum Beispiel plötzlich nicht mehr warm, sondern kalt ist, bekommt man sie nicht mehr richtig von der Haut herunter. Aber selbst mit warmem Wasser bekommt man die meisten 0815-Shampoos meistens nicht Rückstandsfrei von der Haut. Das kann man auch fühlen. Es verbleibt leider immer ein kleiner Rest der enthaltenen Detergenzien (Tenside) auf der Haut, der sich nicht abspülen lässt. Was beim Reinigen die Oberflächenspannung zwischen oberster Hautschicht und "Schmutz" herabsetzen soll, um den Schmutz zu lösen, funktioniert natürlich (dummerweise) auch zwischen den Hautschichten, insbesondere z.B. bei beschädigten Hautschichten wie schon vorhandenen Wasserblasen oder leichten Druck- und Scheuerstellen. Verbliebene Reste von Tensiden könnten also am nächsten Tag beim Wandern weiter wirken!
Normale Seife lässt sich viel leichter - und vor allem Rückstandsfrei abduschen. Also am besten erst gar kein Risiko eingehen. Eien kleine "normale" Seife tut's auch.
"Tenside sind Stoffe, die einen Reinigungsprozess erleichtern. Sie setzen die Grenzflächenspannungen zwischen der zu reinigenden Oberfläche, dem Schmutz und dem Lösemittel (meist Wasser) herab. Man versteht darunter sowohl natürlich vorkommende, als auch synthetisch hergestellte Tenside (Emulgatoren und Netzmittel). Neben dem Begriff Detergenzien wird im deutschen Sprachraum auch das Kunstwort Syndet für Synthetische Detergenzien verwendet." Wikipedia
Meine Einkaufsliste
Die folgenen Artikel habe ich selbst verwendet. Bemerkungen: Statt Hirschtalk habe ich mir dann lieber selbst ein Bienenwachsbalsam gemacht. Das Bienenwachs hole ich mittlerweile bei meinem Nachbarn (eigene Bienen). Die Socken waren gut, haben aber die 7 Wochen nicht komplett überlebt. Ich würde beim nächsten Mal breiteres Tape mitnehmen (min. 3,5 cm).
Artikel
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Lowa
Die Tabelle soll Dir nur eine grobe Orientierung geben. Was die Produkte aktuell kosten und ob sie verfügbar sind, kannst Du nachsehen, wenn Du auf den jeweiligen Link klickst. (Produkte und ca. Preise stammen vom Dezember 2017). Anzeige:
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Wer am Israel Trail barfuß irgendwo hineinsteigt, für den ist es vorbei! Soviel zur Theorie! Fußpflege bedeutet für mich immer auch, meinen Körper und meine Seele in Einklang zu bringen, das Leben zu spüren! Die beste Fußpflege (verbunden mit einen gewissen Risiko) ist es doch, wenn Du Dir am Israel National Trail bei Jisr az Zarqa am Mittelmeer deine Schuhe ausziehst und dem Trail ein wenig barfuß folgst. Hier beginnst Du, zu Fühlen. Und hier beginnt Fußpflege mit allen Sinnen. Spüre den Sand unter Deinen Zehen beim Abrollen. Spüre das Salzwasser (auch wenn Wasserblasen jetzt brennen) und gönne Dir einen ganz bewussten Augenblick für Deine Füße. Setz Dich in den Sand, massiere Deine Füße für einen Augenblick mit dem Sand, der sie umgibt. Schenke ihnen das Vertrauen, dass Sie Dich bis an das Ende der Welt tragen werden!
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche Tipps habt Ihr für andere?
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Bloß nicht nachmachen: Fußpflege am Trail
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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Also das Ausdrücken der Tube zu 90% finde ich voll Verschwendung. Inzwischen gibt es doch Döschen und Gefäßchen in Massen da kann man sich doch ne kleine Portion abfüllen und den Rest der Salbe weiterschenken, später nutzen! So als minimal waste Tipp!
Also das Ausdrücken der Tube zu 90% finde ich voll Verschwendung. Inzwischen gibt es doch Döschen und Gefäßchen in Massen da kann man sich doch ne kleine Portion abfüllen und den Rest der Salbe weiterschenken, später nutzen! So als minimal waste Tipp!
Danke für den super Artikel!Richtig gut umsetzbare Tipps. Besser geht’s nicht!